Ross Alexander

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Ross Alexander (* 27. Juli 1907 in Brooklyn, New York als Alexander Ross Smith; † 2. Januar 1937 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Wirken

Geboren in Brooklyn, begann Ross Alexander seine Schauspielkarriere Mitte der 1920er-Jahre am Broadway, wo er unter anderem in mehreren Produktionen des Theaterproduzenten und Songschreibers John Golden auftrat. Paramount Pictures wurde auf den jungen Schauspieler aufmerksam und besetzte ihn in The Wiser Sex an der Seite von Claudette Colbert in einer guten Nebenrolle. Die Resonanz war allerdings enttäuschend und er kehrte zeitweise an den Broadway zurück. 1934 unterschrieb er einen Studiovertrag bei Warner Brothers, wo er schnell zu einem Hoffnungsträger des Studios in jungenhaften, oft komödiantischen Rollen wurde.

Seine heute wohl bekanntesten Rollen spielte Alexander im Jahr 1935 als zurückgewiesener Demetrius in der aufwendigen Shakespeare-Verfilmung Ein Sommernachtstraum von Max Reinhardt sowie als unglücklich Verurteilter Jeremy Pitt in Errol Flynns Durchbruchsfilm Unter Piratenflagge. In kleineren Filmen, insbesondere Komödien wie Here Comes Carter oder Hot Money, wurde er von Warner Brothers auch als Hauptdarsteller eingesetzt. Er kultivierte in diesen Filmen oft ein sorgenfreies und kultiviertes, leicht zynisches Image.[1]

Im Gegensatz zu seinen beruflichen Anfangserfolgen in Hollywood verlief sein Privatleben tragisch. Im Dezember 1935 beging seine Ehefrau Aleta Freel – eine erfolglose Schauspielerin – nach einem Streit Suizid mit einer Pistole.[2] Im September 1936 heiratete er die Schauspielerin Anne Nagel, allerdings wollten trotz der Heirat vehemente Gerüchte nicht verstummen, dass er homosexuell sei und nur als Tarnung geheiratet habe.[3] Hinzu kamen finanzielle Probleme.[4] Am 2. Januar 1937 erschoss sich der 29-jährige Alexander, die genauen Beweggründe gelten als nicht mehr rekonstruierbar, die vorher genannten Ereignisse dürften aber wichtig gewesen sein.

Sein letzter Film, Ready, Willing and Able wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht, im Preview des Filmes erhielt Alexander exzellente Kritiken.[5] Der spätere US-Präsident Ronald Reagan – damals Radiomoderator in Iowa – soll daraufhin verpflichtet worden sein, Alexander in seiner nächsten Rolle zu ersetzen.[6]

Filmografie

  • 1932: The Wiser Sex
  • 1934: Social Register
  • 1934: 1929 – Manhattan N.Y.
  • 1934: Gentlemen Are Born
  • 1934: Flirtation Walk
  • 1935: Maybe It's Love
  • 1935: Going Highbrow
  • 1935: We're in the Money
  • 1935: Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night's Dream)
  • 1935: Shipmates Forever
  • 1935: Unter Piratenflagge (Captain Blood)
  • 1936: Boulder Dam
  • 1936: Brides Are Like That
  • 1936: Kleine Stadt mit Tradition (I Married a Doctor)
  • 1936: Hot Money
  • 1936: China Clipper
  • 1936: Here Comes Carter
  • 1937: Ready, Willing and Able

Literatur

  • John Franceschina: Ross Alexander: The Life and Death of a Contract Player. Albany, Verlag BearManorMedia, 2020. 446 Seiten, Englisch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ross Alexander. Abgerufen am 4. Juli 2020.
  2. David K. Frasier: Suicide in the Entertainment Industry: An Encyclopedia of 840 Twentieth Century Cases. McFarland, 2015, ISBN 978-1-4766-0807-5 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2020]).
  3. Nick Benton, Nicholas Benton: Extraordinary Hearts: Reclaiming Gay Sensibility's Central Role in the Progress of Civilization. Lethe Press, 2013, ISBN 978-1-59021-392-6 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2020]).
  4. Ross Alexander. Abgerufen am 4. Juli 2020.
  5. Todesbericht in einer Zeitung
  6. Max von Meyerling: HOW REAGAN GOT INTO THE MOVIE BUSINESS – IBRnews. Abgerufen am 4. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).