Irmel Weyer
Irmel Weyer (* 20. Februar 1927 in Wattenscheid; unter dem Namen Irmgard Weyer) ist eine deutsche Ärztin und Entwicklungshelferin.[1][2]
Leben
Aufgewachsen ist Irmel Weyer in Mülheim an der Ruhr. An der dortigen Luisenschule bestand sie 1946 das Abitur. Während ihrer Jugend wurde sie nach eigenen Angaben geprägt von der Pfarrjugend, die sich zur NS-Zeit heimlich traf. Auch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg in ihrer Heimatstadt, bei denen sie als Feuermelderin und beim Löschen helfen musste, erwähnt sie in diesem Zusammenhang. Nach dem Abitur studierte sie in Regensburg und in Passau Medizin.[3]
Ab 1961 war sie in dem 1914 von Missionsbenediktiner Pater Ludger als Missionsstation und Gesundheitsdienst gegründeten Litembo Hospital tätig. Unter ihrer Leitung wurde das Krankenhaus erheblich ausgebaut. Es entstanden schon zwei Jahre nach ihrer Ankunft ein Operationssaal und eine Röntgenabteilung. 1967 wurde eine Hauptpflegestation errichtet. Ab 1982 wurde in einem Wasserkraftwerk der benötigte Strom selbst erzeugt und im Jahr 1983 wurde ein neues Verwaltungsgebäude bezogen. Bevor sie 1996 in den Ruhestand ging, wurde 1995 eine Kinderstation eröffnet.[4][5] Das Krankenhaus, in welchem zur Anfangszeit 78 Betten in zehn fensterlosen Hütten zur Verfügung standen und in dem ohne fließendes Wasser und Stromanschluss bei Taschenlampenlicht operiert wurde, wurde unter ihrer Leitung zu einem modernen Regierungskrankenhaus mit 360 Betten und jährlich 200.000 Patienten.[6]
Unterstützt wurde sie vom „Verein der Förderer der Urwaldärztin Dr. Irmel Weyer“ der später zur „Dr.-Irmel-Weyer-Stiftung“ umfirmierte, den der Priester und Studienrat Erich Endlein 1967 gegründet hatte.[7]
Laut ihren eigenen Angaben freut es sie besonders, dass heute Einheimische das Haus leiten.
Heute (Stand 2017) lebt sie in Ostercappeln-Schwagstorf und pflegt dort ihre sechs Jahre ältere Schwester.[6]
Auszeichnungen
Am 18. Juni 2009 überreichte ihr der damalige Ministerpräsident das Große Verdienstkreuz für ihr Lebenswerk.[8]
Vom tansanischen Präsidenten Julius Nyerere wurde sie mit dem höchsten tansanischen Orden geehrt.[6]
Vom Papst wurde sie mit dem Gregoriusorden ausgezeichnet.[6]
Werke
- Die Häufigkeit des Zusammentreffens lupöser Hauterkrankungen mit anderen tuberkulösen Manifestationen. (Dissertation, Medizinische Fakultät Universität Düsseldorf vom 10. März 1955) Düsseldorf 1955.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsdatum, abgerufen am 3. September 2013
- ↑ Osnabrücker Zeitung vom 25. Juni 2009, abgerufen am 3. September 2013
- ↑ Bericht auf www.derwesten.de vom 8. Januar 2010, abgerufen am 3. September 2013
- ↑ Deutsche Website des Krankenhauses (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) (abgerufen am 24. Oktober 2013)
- ↑ Bericht auf den Seiten der Abtei Münsterschwarzach (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) (abgerufen am 24. Oktober 2013)
- ↑ a b c d Rainer Westendorf: 90. Geburtstag von Irmel Weyer - Von Schwagstorf aus für Kinder in Tansania aktiv, Neue Osnabrücker Zeitung vom 20. Februar 2017 (abgerufen am 3. September4 2018)
- ↑ Mirco Stodollick: Erich Endlein sammelt schon sein halbes Leben für die Urwaldklinik, Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 22. September 2009; abgerufen am 3. September 2018
- ↑ Webseite des Landes NRW, abgerufen am 3. September 2013
Personendaten | |
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NAME | Weyer, Irmel |
ALTERNATIVNAMEN | Weyer, Irmgard (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Ärztin und Entwicklungshelferin |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Wattenscheid |