Rinnentang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. April 2022 um 22:14 Uhr durch imported>Kai.pedia(382237) (Autorennamenformat/-kürzel; in Botanik {{Person|L.}} statt {{Person|Linnaeus}}).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Rinnentang

Rinnentang (Pelvetia canaliculata)

Systematik
ohne Rang: Stramenopile (Stramenopiles)
ohne Rang: Braunalgen (Phaeophyceae)
ohne Rang: Fucales
Familie: Fucaceae
Gattung: Pelvetia
Art: Rinnentang
Wissenschaftlicher Name
Pelvetia canaliculata
(L.) Decne. & Thur.
trockener Rinnentang
Rinnentang-Kolonie

Der Rinnentang (Pelvetia canaliculata) ist ein mehrjähriger und sehr langsamwüchsiger Seetang aus der Gruppe der Braunalgen. Er ist im Nordost-Atlantik verbreitet.

Beschreibung

Der Rinnentang ist mit einer Haftscheibe auf dem Untergrund verankert. Er hat einen büscheligen, fest-fleischigen Thallus von acht bis fünfzehn Zentimetern Länge, der sich mehrfach gabelig verzweigt. Die Gabelzweige sind bandartig schmal, ihre Breite beträgt nur drei bis fünf Millimeter. Die Ränder sind etwas eingefaltet, so dass auf der Unterseite eine Rinne geformt wird, in der sich bei Niedrigwasser die Feuchtigkeit hält.[1] Der Thallus besitzt weder eine Mittelrippe noch Schwimmblasen oder Haargrübchen. Die Farbe des Tangs ist gelbbraun bis olivbraun, beim Trocknen oft schwarz werdend.[1]

An den Thallusenden entstehen zur Fortpflanzungsreife zahlreiche schmal-längliche, warzige Rezeptakeln mit einer Länge von 1 bis 3 cm, die manchmal gabelig geteilt sein können. Als Vertreter der Fucales ist der Rinnentang ein Diplont ohne Generationswechsel.

Ökologie

Der Rinnentang ist gewöhnlich mit einem Pilz infiziert, der den Tang vermutlich dabei unterstützt, in der obersten Gezeitenzone zu überleben.[1]

Vorkommen

Der Rinnentang ist im östlichen Nordatlantik von Norwegen und Island bis Portugal weit verbreitet. Obwohl er auch in der Nordsee[2] und Ostsee vorkommt, wurde er bei Helgoland bislang nicht gefunden.[3]

Er bildet große Bestände an Felsen in der obersten Gezeitenzone, oft auch an der Brandung ausgesetzten Stellen. Er kann bis in die Spritzwasserzone vordringen.

Systematik

Die Erstbeschreibung des Rinnentangs erfolgte 1767 durch Carl von Linné unter dem Namen Fucus canaliculatus (in: Systema naturae, Band 2, S. 716). Joseph Decaisne und Gustave Adolphe Thuret stellten die Art 1845 in die Gattung Pelvetia (in: Annales des Sciences Naturelles, Botanique, Troisième série 3, S. 13).[2]

Synonyme für Pelvetia canaliculata (L.) Decne. & Thur. sind Ascophylla canaliculata (L.) Kuntze, Ascophyllum canaliculatum (L.) Kuntze, Fucodium canaliculatum (L.) J. Agardh, Fucus canaliculatus L., Fucus excisus L. und Halidrys canaliculata (L.) Stackh..[2]

Quellen

  • Wolfram Braune: Meeresalgen. Ein Farbbildführer zu den verbreiteten benthischen Grün-, Braun- und Rotalgen der Weltmeere. Ruggell: Gantner, 2008, ISBN 978-3-906166-69-8, S. 238–239. (Abschnitte Beschreibung, Vorkommen)

Einzelnachweise

  1. a b c Michael Guiry: The Seaweed Site: information on marine algae: "Pelvetia canaliculata", abgerufen 13. April 2012.
  2. a b c Michael D. Guiry, G.M. Guiry: Pelvetia canaliculata. In: Algaebase – World-wide electronic publication, National University of Ireland, Galway, abgerufen 13. April 2012.
  3. Dirk Schories, Uwe Selig, Hendrik Schubert: Species and synonym list of the German marine macroalgae based on historical and recent records (Arten- und Synomliste der Makroalgen in den Deutschen Küstengewässern – Auswertung von historischen und rezenten Befunden). In: Rostock. Meeresbiolog. Beitr. Heft 21, 2009, S. 7–135. PDF-Datei

Weblinks

Commons: Rinnentang (Pelvetia canaliculata) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien