Rauhenebrach

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Wappen Deutschlandkarte
Rauhenebrach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rauhenebrach hervorgehoben

Koordinaten: 49° 53′ N, 10° 34′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Höhe: 354 m ü. NHN
Fläche: 61,07 km2
Einwohner: 2833 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 96181, 97514
Vorwahl: 09554
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 187
Gemeindegliederung: 16 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 1
96181 Rauhenebrach-Untersteinbach
Website: www.rauhenebrach.de
Erster Bürgermeister: Matthias Bäuerlein (Freie Wählerschaft)
Lage der Gemeinde Rauhenebrach im Landkreis Haßberge
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Über dieses Bild
Wustviel von Osten

Rauhenebrach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Haßberge. Der Hauptort Untersteinbach ist Sitz der Gemeindeverwaltung.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Main-Rhön im Steigerwald an der Rauhen Ebrach. In einem Waldgebiet befindet sich der Wotansborn.

Gemeindegliederung

Es gibt 16 Gemeindeteile (in Klammern Einwohnerzahl; Stand 3. Mai 2007):[2]

Es existieren folgende Gemarkungen: Fabrikschleichach (früher Glashütte), Falsbrunn, Fürnbach, Geusfeld, Karbach, Koppenwind, Obersteinbach, Prölsdorf, Schindelsee, Theinheim, Untersteinbach, Wustviel, Fabrikschleichacher Forst-NO, Fabrikschleichacher Forst-SW.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Oberaurach, Schönbrunn im Steigerwald, Burgwindheim, Ebrach, Michelau im Steigerwald und Knetzgau.

Geschichte

Bis zur Gründung der Vorläufergemeinden

Im Gemeindegebiet teilten sich das Hochstift Würzburg (Amt Prölsdorf) und das Kloster Ebrach die Herrschaft. Im heutigen Ortsteil Fabrikschleichach befand sich eine zunächst Würzburger Glashütte, die unter anderem von Balthasar Neumann eingerichtet wurde. Da die Gebiete des Klosters im Reichsdeputationshauptschluss nicht zu Würzburg kamen, fielen dessen Besitzungen erst 1810 bei Grenzbereinigungen an das Großherzogtum (die des Hochstifts Würzburgs bereits 1805). Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 mehrere unabhängige Gemeinden.

Namensherkunft

Der Gemeindename leitet sich von dem Flüsschen Rauhe Ebrach ab, an deren Oberlauf die meisten Orte liegen.

Eingemeindungen

Das heutige Rauhenebrach wurde im Zuge der Gemeinde- und Landkreisreform am 1. Juli 1972 durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Falsbrunn, Fürnbach, Geusfeld, Karbach, Koppenwind, Obersteinbach, Theinheim, Untersteinbach und Wustviel gebildet.[3] Am 1. Mai 1978 kam der Markt Prölsdorf hinzu.[4]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 2926 Einwohner[4]
  • 1970: 3009 Einwohner[4]
  • 1987: 3078 Einwohner
  • 1991: 3164 Einwohner
  • 1995: 3231 Einwohner
  • 2000: 3214 Einwohner
  • 2005: 3200 Einwohner
  • 2010: 2979 Einwohner
  • 2015: 2947 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 3123 auf 2932 um 191 Einwohner bzw. um 6,1 %. 1996 hatte die Gemeinde 3264 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Religionen

Die meisten Einwohner sind römisch-katholisch und gehören zur Kirchengemeinde Rauhenebrach. Die meisten Ortschaften verfügen über eine eigene Kirche.

Politik

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Matthias Bäuerlein (Freie Wählerschaft Rauhenebrach); er wurde am 15. März 2020 mit 72,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Vorgänger war Oskar Ebert (ebenfalls Freie Wählerschaft Rauhenebrach), der das Amt 24 Jahre innehatte und 2014 nicht mehr zur Wahl antrat. Vor Ebert, dessen erste Amtszeit am 1. Mai 1990 begonnen hatte, war Josef Hirt (Christlich Soziale Union) 18 Jahre erster Bürgermeister. Vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1978 war er dies ehrenamtlich, ab 1. Mai 1978 bis 30. April 1990 hauptamtlich.

