Moritz Hellwig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. März 2022 um 23:46 Uhr durch imported>InternetArchiveBot(2458679) (InternetArchiveBot hat 2 Archivlink(s) ergänzt und 0 Link(s) als defekt/tot markiert.) #IABot (v2.0.8.6).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Moritz Hellwig (* 26. Oktober 1841 in Berlin; † 5. Mai 1912 in Hildesheim) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.

Leben

Moritz Hellwig entstammte einer Beamten- und Musikerfamilie, deren meisten Mitglieder eng mit der Berliner Singakademie verbunden waren, seitdem der Hof-und Domorganist Ludwig Hellwig dort Vizedirektor war. Sein Vater war der Wirklich Geheime Legationsrat Friedrich Hellwig, langjähriges Mitglied des Vorsteher-Gremiums der Singakademie. Sein älterer Bruder war der Politiker Otto Hellwig. Moritz Hellwig besuchte nach der Schulausbildung in Berlin die Berliner Bauakademie. Für seinen Entwurf eines Parlamentshauses für Preußen[1] erhielt er 1868 den Schinkelpreis des Architektenvereins zu Berlin. Im Oktober 1869 absolvierte er dann die Baumeisterprüfung und bereiste anschließend bis 1870 Italien. Beim Kriegsdienst im Deutsch-Französischen Krieg verlor er am 16. August 1870 ein Bein, wurde daraufhin aus der Armee entlassen und begann eine Lehrtätigkeit an der Bauakademie. Ab April 1877 war er Landbaumeister bei der Ministerialbaukommission, ab 1878 als Bauinspektor. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er von 1879 bis 1885 Mitglied der Liedertafel an der Singakademie, wo er 1885 Vorstandsmitglied wurde. Im Februar 1886 wurde er nach Königsberg versetzt und zum Regierungsbaurat befördert. 1890 übersiedelte er nach Hildesheim und ging 1911 in den Ruhestand.

Die von Hellwig um 1885 geplante Genossenschaftssiedlung in Adlershof wurde durch die am 16. Mai 1886 von dem Reichstagsmitglied Karl Schrader gegründete Berliner Baugenossenschaft verwirklicht, die u. a. auch in Köpenick, Baumschulenweg, Kaulsdorf, Mahlsdorf, Borsigwalde, Hermsdorf, Lichterfelde und Mariendorf Wohnbauten errichtete.

Bauten

  • 1873–1878: Bauleitung beim Physikalischen Institut in Berlin, Reichstagsufer 7/8 (zusammen mit Fritz Zastrau, nach Entwurf von Paul Spieker)[2]
  • 1878–1880: Botanisches Museum in Berlin-Schöneberg, Grunewaldstraße 6/7 (zusammen mit Fritz Zastrau und Eduard Haeseke; heute Musikschule und Kunstamt)[3]
  • 1879–1883: Dienstgebäude der Verwaltung der direkten Steuern in Berlin, Am Gießhaus / Am Kupfergraben (Entwurf gemeinsam mit Ludwig Giersberg und Weber, Bauleitung Georg Thür)

Literatur

Uwe Kieling: Berliner Baubeamte und Staatsarchitekten im 19. Jahrhundert. Kulturbund der DDR, Berlin 1986, S. 41 f.

Einzelnachweise

  1. Preußisches Parlament, Schinkelwettbewerb. In: Architekturmuseum TU Berlin. 1868, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  2. Naturwissenschaftliche und medizinische Institute der Königlichen Universität Berlin. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Denkmaldatenbank Berlin. Archiviert vom Original am 28. Juni 2020; abgerufen am 5. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtentwicklung.berlin.de
  3. Ehem. Botanisches Museum. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Denkmaldatenbank  Berlin. Archiviert vom Original am 20. Februar 2019; abgerufen am 5. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtentwicklung.berlin.de