Charité Campus Benjamin Franklin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. April 2022 um 12:37 Uhr durch imported>Aka(568) (→‎Literatur: Halbgeviertstrich, zu großen Zeilenabstand entfernt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Universitätsklinikum Benjamin Franklin
Charité, Campus Benjamin Franklin
Trägerschaft Charité (Land Berlin)
Ort Lichterfelde
Hindenburgdamm
Koordinaten 52° 26′ 33″ N, 13° 19′ 19″ OKoordinaten: 52° 26′ 33″ N, 13° 19′ 19″ O
Versorgungsstufe Krankenhaus der Maximalversorgung, Notfallzentrum (außer Kinder)
Betten 901 (Stand: 2020)
Fachgebiete siehe Medizinische Versorgung
Zugehörigkeit Körperschaft des Öffentlichen Rechts
Gründung 1968
Website www.charite.de/campus benjamin franklin
Lage
Charité Campus Benjamin Franklin (Berlin)
Nordseite des UK Benjamin Franklin

Der Charité Campus Benjamin Franklin (CBF) ist ein Klinikum der Vollversorgung. Seit 1998 gehört es zum Verbund der Charité. Zurück geht das Klinikum auf das 1968 eröffnete Klinikum Steglitz der Freien Universität Berlin.[1] Es liegt im Berliner Ortsteil Lichterfelde des Bezirks Steglitz-Zehlendorf (bis 2001: Bezirk Steglitz).

Der Rettungshubschrauber Christoph 31, der als Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten Luftrettungseinsätzen pro Tag gilt, ist seit 1987 am Klinikum stationiert.

Geschichte

Das Klinikum war nach dem Zweiten Weltkrieg der erste große Krankenhauskomplex in Europa, der als Kompaktbau sämtliche Institute, fast alle Kliniken und Hörsäle in einem Gebäude vereinte. Das Klinikum Steglitz stellte einen Gegenentwurf zum verbreiteten Pavillonstil dar.

Das Architekturbüro Curtis & Davis aus New Orleans hat das Klinikumgebäude entworfen.[2] Beteiligt war der Berliner Architekt Franz Mocken.[3]

Nach dem Mauerfall und dem schrittweisen Zusammenwachsen von Berliner Strukturen wurde das Klinikum Steglitz 1994 in Universitätsklinikum Benjamin Franklin zu Ehren des US-amerikanischen Staatsmannes Benjamin Franklin (1706–1790) umbenannt. Die Namensänderung würdigt das finanzielle amerikanische Engagement beim Bau des Klinikums, namentlich der Benjamin-Franklin-Stiftung. An den Baukosten beteiligten sich zu rund einem Fünftel die USA.

Im Jahr 2003 fusionierte das UKBF mit der Charité.[4] Es gehört im 21. Jahrhundert zum Campus Benjamin Franklin (CBF).

Medizinische Versorgung (Auswahl)

Teilbereiche

Zu den Kliniken, Zentren und Arbeitsbereichen auf dem Campus Benjamin Franklin gehören (Stand: Oktober 2020):

BerlinProtonen

Zu den speziellen Einrichtungen des Campus Benjamin Franklin gehört BerlinProtonen, das Zentrum für die Protonentherapie von Augentumoren an der Charité. Die Protonenbestrahlungen werden in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin am dortigen Protonenbeschleuniger in Berlin-Wannsee durchgeführt. BerlinProtonen ist dem Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) angegliedert.[5]

Architektur

Der rechteckige Grundriss ist in Ost-West-Richtung angelegt, auf der nördlichen Breitseite befindet sich der Eingang Nord von der Klingsorstraße, auf der Schmalseite gibt es den Eingang West vom Hindenburgdamm.

Quer über den Erdgeschossbereich sind die anderen Teile des Klinikums angeordnet, die auf beiden Seiten über den Grundriss hinausragen und nach Intention der Architekten in ihrer Struktur an die menschliche Wirbelsäule erinnern. Dieser sogenannte Screen in Kombination mit der schlichten Fassade ist auch der Hauptgrund dafür, dass das Universitätsklinikum Benjamin Franklin 2012 unter Denkmalschutz gestellt wurde.[6][1]

Direkt im Haupthaus befinden sich nach wie vor mehrere Hörsäle der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin.

Literatur

  • Andreas Jüttemann (2022): Das Klinikum Benjamin Franklin als Politikum. Die Verwirklichung einer (vermeintlich) US-amerikanischen Krankenhauskultur im Kontext der Studentenbewegung (1957–1974). Berlin: Vergangenheitsverlag.
  • Andreas Jüttemann (2021): How Louisiana Architecture Became a Political Issue in a German Hospital Project. Louisiana history; 62(3): 325–360.
  • Andreas Jüttemann (2019): Alles unter einem Dach. 50 Jahre: Vom Klinikum Steglitz zum Campus Benjamin Franklin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Berlin: Orte der Geschichte.
  • Beier, P. & Andreas Jüttemann (2018): Brutal schön: das Benjamin-Franklin-Klinikum in Berlin-Steglitz. Das Krankenhaus; 7: 594–601.
  • Andreas Jüttemann: Alles unter vier Dächern Charité Campus Benjamin Franklin in Berlin. In: Bauwelt, Nr. 20/2018, 2. Oktober 2018, S. 40–49.

Weblinks

Commons: Campus Benjamin Franklin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Katja Barnikow: 50 Jahre Campus Benjamin Franklin. In: 50-jahre-cbf.charite.de. 10. Oktober 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  2. Klinikum der Freien Universität Berlin. In: berlin.de. 9. Oktober 1968, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  3. Medizin / Klinikum: Pfründen gerettet. In: Der Spiegel. Nr. 41, 1968 (online7. Oktober 1968).
  4. Charité – Universitätsmedizin: Historie des Campus Benjamin Franklin. In: charite.de. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  5. BerlinProtonen: Protonentherapie von Augentumoren, abgerufen am 24. Januar 2021.
  6. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste