Rütihof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2022 um 09:17 Uhr durch imported>Okmijnuhb(799895) (Änderungen von 83.77.251.170 (Diskussion) auf die letzte Version von Martin Sg. zurückgesetzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kapelle Rütihof

Rütihof ist ein Dorf im Kanton Aargau in der Schweiz. Es liegt im Reusstal, zählt rund 2400 Einwohner und bildet eine Exklave der Stadt Baden, zu der es seit 1962 gehört. Im Süden grenzt Rütihof an Mellingen, im Osten an Fislisbach, im Norden und Westen an Birmenstorf. Unmittelbar an der westlichen Grenze liegen die zu Birmenstorf gehörenden Weiler Müslen und Muntwil. Das Stadtzentrum Badens liegt knapp fünf Kilometer nordöstlich.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Rütihofs erfolgte im Jahr 1144, als Gräfin Udelhild von Kyburg die niedere Gerichtsbarkeit über das Dorf dem Kloster Schänis schenkte. Die hohe Gerichtsbarkeit lag bei den jeweiligen Landesherren; es waren dies zunächst die Grafen von Lenzburg, ab 1172 die Kyburger und ab 1264 die Habsburger. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Rütihof lag fortan in der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft.

Während des Mittelalters existierte nur ein einziger Bauernhof. Durch die Ansiedlung weiterer Bauernfamilien in den Jahren 1653, 1664 und 1735 wuchs Rütihof zu einem kleinen Weiler heran. Die Rütihofer Bauern gehörten keiner Gemeinde an, waren aber dem Untervogt in Birmenstorf und dem Meier in Dättwil unterstellt. Sie besassen kein Bürgerrecht und hatten keinen Anspruch auf Armenfürsorge. Die Behörden der von Frankreich eingesetzten Helvetischen Republik schufen 1798 aus Dättwil, Rütihof, Segelhof und Münzlishausen die Munizipalität Dättwil, die aus vier nicht miteinander verbundenen Gebieten bestand. Daraus entstand 1805, zwei Jahre nach der Gründung des Kantons Aargau, die Einwohnergemeinde Dättwil.

1778 wurde die erste Schule des Dorfes eingerichtet. Rütihof gehörte stets zur Kirchgemeinde Baden, erhielt aber 1897 einen eigenen Friedhof mit Kapelle. Kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Wasser- und Elektrizitätsversorgung sowie eine Poststelle hinzu, 1937 das heute noch genutzte Schulhaus. 1962, Rütihof zählte damals 315 Einwohner, wurde die Gemeinde Dättwil mit der Stadt Baden fusioniert. Nach der Eröffnung der Autobahn setzte ein starkes Wachstum ein. 1981 war die Zahl von 1000 Einwohnern erreicht, im Jahr 2000 zählte Rütihof 2000 Einwohner. Seit 2005 stagniert das Wachstum, da kaum noch freie Baulandflächen verfügbar sind.

Verkehr

Rütihof wird durch zwei Buslinien erschlossen: Die Linie 6 der RVBW führt von Rütihof über Dättwil, Baden und Obersiggenthal nach Untersiggenthal, die Postautolinie 362 von Brugg über Birmenstorf und Rütihof zum Bahnhof Mellingen Heitersberg. Der Anschluss Baden West der Autobahn A1 liegt rund zwei Kilometer nördlich des Dorfes beim Westportal des Bareggtunnels.

Weblinks

Commons: Baden-Rütihof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 26′ N, 8° 16′ O; CH1903: 662705 / 254458