Straße von Malakka

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Straße von Malakka
Verbindet Gewässer Andamanensee
mit Gewässer Straße von Singapur und Südchinesisches Meer
Trennt Landmasse Sumatra
von Landmasse Malaiische Halbinsel
Daten
Geographische Lage 1° N, 103° OKoordinaten: 1° N, 103° O
Straße von Malakka (Malaysia)
Länge 930 km
Geringste Breite 38 km
Größte Tiefe 200 m
Küstenorte Malakka.
Inseln (zahlreiche)
Lage der Straße von Malakka im Hauptschifffahrtsnetz
Lage der Straße von Malakka im Hauptschifffahrtsnetz

Die Straße von Malakka ist eine Meerenge in Südostasien zwischen der Malaiischen Halbinsel und der Nordostküste von Sumatra. Sie verbindet die Andamanensee und das Südchinesische Meer mit der Straße von Singapur. Sie liegt vollständig über dem südostasiatischen Festlandsockel und ist somit maximal etwa 200 Meter tief.[1]

Von dem Stadtstaat Singapur im Süden bis zum nördlichen Küstenbereich von Sumatra beträgt die Distanz etwa 930 Kilometer bei einer Breite zwischen 38 und 393 Kilometern. Am südlichen Ende befinden sich zwischen Singapur, den indonesischen Riau-Inseln und der Ostküste von Sumatra zahlreiche Durchfahrten mit teils erheblich geringerer Breite und an der seichtesten Stelle einer Tiefe von nur etwa 25 Metern.

Wirtschaftliche Bedeutung

Wirtschaftlich am bedeutendsten sind die Häfen von Port Klang in unmittelbarer Nachbarschaft der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und der des Stadtstaats Singapur. Die Straße von Malakka ist mit täglich etwa 200 bis 250 durchfahrenden Schiffen eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Zwischen 20 und 25 % des von der Seeschifffahrt beförderten Welthandelsumfangs passiert diese Meeresstraße.

Mit dem Bau immer größerer Schiffe könnte sich die Malakkastraße in absehbarer Zeit zu einem Nadelöhr für die Dimensionierung von Schiffen entwickeln. Malakkamaxschiffe, die die Tiefe der Durchfahrt voll ausreizen, sind jedoch erst in Planung.[2][3][4][5] Schiffsklassen bzw. Baureihen die zur Malakkamax Klasse gezählt werden sind unter anderem die Triple-E-Klasse (Mærsk Line), Evergreen 20.000-TEU-Typ (Evergreen Marine) und CMA-CGM-Marco-Polo-Typ (CMA CGM).

Immer wieder gab es Pläne einer direkten Wasser-Verbindung über die Landenge der malaiischen Halbinsel im Süden Thailands, um den Golf von Thailand mit der Andamanensee durch einen schiffbaren Kanal zu verbinden („Kra-Kanal“ oder „Thai-Kanal“). Eine solche Verbindung würde den Nutzen der Straße von Malakka und den Hafen von Singapur massiv abwerten und ihre Benutzung zu großen Teilen entbehrlich machen. Experten schätzen die Baukosten eines solchen Kanals auf bis zu 28 Milliarden Dollar.[6]

Eine gewisse Entlastung der Wasserstraße wird durch den Bau der chinesischen Erdöl- und Gaspipeline entlang der Seidenstraße mit dem Knotenpunkt Xinjiang erwartet.[7]

Fischereiwirtschaft wird über Jermal-Plattformen betrieben.

Strategische Bedeutung

Aufgrund des hohen Schiffsverkehrsaufkommens für Import, Export und Energiezufuhr in den asiatischen Staaten, allen voran China, hat die Straße von Malakka große strategische Bedeutung. Sicherheitspolitisch steht China hier vor dem „Malakka-Dilemma“, da die USA im Konfliktfall diese Lebensader für Chinas Wirtschaft und Energie leicht blockieren könnten. Jedoch sind andere asiatische Staaten wie Indien, Japan, Südkorea und die ASEAN-Mitglieder, aber auch Europa und die USA wirtschaftlich auf die freie Passierbarkeit der Straße von Malakka angewiesen. Aufgrund dieser Bedeutung gilt die Straße von Malakka auch als „Aorta des Indo-Pazifischen Raums“.[8]

Auch entsprechend ihrer Bedeutung vor allem für den Ölhandel war sie lange eine der am stärksten von Piraten heimgesuchten Wasserstraßen. Am 9. Januar 2004 wurde z. B. der Tanker Cherry 201 gekapert. Nach langen Lösegeldverhandlungen wurden vier Seeleute von den Piraten erschossen. Das sicherheitspolitische Problem der Piraterie gilt mittlerweile jedoch als erfolgreich bewältigt.[9]

In der Meerenge fand während des Zweiten Weltkrieges die Schlacht in der Straße von Malakka statt.

Trivia

Im Film Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln schlägt sich die Protagonistin Alice auf einer Überfahrt von China nach England gegen einen Angriff von Piraten in der Straße von Malakka.

Literatur

  • Michael Stehr: Piraterie und Terror auf See. Nicht-Staatliche Gewalt auf den Weltmeeren 1990 bis 2004. Köster, Berlin 2004.
  • Münchner Rück: Piraterie – Bedrohung auf See. Eine Risikoanalyse. Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, München 2006.

Weblinks

Commons: Straße von Malakka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Angabe bestätigt im Diercke Weltatlas (139. Auflage 1968, Seite 104): Die 200-Meter-Linie beginnt erst westlich Phuket bzw. Malaysia und nördlich Kutaraja bzw. Sumatra.
  2. http://benmuse.typepad.com/ben_muse/2007/03/panamax_malacca.html
  3. https://www.theguardian.com/environment/2007/jan/27/pollution.uknews
  4. http://news.thomasnet.com/IMT/archives/2000/10/megaships_the_b.html
  5. Siehe auch Panamax und Suezmax.
  6. Wolfgang Hirn: Herausforderung China. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2006, S. 198.
  7. China.org.cn: China baut entlang der Seidenstraße Öl- und Gaspipeline, 21. September 2005.
  8. Felix F. Seidler: Maritime Machtverschiebungen im Indo-Pazifischen Raum: Geopolitische und strategische Trends. (PDF; 590 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Institut für Sicherheitspolitik CAU Kiel, S. 3, archiviert vom Original am 22. August 2013; abgerufen am 11. März 2020.
  9. Michael Schuman: How to Defeat Pirates: Success in the Strait. Time Magazine, abgerufen am 1. Februar 2013.