Tempo (Schiff, 1929)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2022 um 10:45 Uhr durch imported>Xocolatl(108558) (erg).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Tempo p1
Schiffsdaten
andere Schiffsnamen
  • Ilschen
Schiffstyp Tagesausflugsschiff
Stapellauf 1929
Schiffsmaße und Besatzung
Maschinenanlage
Maschine MWM-Diesel
Maschinen-
leistung
90 PS (66 kW)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 330
Sonstiges

Tempo war der Name eines Fahrgastschiffes in Berlin.

Geschichte

Zwei Reedereien namens Hintze waren 1931 an der Woltersdorfer Schleuse ansässig: Gustav Hintze mit den Schiffen Stienitzsee, Joachim und Anna und der Adresse Strandpromenade 4 und Karl Hintze in der Strandpromenade 3. Karl Hintze hatte damals außer der Tempo noch die Schiffe Kranichsberg und Brandenburg im Einsatz.

Das größte Schiff der Flotte war mit einer Zulassung zur Beförderung von 330 Personen die Tempo. Sie war 1929 auf der Werft der Gebrüder Winkler in Kalkberge für Karl Hintze gebaut worden und hatte zunächst den Namen Ilschen erhalten. Schon 1929[1] wurde aber der Namen des Schiffes in Tempo geändert. Der neue Namenszug am Bug des Schiffes wurde zunächst in derselben Schriftart ausgeführt, die auch für die Kopfzeile der gleichnamigen Tageszeitung des Ullstein Verlags verwendet wurde.[2] Diese Zeitung existierte nur wenige Jahre lang. Das Schiff wurde nach Einstellung der Zeitung 1933 zwar nicht umgetauft, trug aber später seine Namensaufschrift in Blockbuchstaben.[3]

Die Tempo hatte einen 90-PS-Dieselmotor.[4] Sie wurde für den Nahverkehr auf dem Flakensee und für Tourenfahrten ab Berlin eingesetzt. 1935 durfte sie nach wie vor 330 Personen befördern.[2]

Das Schiff stand, wie Kurt Groggert schreibt, „der Reederei nach dem Kriege nicht mehr zur Verfügung“; es wurde offenbar wie die Kranichsberg 1946 von der Sowjetunion beschlagnahmt und abtransportiert.[3]

Auch das Schwesterschiff der Tempo, die 1930 für den eigenen Bedarf gebaute Deutschland der Reederei der Gebrüder Winkler, fuhr nach dem Krieg nicht mehr in Berlin. Es wurde von der Wehrmacht auf dem Rückzug im Dnepr versenkt.[5]

Literatur

  • Kurt Groggert, Personenschiffahrt auf Spree und Havel, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurt Groggert, Personenschiffahrt auf Spree und Havel, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7, gibt auf S. 183 an, der Name sei schon im April 1929 geändert worden, auf S. 208 schreibt er aber, aus Ilschen sei erst im Herbst 1929 die Tempo geworden.
  2. a b Kurt Groggert, Personenschiffahrt auf Spree und Havel, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7, S. 208
  3. a b Kurt Groggert, Personenschiffahrt auf Spree und Havel, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7, S. 182 f.
  4. Tempo auf www.berliner-dampfer.de
  5. Kurt Groggert, Personenschiffahrt auf Spree und Havel, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7, S. 219