Minuskel 93

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. April 2022 um 08:53 Uhr durch imported>Jairon Levid Abimael Caál Orozco(1286227) (→‎Weblinks: Kategorie:Bibelhandschrift (10. Jahrhundert)).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Manuskripte des Neuen Testaments
PapyriUnzialeMinuskelnLektionare
Minuskel 93
Name Codex Graevii
Text Neues Testament (ohne Evangelien)
Sprache griechisch
Datum 10. Jahrhundert
Lagerort Bibliothèque nationale de France
Größe 22,8 × 17,7 cm
Typ Byzantinischer Texttyp
Kategorie V

Minuskel 93 (in der Nummerierung nach Gregory-Aland), α 51 (von Soden) ist eine griechische Minuskelhandschrift des Neuen Testaments auf 270 Pergamentblättern (22,8 × 17,7 cm). Mittels Paläographie wurde das Manuskript auf das 10. Jahrhundert datiert. Die Handschrift ist nicht vollständig.[1]

Beschreibung

Die Handschrift enthält den Text des Neuen Testaments außer den Evangelien mit Lücken (Römerbrief 16,17–27; 1 Korintherbrief 1,1–7; Hebräerbrief 13,15–25; Offenbarung 1,1–5). Der Text der Offenbarung 1:1–5 wurde durch eine spätere Hand ergänzt.[2] Die Reihenfolge der Bücher ist: Apostelgeschichte, Katholische Briefe, Paulusbriefe und Offenbarung des Johannes.[2][3]

Der Text wurde einspaltig mit je 27 Zeilen geschrieben.[1] Die Handschrift enthält Prolegomena, Tabellen der κεφαλαια, κεφαλαια, τιτλοι, Lektionar-Markierungen, incipits, Unterschriften, στιχοι und Synaxarion.[2][3]

Die Handschrift enthält zusätzliches Material: Leben der Propheten und Abhandlung von Pseudo-Dorotheus über 12 Apostel und 70 Jünger Jesu (wie in Kodex 82).[3]

Text

Der griechische Text des Kodex repräsentiert den Byzantinischen Texttyp. Kurt Aland ordnete ihn in Kategorie V ein.[4]

In den Katholischen Briefen enthält der Kodex 20 bis 30 % nicht-byzantinische Lesarten.[5]

Geschichte

Ein Mönch Antonius kaufte die Handschrift im Jahr 1079. Sie wurde in Konstantinopel aufbewahrt und von Pierre Séguier (1588–1672) erworben.[3]

Die Handschrift wurde durch Bernard de Montfaucon[6] und Johann Jakob Wettstein untersucht.[3] Herman C. Hoskier kollationierte den Text der Apokalypse.[7]

Der Kodex befindet sich in der Bibliothèque nationale de France (Coislin Gr. 205) in Paris.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c K. Aland, M. Welte, B. Köster, K. Junack: Kurzgefasste Liste der griechischen Handschriften des Neues Testaments, Walter de Gruyter, Berlin, New York 1994, S. 52.
  2. a b c Frederick Henry Ambrose Scrivener: A Plain Introduction to the Criticism of the New Testament. Band 1. London 1894, S. 285 (Internet Archive).
  3. a b c d e Caspar René Gregory: Textkritik des Neuen Testaments. Band 1. Leipzig 1900, S. 264 (Internet Archive).
  4. Kurt und Barbara Aland, Der Text des Neuen Testaments. Einführung in die wissenschaftlichen Ausgaben sowie in Theorie und Praxis der modernen Textkritik. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1989, ISBN 3-438-06011-6, S. 141.
  5. Minuskel 93 in der Encyclopedia Textual Criticism
  6. Bernard de Montfaucon, Bibliotheca Coisliniana olim Segueriana, Ludovicus Guerin & Carolus Robustel, Paris 1715.
  7. Herman C. Hoskier, Concerning the Text of the Apocalypse: Collation of All Existing Available Greek Documents with the Standard Text of Stephen’s Third Edition Together with the Testimony of Versions, Commentaries and Fathers. Bernard Quaritch, London 1929, S. 37.

Weblinks

  • R. Waltz, Minuscule 93 in der Encyclopedia of Textual Criticism