Tann (Ludwigsau)

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Tann
Gemeinde Ludwigsau
Koordinaten: 50° 55′ 9″ N, 9° 42′ 9″ O
Höhe: 227 m ü. NHN
Fläche: 3,94 km²[1]
Einwohner: 317 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36251
Vorwahl: 06621

Tann ist ein Ortsteil der Gemeinde Ludwigsau im Nordosten Hessens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, im östlichen Teil des Knülls gelegen.

Geographische Lage

Der Ort liegt im Rohrbachtal, das unter der Bezeichnung Besengrund bekannt ist. In der Ortsmitte mündet der Biedebach in den Rohrbach. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3254. In den vergangenen Jahrhunderten betrieben die Einwohner neben der Land- und Forstwirtschaft die Handwerke Korbmacher und Besenbinder. Hiervon leitet sich die eingeführte Bezeichnung Besengrund für das Bachtal ab.

Mitten im Dorf stehen eine alte Linde und die im Jahr 1776 im hessischen Fachwerkstil erbaute Kirche.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Tann soweit bekannt im Jahre 1355.[2] Das Gericht „in der Rohrbach“ (später Gericht Ludwigseck) bestand 1538 aus den Dörfern Beenhausen, Gerterode, Heierode, Rohrbach, Ober- und Niederthalhausen sowie Tann. Teilweise werden auch Ersrode, Trunsbach und die Wüstung Schöpbach dazugezählt. Die Gerichtsstätte befand sich im Dorf Tann. Das Gericht gehörte ab 1579 zum Amt Rotenburg, welches von 1627 bis 1835 Teil der Rotenburger Quart war.[3]

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Tann im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die neue Gemeinde Ludwigsau eingegliedert.[4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Ludwigsau wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Tann 330 Einwohner. Darunter waren 3 (0,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 63 Einwohner unter 18 Jahren, 129 zwischen 18 und 49, 75 zwischen 50 und 93 und 63 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 96 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Tann: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
434
1840
  
465
1846
  
511
1852
  
496
1858
  
472
1864
  
422
1871
  
423
1875
  
395
1885
  
320
1895
  
298
1905
  
302
1910
  
304
1925
  
296
1939
  
295
1946
  
457
1950
  
412
1956
  
359
1961
  
331
1967
  
323
1970
  
343
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
330
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 319 evangelische (= 99,69 %), ein katholischer (= 0,31 %) Einwohner[2]
• 1961: 305 evangelische (= 92,15 %), 20 katholische (= 6,04 %) Einwohner[2]

Kultur und Infrastruktur

Im Ort gibt es einen Gesangverein, den Radsportverein, den Schützenverein und die Freiwillige Feuerwehr. Sie haben sich zu einer Vereinsgemeinschaft zusammengeschlossen.

Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus, die Besengrundhalle.

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 320, unter dem organisatorischen Dach des Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) sicher.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Der Ort im Internetauftritt der Gemeinde Ludwigsau, abgerufen im Oktober 2016.
  2. a b c d Tann, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. In der Rohrbach, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 397.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 109 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Ludwisgau, abgerufen im März 2022.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 20 und 76;.