K.B.Sts.B. Blatt 338

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Hrz. nach Blatt 338
Nummerierung: 71 298 bis 71 300
Anzahl: 3
Baujahr(e): 1892
Bauart: Schemelwagen ohne Bordwände
Gattung: Hrz
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9.244 mm
Länge: 8.000 mm
Breite: 2.620 mm
Fester Radstand: 4.000 mm
Leermasse: 6,3 – 6,5 t
Dienstmasse: 10,0 – 10,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Raddurchmesser: 986 mm (Form 38)
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Ladelänge: 7.300 mm
Ladebreite: 2.530 mm (ohne Drehschemel)
Ladehöhe: 290 mm (ohne Drehschemel)
Ladefläche: 17,4 m²
Laderaum: 5,0 m³

Der K.Bay.Sts.B. Blatt 338 ist ein Bayerischer Güterwagen. Dabei handelt es sich um einen zweiachsigen Schemelwagen der Gattung Hrz nach dem Musterblatt 338 für die Bayerischen Staatseisenbahnen gemäß Wagenstandsverzeichnis von 1913. Der Wagentyp wurde ausschließlich mit Bremserhaus gebaut.

Geschichte

Zum Transport von Langholz – Ladelängen größer 6.000 mm – wurden vor allem in den Anfangsjahren des Eisenbahntransports, als die Wagen noch sehr kurz waren, Spezialwagen benötigt. Man führte daher bei den einzelnen Bahnverwaltungen die mit Langholztransporten befasst waren sogenannte Schemelwagen ein. Die zeichneten sich durch einen mittig auf der Ladefläche stehenden Drehschemel aus, auf dem die Ladung abgelegt werden konnte. Die Wagen wurde immer paarweise eingesetzt, so dass die Ladung auch bei größerer Länge kurvengängig war.

Beschaffung

1892 beschafften die K.B.Sts.B insgesamt nur drei Schemelwagen nach Blatt Nr. 338 gemäß dem Wagenstandsverzeichnis von 1913. Diese Wagen hatten umlaufende Bordwände und ein auf der Verlängerung der Ladefläche stehendes Bremserhaus.

Verbleib

Die Wagen wurden bei der K.B.Sts.B. als Gattung Hrz. geführt. Von der DRB wurden die Wagen unter dem Gattungsbezirk Hw Regensburg geführt. Sie werden zwar bei der DB noch im Merkbuch von 1952 als Gattung Hw 01 benannt, ob es aber je zu Umzeichnungen kam ist nicht belegt. Die Wagen dürften spätestens Anfang der 1950er Jahre ausgemustert worden sein.[1]

Konstruktive Merkmale

Untergestell

Das Untergestell der Wagen war komplett aus Profileisen aufgebaut. Die äußeren Längsträger hatten ein Doppel-T-Profil. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügel. Die Zugstange war wegen der besonderen Befestigung des Drehschemels nicht durchgehend, sondern wurde um diesen im Bogen herumgeführt. Sie war mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk

Die Wagen hatten aus Flacheisen geschmiedete Fachwerk-Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern bayerischer Bauform. Die Räder hatten Speichenradkörper der Bauart 38 mit einem Raddurchmesser von 986 mm. Die Federung bestand jeweils aus acht 1.140 mm langen Federblättern mit einem Querschnitt von 76 x 13 mm. Die Wagen hatten alle ein auf der Verlängerung der Ladefläche mittig stehendes Bremserhaus bayerischer Bauart mit einer Handspindelbremse. Diese wirkte beidseitig auf alle Räder.

Wagenkasten

Der Wagenkasten war komplett aus Holz mit eisernen Profilverstärkungen aufgebaut. Die Wagen hatten umklappbare Bordwände mit einer Höhe von 290 mm und einer Dicke von 45 mm. In die 60 mm starken Bodenplanken waren insgesamt 4 Flacheisen mit Rungentaschen eingelassen. In diese konnten für zusätzliche Steckrungen zur Ladungssicherung genutzt werden. Da sich die Rungentaschen bei diesem Wagenmodell innerhalb der Bordwände befanden konnte nicht die volle Breite des Bodens als Ladefläche genutzt werden.

Im Gegensatz zu späteren Bauarten konnte bei diesem Modell der mittig angebrachte, aus Eisenprofilen bestehende, Drehschemel nicht durchgedreht werden. Das Auflager des Drehschemels war mit Eisenzinken versehen um ein verrutschen der Ladung zu verhindern. Zusätzlich gab es noch Sicherungsketten mit Einschlaghaken die ebenfalls dass Verrutschen der Ladung verhindern sollten. Die beiden Doppel-Steckrungen des Drehschemels waren mit Spannketten verbunden.

Ausstattung

Den Wagen standen bis zu sechs zusätzliche Steckrungen zur Ladungssicherung zur Verfügung. Zusätzlich gab es noch Sicherungsketten mit Einschlaghaken die ebenfalls dass Verrutschen der Ladung verhindern sollten.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

Wagennummern

Die Daten sind den WV[Anm. 1] der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897 und dem 1. März 1913 entnommen.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche Abmessungen Fahrwerk Fassungsraum Gewichte Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
stel-
ler
ab 1875 ab 1909
(1907)
DR
(ab 1923)
Aus-
gemu-
stert
Anz.
Achs.
Rad-
stand
LüP Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Lade-
länge
[mm]
Lade-
breite
[mm]
Boden-
fläche
m2
Lade-
raum
m3
Lade-
gewicht
[t]
Eigen-
gewicht
[t]
Bemerkungen
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung

1897
Hr.
338
1913
Hrz.
Hw Regensburg (siehe Legende) (siehe zusätzliche Angaben in der Infobox rechts Oben) Drehschemel mit Doppel-Kipfstangen[Anm. 2]
1892 71 298 Re 71 298 101-14 609
[Anm. 3]
2 4.000 9.224 E H 7.300 2.530 17,4 5,0 10,0-
10,5
6,3-
6,6
mit 6 zusätzlichen Kipfen
71 299 Re 71 299
71 300 Re 71 300

Anmerkungen / Hinweise

  1. WV = steht für Wagenstandsverzeichnis
  2. Bayerischer Ausdruck für Steckrungen
  3. alle Länderbahntypen zusammengefasst

Einzelnachweise

  1. Carstens, Güterwagen Band 5, Seite 120

Weblinks

Literatur

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Stefan Carstens: Güterwagen, Band 5, Rungen, Schienen und Flachwagen. 1. Auflage. Verlagsgruppe Bahn, Nürnberg 2008, ISBN 978-3-89610-248-5.