Victor Brauner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. April 2022 um 10:10 Uhr durch imported>Mr. bobby(972612) (ad pic).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Brauner und Werke in einem rumänischen Briefmarkenheft von 2018

Victor Brauner (* 15. Juni 1903 in Piatra Neamț, Rumänien; † 12. März 1966 in Paris) war ein französischer Maler rumänischer Abstammung und bedeutender Vertreter des Surrealismus.

Leben

Brauner, der aus einem jüdischen Elternhaus stammte, absolvierte 1921 sein Studium an der Akademie der Schönen Künste Bukarest (heute: Nationale Universität der Künste Bukarest) und gründete 1924 das dadaistische Journal 75 HP.

Datei:Victor BRAUNER tombe.jpg
Grab von Victor Brauner

Er war mit den Eltern von Hedda Sterne befreundet und brachte ihr den Surrealismus nahe. 1930 zog er nach Paris, wo er sich der surrealistischen Bewegung anschloss. 1933 verhalf ihm André Breton, den er 1934 porträtierte, dort zu seiner ersten Einzelausstellung.

1938 verlor Brauner bei einem handgreiflichen Streit zwischen Oscar Dominguez und Esteban Frances, in den er schlichtend eingriff, durch einen Glassplitter das linke Auge. Mysteriöserweise hatte Brauner in den Jahren zuvor mehrere Werke geschaffen, mit denen er diesen Verlust gleichsam vorwegnahm, vor allem das Bild Self-portrait With Enucleated Eye von 1931, in dem er sich mit nur einem Auge darstellt.

1940 flüchtete der Maler vor den Nationalsozialisten in die Pyrenäen, später in die Alpen. Nach dem Krieg kehrte er nach Paris zurück, wo er 1966 an einer Phlebitis starb. Er liegt auf dem Friedhof von Montmartre begraben.

Werk

Brauners Werke sind sowohl in Paris (im Musée National d’Art Moderne, im Musée d’art moderne de la Ville de Paris), als auch in Straßburg (im Musée d’Art Moderne et Contemporain) prominent vertreten. Er nahm an der documenta II in Kassel 1959 teil.

Brauner gehörte, wie auch Constantin Brâncuși, Eugène Ionesco, Mircea Eliade, Panait Istrati und Emil Cioran, zu der bedeutenden Gemeinde von Pariser Exil-Rumänen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Er schrieb für die Zeitschrift Contimporanul.

Werke (Auswahl)

  • Loup-table (Wolftisch), 1939–1947, Musée National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris

Literatur

  • Verena Kuni: Victor Brauner: Der Künstler als Seher, Magier und Alchimist. 1995, ISBN 3631478100
  • The Menil Collection: Victor Brauner. Surrealist Hieroglyphs. 2001, ISBN 3775710884
  • Agnes Husslein-Arco (Hrsg.): Victor Brauner – Der phantastische Bilderbogen. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2004, ISBN 3-85252-577-2
  • Claus Stephani: Das Bild des Juden in der modernen Malerei. Eine Einführung. / Imaginea evreului în pictura modernă. Studiu introductiv. Traducere în limba română de Ion Peleanu. (Zweisprachige Ausgabe, deutsch-rumänisch. Ediţie bilingvă, româno-germană.) Editura Hasefer: Bucureşti, 2005. ISBN 973-630-091-9
  • Claus Stephani: Einer von ihnen war Victor Brauner. Die großen Namen der europäischen Avantgarde. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift (Wien), 18. Jg., Nr. 68, April 2006, S. 46–48 (online)

Weblinks

Commons: Victor Brauner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien