Wilhelm Busch (Agrarwissenschaftler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. April 2022 um 18:39 Uhr durch imported>Armin P.(211087) (bitte keine Linkcontainer; WP:Assoziative Verweise beachten).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Wilhelm Busch (* 8. Dezember 1901 in Recklinghausen; † 25. Dezember 1998 in Rostock[1]) war ein deutscher Agronom und Hochschullehrer.

Leben

Busch studierte Landwirtschaft an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim,[1] an der Universität Göttingen und an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Bonn-Poppelsdorf. 1926 beendete er das Studium als Diplomlandwirt. 1930 wurde er promoviert[1] und arbeitete anschließend als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn, wo er sich 1935 habilitierte.[1] Busch war ab 1. Mai 1933 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.095.762), von 1933 bis 1937 war er daneben in der SA. Busch war von 1939 bis 1941 NS-Dozentenbundführer an der Universität Bonn.[1] 1942 ernannte man ihn zum ordentlichen Professor für Agrarwesen und Agrarpolitik.[1] Von 1942 bis 1945 war er Direktor des Instituts für landwirtschaftliche Betriebslehre in Riga.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Bauer, dann von 1947 bis 1950 Schriftleiter im Verlag Parey.[1] Ab Ende 1950 bekleidete Busch die Stelle eines ordentlichen Professors[1] an der Hochschule für Gartenbau und Landeskultur Hannover, die 1952 in die TH Hannover eingegliedert wurde.[2] Dort amtierte er von 1961 bis 1963 auch als Prorektor.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Die Entwicklung von Organisation des landwirtschaftlichen Rechnungswesens in Dänemark: ein Mittel zur wirtschaftlichen und kulturellen Hebung der Landwirtschaft. Fieseler, Bonn 1929.
  • Die Landbauzonen im deutschen Lebensraum. Ulmer, Stuttgart, 1936.
  • Das Gefüge der westfälischen Landwirtschaft. Aschendorff, Münster (Westf.) 1939 (Veröffentlichungen des Provinzial-Instituts für Westfälische Landes- und Volkskunde. Reihe 1, Wirtschafts- und verkehrswissenschaftliche Arbeiten; 2).
  • Die deutsche Ernährungswirtschaft. Bonner Universitäts-Buchdruck, Bonn 1940 (Kriegsvorträge der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn am Rhein; 16).
  • Die Leistungssteigerung der deutschen Landwirtschaft seit 1800. Bonner Universitäts-Buchdruck, Bonn 1941 (Kriegsvorträge der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn am Rhein; 44).
  • Raumordnung durch landwirtschaftliche Umsiedlung in der Rheinprovinz. Koehler, Leipzig 1943 (Berichte zur Raumforschung und Raumordnung; 9).
  • Betrachtungen zu den Standorten des europäischen Gartenbaues. Zentralverband des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaues, Bonn 1954.
  • Landwirtschaftliche Betriebslehre. Girardet, Essen 1958.
  • zusammen mit Harmen Storck: Der Gartenbau in der Wirtschaft Westeuropas. Georgi, Aachen 1958.
    • Bd. 1: Erzeugung, Aussenhandel und Verbrauch von nicht der Ernährung dienenden Gartenbauerzeugnissen.
  • Hrsg.: Betriebswirtschaftliche Begriffe im Gartenbau. Parey, Hamburg u. a. 1961.
  • Entwicklungstendenzen und Strukturverschiebungen im westdeutschen Obstbau und am westeuropäischen Obstmarkt. Landwirtschaftsverlag, Hiltrup b. Münster (Westf.) 1965 (Landwirtschaft – angewandte Wissenschaft. Sonderheft Gartenbau; 41) (Beraterheft / Arbeitskreis Betriebswirtschaftliche Beratung im Gartenbau; 6).
  • Marktstruktur, Preisbildung und Handelsspannen bei Obst und Gemüse einschließlich Konserven in der Bundesrepublik Deutschland. Forschungsgesellschaft für Agrarpolitik und Agrarsoziologie, Bonn 1966 (Schriftenreihe der Forschungsgesellschaft für Agrarpolitik und Agrarsoziologie; 165).
  • zusammen mit L. Schmidt-Sagody: Gutachten über die Zugehörigkeit des Gartenbaues zur Landwirtschaft: der Gartenbau, ein Zweig der Urproduktion. Landwirtschaftsverlag, Hiltrup b. Münster (Westf.) 1968.
  • Taxationslehre für Landwirtschaft und Gartenbau. Parey, Hamburg u. a. 1969.
  • Standortorientierung des Gartenbaues: Bestimmungsgründe und Verhältnisse in der BR Deutschland. Institut für Gartenbauökonomie der Technischen Universität Hannover, Hannover 1974 (Forschungsberichte zur Ökonomie im Gartenbau; 20).
  • Gärtnerische Unternehmen heute, morgen. Zentralverband Gartenbau, Bonn-Bad Godesberg 1975.
  • Die Lenkungsaufgaben im gärtnerischen Betrieb: ihr Erkennen, Gestalten und Vollziehen. Parey, Hamburg u. a. 1977 (Betriebs- und Marktwirtschaft im Gartenbau; 5), ISBN 3-489-60122-X.
  • Die Standorte des Gemüsebaus in Westeuropa: eine Studie. Institut für Gartenbauökonomie der Technischen Universität Hannover, Hannover 1980 (Forschungsberichte zur Ökonomie im Gartenbau; 34).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Rudolf Vierhaus Deutsche Biographische Enzyklopädie, Brann–Einslin: Ausgabe 2, Walter de Gruyter, Seite 244–245
  2. Katrin Hirte: Würdigungs-Netzwerk, gewolltes Nichtwissen und Geschichtsschreibung
  3. Michael Jung : Eine neue Zeit. Ein neuer Geist? In: uni-hannover.de.