Harald Leupold-Löwenthal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. März 2022 um 10:10 Uhr durch imported>Lhsuperstar(3915077) (→‎Gedenken).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Grab von Harald Leupold-Löwenthal auf dem Wiener Zentralfriedhof

Harald Johann Friedrich Leupold-Löwenthal (* 6. August 1926 in Wien; † 13. März 2007 ebenda) war ein österreichischer Psychiater, Neurologe und Psychoanalytiker.

Leben

Leupold-Löwenthal wurde in Wien geboren. Nach der Kriegsmatura 1943 im Gymnasium Stubenbastei und kurzem Wehrdienst studierte er Medizin an der Universität Wien und nahm 1951 eine Stelle an der Wiener Psychiatrischen Universitätsklinik an. 1953 und 1954 studierte er in London, ehe er 1959 die Anerkennung zum Facharzt für Psychiatrie und Neurologie erhielt. Von 1961 bis 1963 war er am Psychiatrischen Krankenhaus der Stadt Wien tätig. Gleichzeitig absolvierte er auch eine psychoanalytische Ausbildung und seine Lehranalyse. 1964 eröffnete er eine eigene Praxis. 1963 wurde Leupold-Löwenthal Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, von 1967 bis 1973 war er deren Sekretär, von 1974 bis 1981 ihr Vorsitzender. 1982 habilitierte sich Leupold-Löwenthal an der Universität Wien und erhielt die Lehrberechtigung für Psychotherapie und Psychoanalyse mit Berücksichtigung der klinischen Psychotherapie.

Zusammen mit Friedrich Hacker und anderen war Leupold-Löwenthal Mitglied des Gründungsvorstands der 1968 gegründeten Wiener Sigmund-Freud-Gesellschaft, 1971 war er bei der Einrichtung des Sigmund-Freud-Museums in der ehemaligen Wohnung Sigmund Freuds in Wien federführend. Von 1976 bis 1999 war er Präsident der Sigmund-Freud-Gesellschaft.

Leupold-Löwenthal starb im März 2007 an einem Herzstillstand. Er wurde am Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab bestattet.[1]

Gedenken

In Gedenken an ihn unterstützt seine Ehefrau Ida di Pietro Leupold-Löwenthal den Verein NierenKinder Berlin e.V. (ehemals Dialysekinder)[2] und die St. Anna Kinderkrebsforschung.[3] Im Februar 2021 wurde von seiner Ehefrau der „Priv.-Doz. Dr. Harald Leupold-Löwenthal Stiftungsfonds in der Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse“ aufgelegt, mit dessen Mitteln die Internationale Psychoanalytische Universität Berlin gefördert werden soll.[4]

Schriften (Auswahl)

  • Handbuch der Psychoanalyse. Orac, Wien 1986, ISBN 3-7015-0047-9.
  • Ein unmöglicher Beruf. Über die schöne Kunst, ein Analytiker zu sein. Arbeiten zur Psychoanalyse. Böhlau, Wien 1997, ISBN 3-205-98412-9.
  • hrsg. mit Inge Scholz-Strasser: Die Sigmund-Freud-Vorlesungen 1970–1988. Böhlau, Wien 1990, ISBN 3-205-05242-0.

Literatur

  • Hans Lobner (Hrsg.): Psychoanalyse heute. Festschrift zum 60. Geburtstag von Harald Leupold-Löwenthal. Orac, Wien 1986, ISBN 3-7015-0048-7.
  • Sylvia Zwettler-Otte, Albrecht Komarek (Hrsg.): Der psychoanalytische Prozeß. Festschrift zum 70. Geburtstag von Harald Leupold-Löwenthal. Turia und Kant, Wien 1996, ISBN 3-85132-122-7 (mit Bibliografie).
  • Daphne Stock, Ernst Lürßen: Zur Aktualität der Psychoanalyse. [Festveranstaltung im Wiener Rathaus am 17. Juni 2006 zum 80. Geburtstag von Harald Leupold-Löwenthal]. Picus, Wien 2007, ISBN 978-3-85452-529-5.

Film

  • Christian M. Kreuziger (Regisseur): Harald Leupold-Löwenthal zum 80. Geburtstag. Eine Annäherung. Cinecraft, 2006 (Trailer).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ehrenhalber gewidmete und Historische Grabstellen im WIENER ZENTRALFRIEDHOF, Friedhöfe Wien, abgerufen am 29. Mai 2021.
  2. Projektpaten, NierenKinder Berlin e.V., abgerufen am 29. Mai 2021.
  3. kinderkrebsforschung, St. Anna Kinderkrebsforschung, abgerufen am 21. März 2022
  4. Stiftungsfonds Priv.-Doz. Dr. Harald Leupold-Löwenthal. International Psychoanalytic University Berlin, abgerufen am 29. Mai 2021.