Kirchfriedhof Kirchhorst

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Jüngere Grabmäler auf der anderen Seite von St. Nikolai

Der Kirchfriedhof Kirchhorst in Isernhagen, Stadtteil Kirchhorst, ist mit seiner Grünfläche und einigen historischen Grabmälern ein denkmalgeschützter Kirchfriedhof in der Region Hannover. Er findet sich am nördlichen Rand der Hauptstraßen-Tangente unter der Adresse Steller Straße 15–17[1] im Karree mit dem Schulweg, dem Pastorenweg und dem von-Cramm-Weg.[2]

Geschichte und Beschreibung

Südlich des Zentrums der Friedhofsanlage[1] findet sich die als Kirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde[3] genutzte Kapelle St. Nikolai. Das Ensemble, zu der unter anderem das ehemalige Pfarrhaus und die Alte Schule zählt, bildet die von alten Eichen überschattete bauliche und inhaltliche Mitte des ehemaligen – den Grundherren und Junkern von Cramm unterstandenen – Dorfes.[1]

Ähnlich wie die vom Kirchfriedhof ins Kapellen-Innere translozierten Grabstelen,[1] die nun innerhalb der aus dem 12. Jahrhundert datierten Grundmauern aufgestellt sind,[4] finden sich auch in der Aussenanlage am Rande des Kirchhofes „noch einige barocke und überkörpergroße Reliefstelen“, so etwa das Grabmal der Familie Grethe.[1]

Im Stamm einer auf dem Friedhof gewachsenen Buche erinnern die vor einem Menschenalter eingeritzten Initialen J. B. und die römischen Zahlen XXXIX an den Schriftsteller Ernst Jünger und seine Familie, die ab dem ersten Jahr des Zweiten Weltkrieges ab 1939 in dem nahegelegenen ehemaligen Pfarrhaus gewohnt hatte.[5]

Laut dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge finden sich auf dem Friedhof Kirchhorst zudem „[...] 3 Tote des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“, neben einem deutschen Soldaten auch zwei sowjetische Kriegsgefangene.[6]

Naturdenkmale

Ein Teil der zum Naturdenkmal ND-H 71 zusammengefassten rund 100 Jahre alten Baumgruppe aus Buchen, Ahorn und Eichen auf dem Kirchhof

Auf dem alten Teil des Friedhofes, dem Kirchhof nordwestlich der Kirche und zwischen der Leichenhalle und dem Pfarrhaus hat sich auf einer Grundfläche von rund 50 m × 15 m ein alter Baumbestand erhalten: Sieben rund 80 bis 100 Jahre alte und unterschiedlich große Buchen, Ahorn und Eichen verleihen dem Gelände einen parkähnlichen Charakter und vermitteln eine prägende Bedeutung sowohl für das Orts- als auch für das Landschaftsbild. Die Baumgruppe auf dem Flur 1 mit den Flurstücken 47/39 und 64/5 sind unter der Nummer ND-H 71 als Naturdenkmale verzeichnet.[7]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Kirchfriedhof Kirchhorst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Carolin Krumm: Isernhagen/Kirchhorst, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Bd. 13, Teil 2: Region Hannover, nördlicher und östlicher Teil. Mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt am Rübenberge, