Neichen (Overath)
Neichen Stadt Overath Koordinaten: 50° 56′ 52″ N, 7° 13′ 28″ O
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Höhe: | 136 m ü. NN | |
Lage von Neichen in Overath | ||
Friedenskirche Neichen
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Neichen ist ein Ortsteil von Steinenbrück in der Stadt Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Lage und Beschreibung
Der Ortsteil Neichen liegt oberhalb der Bundesautobahn 4 und wächst mit Nallingen zu einem gemeinsamen Siedlungsgebiet zusammen. Orte in der Nähe sind Stichermühle am Holzbach, Müllenholz, Unterbech, Kleinhurden und Steeg. Naturräumlich betrachtet gehört die Gegend zur Sülzhochfläche.
Geschichte
Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Steinbach, belegt, dass der Wohnplatz bereits 1715 eine Hofstelle besaß, die als Nigen beschriftet ist. Aus der Charte des Herzogthums Berg des Carl Friedrich von Wiebeking aus dem Jahr 1789 geht hervor, dass der Ort zu dieser Zeit Teil der Honschaft Löderich im Kirchspiel Overath war.[1]
Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1817 als Eichen verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1845 zeigt den Wohnplatz unter dem Namen Neichen. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist der Ort auf Messtischblättern regelmäßig als Neichen verzeichnet.
1822 lebten elf Menschen im als Pachtgut kategorisierten und Neichen bezeichneten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Overath im Kreis Mülheim am Rhein gehörte.[2] Für das Jahr 1830 werden für den als Neichen bezeichneten Ort ebenfalls elf Einwohner angegeben.[3] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Hof kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit drei Wohngebäude mit 22 Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[4]
Die Liste Einwohner und Viehstand von 1848 zählt in Neichen 26 Einwohner und nennt Namen und Berufe von Haushaltsvorständen. Drei von ihnen sind demnach Ackerer. Der sechsköpfigen Familie eines Gerhard Schleifer (vier Kinder) werden 1 Ochse, 2 Kühe, 2 Schweine zugerechnet und einem Wilhelm Schmitt (drei Kinder) 2 Kühe, 1 Rind. Die sechsköpfige Familie des Wittib Heinrich Schwamborn besitzt ebenso wenig Vieh wie die Bergleute Heinrich Böhm und Adam Rockemann und die Tagelöhner Peter Meyer und Frank Schleifer. An Gesinde werden namenlos insgesamt fünf Personen gezählt.[5]
Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Neichen 1871 mit sechs Wohnhäusern und 62 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Neichen sieben Wohnhäuser mit 41 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ort sieben Wohnhäuser mit 55 Einwohnern.[8] 1905 werden acht Wohnhäuser und 53 Einwohner angegeben.[9]
Bekanntestes Bauwerk in Neichen ist die 1965 von Architekt Paul Smrha erbaute ehemalige evangelische Friedenskirche Neichen. Wegen schwindender Besucherzahl und finanzieller Schwierigkeiten wurde sie im April 2017 entwidmet und das Gebäude an die Freikirche Overath verkauft.[10]
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
- ↑ Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
- ↑ Berthold Gladbach, Peter Lückerath: Die Overather Bevölkerung in Namens-, Steuer und Einwohnerlisten vom 15. bis zum 20. Jahrhundert, S. 182. Hrsg.: Geschichtsverein Rhein-Berg, Bergisch Gladbach 2016. ISBN 978-3-932326-75-2, S. 335
- ↑ Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
- ↑ Stefan Brockmeier: Die Friedenskirche Neichen ist verkauft in: Kölner Stadtanzeiger vom 15. März 2017.
Literatur
- Karl-Heinz Weyers: Die evangelische Friedenskirche in Steinenbrück-Neichen. In: Achera, Beiträge zur Geschichte der Stadt Overath Folge 8. Hrsg.: Bergischer Geschichtsverein Overath e.V., Overath 2004, S. 12 f ISSN 0724-1534