Walter Franz Uhsadel
Walter Franz Uhsadel (* 28. Juni 1900 in Danzig; † 9. Juni 1985 in Hamburg) war ein deutscher Religionspädagoge und Professor für Praktische Theologie.
Leben
Als Gemeindepastor in Hamburg war er Konfirmator des späteren Bundeskanzlers Helmut Schmidt. 1938 besuchte Uhsadel in Küsnacht bei Zürich den Psychiater Carl Gustav Jung (1875–1961). Uhsadel betonte die intensive Verbindung theologischer Fragen mit der Tiefenpsychologie Jungs.
Er unterrichtete in den 1950er Jahren als Dozent am Diakonenseminar des Rauhen Hauses in Hamburg das Fach Psychologie, wobei er besonders die Bedeutung C. G. Jungs und seine Lehre über die Archetypen im kollektiven Unbewussten hervorhob. Von 1956 bis 1965 war er ordentlicher Professor für Praktische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Seit 1934 war Uhsadel Mitglied der Evangelischen Michaelsbruderschaft.[1] Von 1961 bis 1972 war er Mitglied des Beirats der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Unter beratender Mitwirkung von Ralf Dahrendorf, Hans Scheuerl, Walter Schulte und Rudolf Sieverts gab er im Heidelberger Verlag Quelle & Meyer die Buchreihe Beiträge zur Praktischen Theologie heraus. Als fünfter Band der Reihe erschien die bei Uhsadel angefertigte Dissertation von Hartmut Jetter, die Theologische und pädagogische Grundfragen zu Luthers Kleinem Katechismus in der Gegenwart behandelte.
Werke (Auswahl)
Als Standardwerk gilt das bereits in der 7. Auflage erschienene Kleines Begriffslexikon biblisch-theologischer Grundbegriffe, Neukirchen-Vluyn, Christliche Verl.-Anst., 1995, ISBN 3-7615-5001-4.
- Die Kirche im Erziehungswerk. Die reformpädagogischen Schulversuche in ihrem Verhältnis zur Kirche. Stauda, Kassel 1939.
- Der Mensch und die Mächte des Unbewussten. Studien zur Begegnung von Psychotherapie und Seelsorge. Stauda, Kassel 1954.
- Evangelische Erziehungs- und Unterrichtslehre. Quelle & Meyer, Heidelberg 1954 (2. Aufl. 1961).
- Die gottesdienstliche Predigt. Evangelische Predigtlehre, Quelle & Meyer, Heidelberg 1963.
Literatur
- Rainer Hering: Walter Franz Uhsadel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 12, Bautz, Herzberg 1997, ISBN 3-88309-068-9, Sp. 841–854.
- Martin Jochheim: Seelsorge und Psychotherapie. Historisch-systematische Studien zur Lehre von der Seelsorge bei Oskar Pfister, Eduard Thurneysen und Walter Uhsadel. Winkler, Bochum 1998.
Weblinks
- Literatur von und über Walter Franz Uhsadel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Walter Uhsadel: Seelsorge an Kranken und Sterbenden als pastoraler Dienst. Vortrag auf dem Sommerkonvent des Evang.-Luth. Kapitels Wunsiedel am 19. Juni 1972 in Alexandersbad. (online auf pkgodzik.de) (PDF; 110 kB).
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Klek: Gemeinsam unterwegs. Evangelische Michaelsbruderschaft in Württemberg 1931–2006. Sulz a.N. 2008, S. 189 f.
Personendaten | |
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NAME | Uhsadel, Walter Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Religionspädagoge und Professor für praktische Theologie |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1900 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 9. Juni 1985 |
STERBEORT | Hamburg |