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2020

CSU Freie Wählerschaft Rauhenebrach WG Koppenwind Wustvieler Liste Prölsdorfer Liste WG Fürnbach-Schindelsee-Spielhof Gesamt
2020 4 5 2 1 1 1 14 Sitze

Gemeinderatswahl 2014

CSU SPD Freie Wählerschaft Rauhenebrach Wustvieler Liste WG Koppenwind WG Fürnbach-Schindelsee-Spielhof Gesamt
2014 6 5 1 2 2 16 Sitze

Gemeinderatswahl 2008

CSU SPD Freie Wählerschaft Rauhenebrach Wustvieler Liste WG Koppenwind WG Fürnbach-Schindelsee-Spielhof Gesamt
2008 6 6 1 1 2 16 Sitze

Gemeinderatswahl 2002

CSU SPD Freie Wählerschaft Rauhenebrach Wustvieler Liste WG Koppenwind WG Fürnbach-Schindelsee-Spielhof Gesamt
2002 6 1 5 1 1 2 16 Sitze

Sehenswürdigkeiten

Kilianseiche bei Falsbrunn

mit einem BHU (Brusthöhenumfang) von 7,20 m.

Kilianseiche
Stamm

Die seit 1935 als Naturdenkmal ausgewiesene und in die Liste markanter und alter Baumexemplare in Deutschland eingetragene Stieleiche steht oberhalb der Ortschaft in einem schmalen Waldstreifen. Der Bereich um die Eiche soll der Überlieferung nach als Predigtplatz des Frankenapostels Kilian gedient haben. Der Baum wächst auf einem etwa einen Meter hohen Steilabfall, wobei sich der Stamm der Felskante angepasst hat. Vom Querschnitt her ist der Stamm in die eine Richtung enorm breit, in die andere schmal ausgebildet und stark zur Hangoberseite geneigt. Die Wurzeln umschlingen den Felsen, um Halt zu finden und reichen seitlich bis zum Tal hinab, ein ungewöhnlicher Anblick. Ein großer Astausbruch ist durch ein Blechdeckel verschlossen. Die Krone hat mehrere nahezu abgestorbene Äste und ist in keinem besonders gutem Zustand.[5][6][7]

Baudenkmäler

Kleinengelein und Weilersbachtal

Nördlich des Ortsteils Obersteinbach liegt mit dem Naturwald Kleinengelein einer der ältesten Buchenwälder Deutschlands. Das Naturschutzgebiet Weilersbachtal erlangt aufgrund seines ökologischen Wertigkeit überregionale Bekanntschaft.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.146.000 Euro, davon waren 205.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 277 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 61 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1187. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 20 Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 116 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2498 Hektar, davon waren 1873 Hektar Ackerfläche und 611 Hektar Dauergrünfläche. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts spielte im Gemeindegebiet das Köhlerhandwerk eine bedeutende Rolle.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2007):

  • drei Kindergärten mit 95 Kindergartenplätzen
  • eine Volksschule (Grund- und Hauptschule) mit 16 Lehrern und 223 Schülern

Sport

In den meisten Ortschaften gibt es Sportvereine. Die einzelnen Vereine sind:

  • der 1. SC Koppenwind mit 148 Mitgliedern und den Abteilungen Fußball, Tischtennis, Volleyball und Gymnastik[8]
  • der SC Geusfeld
  • SC Prölsdorf
  • TC 1986 Rauhenebrach (Tennis)
  • SpVgg Untersteinbach
  • Schützenvereine Untersteinbach und Prölsdorf
  • DJK Fürnbach
  • Bodybuildingclub Rauhenebrach
  • Fischereiverein Rauhenebrach e. V.

Weblinks

Commons: Rauhenebrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1641&attr=590&modus=automat&tempus=20111025/154413&hodie=20111025/154413
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 479 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 760.
  5. Kilianseiche im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 29. Juli 2020.
  6. „Kilianseiche bei Falsbrunn“ im Baumregister, bei www.baumkunde.de
  7. „Stieleiche 'Kilianseiche' im Wald in Falsbrunn“ in Monumentale Bäume bei monumentaltrees.com
  8. http://www.koppenwind.de/SCK1.html