Oineus (Vater des Meleagros)
Oineus (altgriechisch Οἰνεύς Oineús, lateinisch Oeneus), Sohn des Porthaon, war in der griechischen Mythologie König von Pleuron und Kalydon in Ätolien, der zuerst die Berge Ätoliens mit Weinreben bepflanzt haben soll. Verheiratet war er mit Althaia, mit der er drei Kinder hatte: Tydeus, Deïaneira und Meleagros. Der Sohn Tydeus wird von manchen Quellen Oineus’ zweiter Gattin Periboia zugeschrieben.
Einst hatte er vergessen, der Göttin Artemis zu opfern, und so schickte sie einen gewaltigen Eber, der das Land verwüstete, worauf die sogenannte kalydonische Jagd veranstaltet wurde. Nach einer späteren Sage raubten ihm die Söhne seines Bruders Agrios seinen Thron und seine Freiheit. Sein Enkel Diomedes, Sohn des Tydeus, erschlug dafür den Agrios und dessen Söhne, übergab den Thron des Oineus dessen Schwiegersohn Andraimon und nahm Oineus mit nach Argos.
Literatur
- Gustav Türk: Oineus 1. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 751–762 (Digitalisat).