Hans Ehinger (Politiker)

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Hans Ehinger (* 1487 im schwäbischen Memmingen; † 1546 ebenda) war Politiker und maßgeblich an der Confessio Tetrapolitana beteiligt.

Im Auftrag des Handelshauses der Vöhlin und Welser unternahm Hans Ehinger zahlreiche Reisen. Er befasste sich dabei nicht nur mit der Kolonisation Venezuelas, sondern auch mit der Finanzierung der Kaiserwahl von Karl V. Durch seinen Bruder Ulrich, welcher kaiserlicher Rat war, die verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ambrosius Blarer aus Konstanz und den Neidhart in Ulm, war Hans Ehinger eine der Schlüsselfiguren in der Reformation in Oberschwaben. Als die Städte Konstanz, Straßburg, Lindau und Memmingen sich 1530 zur Confessio Tetrapolitana bekannten, geriet Ehinger beim Reichstag in Augsburg in Konflikt mit Kaiser Karl V.

Vor allem durch Ehinger wollte der Rat der Stadt nicht die komplette Verantwortung für die Überzeugung zum neuen Glauben übernehmen. Deshalb wurden in der Stadt alle männlichen Bürger per Abstimmung befragt. Hierbei stimmten von 812 Berechtigten 751 für die neue Lehre. Hans Ehingers letzte politische Arbeit lag in dem Beitritt 1531 zum Schmalkaldischen Bund, welcher die Gemeinschaft mit den evangelischen Potentaten und Städten darstellte. Dadurch konnte dem Kaiser widerstanden werden, welcher die Städte aufforderte, ihrem grausamen Irrtum abzuschwören.

1532 zog sich Ehinger aus der Politik zurück und lebte bis zu seinem Tod im oberschwäbischen Memmingen.