Dirk-Ulrich Mende

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Dirk-Ulrich Mende, 2009

Dirk-Ulrich Mende (* 26. Dezember 1957 in Münster) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 2009 bis 2017 Oberbürgermeister der Stadt Celle.

Leben

Mende wuchs in Münster/Westf., Bonn und Bebra bei seinen Eltern Brigitte und August-Wilhelm Mende sowie vier weiteren Geschwistern auf. Er studierte Rechtswissenschaften in Marburg und Göttingen und legte 1987 seine juristische Staatsprüfung ab. Danach war er als Angestellter beim Regierungspräsidenten in Kassel, beim früheren Bundesamt für die Anerkennung von Flüchtlingen (jetzt Bundesamt für Migration), beim Landeswohlfahrtsverband Hessen in Kassel, bei der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein und beim Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit tätig. 1999 bis 2003 war Mende Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag. 2003 bis 2008 war Mende Referatsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport und Integration. Dabei arbeitete er zunächst fünf Jahre im Bereich Verwaltungsmodernisierung und anschließend im Aufgabenbereich der Integration.[1]

Mende ist verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit geht er gerne joggen und nimmt auch an Langstreckenläufen teil.[2]

Politischer Werdegang

Dirk-Ulrich Mende mit Amtskette neben General Sir Peter Ward bei der Verabschiedung des Royal Regiment of Fusiliers auf der Stechbahn in Celle, 2012

Bereits als Jugendlicher engagierte sich Mende in der Jugendzentrumsbewegung Rotenburg an der Fulda, war Juso-Vorsitzender in Bebra und Mitgründer des Jugendwerks der Arbeiterwohlfahrt in Nordhessen. Er ist seit 1975 Mitglied der SPD und bereits seit 1972 Mitglied der Arbeiterwohlfahrt. Im Jugendwerk arbeitete er viele Jahre auf den unterschiedlichsten Ebene bis hin zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Landesvorsitzenden in Hessen. In Kassel unterstützte er viele Jahre den OV Wilhelmshöhe der SPD ohne Funktionen zu übernehmen. Im Jahr 2006 wurde Mende nach der erfolgreichen Kommunalwahl in den Magistrat der Stadt Kassel gewählt, dem er bis zu seiner Wahl zum OB in Celle angehörte.

Am 22. Februar 2009 wurde Mende nach einem nur wenige Wochen dauernden Wahlkampf zum ersten sozialdemokratischen Oberbürgermeister der Stadt Celle seit dem Zweiten Weltkrieg gewählt. Überraschend wurde er trotz einer Bewerberin und insgesamt drei Bewerbern bereits im ersten Wahlgang mit 51,25 % der Stimmen gewählt.[3] Er siegte dabei mit deutlichem Vorsprung vor seiner Mitbewerberin, der favorisierten Susanne Schmitt (CDU).[4]

Mende gehört seit 2011 dem Landesvorstand der kommunalpolitischen Arbeitsgemeinschaft der SPD, der SGK Niedersachsen und seit 2018 dem Bundesvorstand der SGK an.[5] Ebenso ist er seit 2012 Mitglied des Landesvorstands der SPD Niedersachsen.

Am 25. September 2016 unterlag er knapp bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister gegen Jörg Nigge (CDU). Am 24. Februar 2017 schied er deshalb als Oberbürgermeister der Stadt Celle aus.[6] Zu seinen wichtigsten politischen Erfolgen gehörten der politische Kompromiss mit dem Landkreis Celle, der zur Errichtung der ersten Integrierten Gesamtschule im Landkreis Celle führte,[7] die Rekommunalisierung der Stadtwerke Celle,[8] die bundesweit beachtete Beteiligung der Stadt am anonymen Bewerbungsverfahren der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ADS[9] sowie die erfolgreiche Integrationspolitik im Rahmen der Herausforderungen 2015 mit den Geflüchteten[10][11] aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Seit 2018 ist Dirk-Ulrich Mende Geschäftsführer des Niedersächsischen Städtetags.[12]

Bei der Bundestagswahl 2021 trat Dirk-Ulrich Mende als Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Celle-Uelzen und auf Platz 27 der SPD-Landesliste an.[13] Mit 32,3 % der Stimmen musste er sich nur knapp dem langjährigen CDU Direktabgeordneten Henning Otte geschlagen geben, der 32,9 % der Stimmen erhielt.[14] Bei der Kommunalwahl 2021 erzielte Mende das beste Stimmergebnis seiner Partei[15] und wurde im November 2021 zum Kreistagsvorsitzenden des Kreistages Celle gewählt.[16][17]

Weblinks

Commons: Dirk-Ulrich Mende – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dirk-Ulrich Mende - Profil bei abgeordnetenwatch.de. Abgerufen am 22. März 2022.
  2. Susanne Schrammar in: Deutschlandradio Kultur, Länderreport am 23. März 2010, 13.07 Uhr: Bürger vor Ort ? Was in Celle wegen der Finanzkrise nicht mehr möglich ist.
  3. Stadt Celle: Endgültiges Ergebnis. In: Stadtverwaltung Celle. Stadtverwaltung Celle, abgerufen am 22. März 2022 (deutsch).
  4. Gabriele Schulte, Klaus Wallbaum: Celle SPD-Kandidat Dirk-Ulrich Mende siegt bei Oberbürgermeisterwahl auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 22. Februar 2009, zuletzt abgerufen am 16. April 2013
  5. Vorstand der Bundes-SGK. 29. Januar 2016, abgerufen am 22. März 2022.
  6. Neuer Celler Oberbürgermeister: Jörg Nigge. Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 13. November 2016.
  7. Oberstufe an Celler IGS: Stadt kann nicht helfen. Abgerufen am 22. März 2022.
  8. Stadtwerke wollen Netz zurück. Abgerufen am 22. März 2022.
  9. Anonymes Bewerbungsverfahren in Celle: „Vorbild für alle Kommunen“. In: Die Tageszeitung: taz. 10. April 2013, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 22. März 2022]).
  10. Celle OB Mende setzt Zeichen – Grundgesetz für Celler Flüchtlingseinrichtungen. In: Celler Presse. 9. Oktober 2015, abgerufen am 22. März 2022 (deutsch).
  11. Flüchtlingspolitik vor Ort - Celler Oberbürgermeister Mende: "Wir werden das schaffen." 17. Juni 2016, abgerufen am 22. März 2022.
  12. Ex-OB Mende wird Geschäftsführer beim Niedersächsischen Städtetag. In: celleheute.de. 19. April 2018 (celleheute.de [abgerufen am 20. April 2018]).
  13. Christoph Zimmer: Hoffnungen zerschlagen. Dirk-Ulrich Mende verpasst Einzug in Bundestag. In: m.cz.de. Cellesche Zeitung (Online-Ausgabe), 27. September 2021, abgerufen am 21. Januar 2022.
  14. Ergebnisse. Abgerufen am 22. März 2022.
  15. Ergebnisse. Abgerufen am 22. März 2022.
  16. [1], abgerufen am 9. Februar 2022
  17. [2], abgerufen am 9. Februar 2022