Decena Trágica
Die Decena trágica (Die 10 tragischen Tage) umfasst eine Reihe von Ereignissen, die in der Zeit vom 9. bis zum 19. Februar 1913 im Rahmen der mexikanischen Revolution in der Stadt Mexiko stattfanden. Sie gipfelten in der Ermordung des Präsidenten Francisco Madero und seines Vizepräsidenten, José María Pino Suárez.
Ausgangslage
Der langjährige Präsident General Porfirio Díaz hatte sich im Mai 1911 ins Exil nach Europa abgesetzt. Nach Übernahme des Präsidentenamtes durch Francisco I. Madero unterhielt dieser auch weiterhin Kontakte zu Anhängern des gestürzten Präsidenten. Er wollte so die wirtschaftliche und soziale Stabilität aufrechterhalten und ausländische Investoren nicht abschrecken. Desgleichen stützte er sich weiterhin auf die Verwaltung und die Armee des Porfirats. Dadurch verlor er die Unterstützung einiger Revolutionäre, wie Emiliano Zapata, die den Eindruck hatten, Madero identifiziere sich nicht ausreichend mit den armen Bevölkerungsgruppen.
Ablauf
Der Aufstand gegen die Regierung Madero begann in der Stadt Mexiko, als eine Gruppe Bewaffneter, darunter Kadetten der Militärschule, unter dem Kommando von General Manuel Mondragón die beiden gefangenen Generale Bernardo Reyes und Félix Díaz, befreite. Er war von den Kreisen getragen, die die alten Herrschaftsverhältnisse wieder herbeisehnten. Die Rebellen griffen einige Regierungsgebäude, darunter den Nationalpalast an und riefen den Ausnahmezustand aus. Zwar scheiterte die Besetzung des Nationalpalastes, aber die Putschisten konnten sich im Munitionslager der Armee, La Ciudadela, verschanzen. Madero ernannte General Victoriano Huerta zum Kommandeur der Regierungstruppen in der Hauptstadt und beauftragte ihn mit der Niederschlagung des Aufstands. Es folgte ein zehntägiger Straßenkampf, dem Schätzungen zufolge über 5000 Menschen zum Opfer fielen. Darunter zahlreiche unbeteiligte Zivilisten.
Der zunächst gegenüber Madero loyale Oberkommandierende General Huerta wechselte die Seite und übernahm am 19. Februar die Macht. An der Vorbereitung des Putsches waren auch ausländische Kräfte, vor allem der US-amerikanische Botschafter Henry L. Wilson, beteiligt.
Der Putsch endete mit der illegitimen Machtübernahme durch General Huerta und der Gefangennahme und Ermordung von Präsident Madero und des Vizepräsidenten José María Pino Suárez.
Literatur
- Hans Werner Tobler: Die mexikanische Revolution. Aktualisierte Taschenbuchausgabe. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-38488-0.