Aragoke
Der Aragoke (Aragoke = japanisches Wort für Drachenschuppen) ist eine Zuchtform des Nishikigoi (Brokatkarpfen oder Koi).
Hinsichtlich der Beschuppung gibt es 4 verschiedene Einkreuzungen bei Nishikigoi:
- den Schuppenkarpfen (Wagoi)
- den Spiegelkarpfen (einen unbeschuppten, aber mit einigen wenigen großen Schuppen versehenen Koi, in Japan Doitsu Goi genannt; Beispiel Shusui)
- den Zeilkarpfen (einen unbeschuppten, aber mit einer oder mehreren Zeilen von übergroßen Schuppen versehenen Koi, ebenfalls Doitsu Goi genannt)
- den Lederkarpfen (ein völlig schuppenloser Karpfen, also auch ein Doitsu Goi)
Merkmale
Das Besondere an einem Aragoke ist, dass er zwar auch ein Doitsu Goi ist (aus dem Japanischen, also ein unbeschuppter Koi), der jedoch in verschiedenen Formationen angeordnete extrem große Schuppen aufweist, also nicht wild versprengt wie die des Spiegelkarpfens.
Der klassische Aragoke wird optisch geprägt durch seine übergroßen, über den ganzen Körper verteilten Schuppen, die in einer gewisser Weise geordnet erscheinen.
Als kleiner Koi kann er wie ein Wagoi anmuten, mit höherem Alter und Größe erkennt man jedoch, dass es sich um einen Doitsu mit enorm großen Schuppen handelt.
Eine Sonderform des Aragoke ist eine Art Zeilkarpfen, die im optimalen Fall jedoch die große Schuppenzeile nur auf dem Rücken aufweist.
Aragoke gibt es mit einer Ginrin Beschuppung und einer Non-Ginrin Beschuppung.
Aragoke sind meist einfarbige Koi (eine Ausnahme kann z. B. ein Aragoke Ochiba Shigure bilden, eine Kreuzung aus einem einfarbig grauen Soragoi und einem braunen Chagoi, wodurch ein zweifarbiger Koi entsteht), die jedoch in den verschiedensten Farbschlägen auftauchen. Dies hängt mit der Entstehung der Blutlinie zusammen, in der diverse verschiedene Kawarimono (in Indonesien sind dies halbmetallische einfarbige Koi wie Soragoi, Chagoi und Midorigoi) eingekreuzt wurden. Von diesem Ursprung der indonesischen Kawarimono haben auch die Aragoke ihren halbmetallischen Glanz geerbt. Dies ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zu den japanischen Doitsu Kawarimono Varianten wie Doitsu Chagoi, Soragoi oder Midorigoi. Aragoke gibt es in allen einfarbigen Farbnuancen der Kawarimono.
Ursprung
Der Ursprung der Aragoke Zucht liegt in der Samudra Koifarm in Jawa Timur (Ostjava) in Blitar. Der Züchter dieser Koifarm (Yusuf Hermansyah) entwickelte die Blutlinie für diese besondere Varietät durch Zufall bei einer Verpaarung normal beschuppter Kawarimono (hier war es ein Ginrin Midorigoi und ein Tembaga Chagoi; indonesisch Tembaga = Kupfer) ungefähr im Jahr 2007.
Der Züchter Yusuf Hermansyah hat dieser Varietät, nachdem die Blutlinie für verschiedene Farbschläge und Schuppenbilder stabil war, den Namen "Aragoke" gegeben. Dies ist ein mythologischer Name aus dem Javanischen und hat die ungefähre Bedeutung von "drachenbeschuppt".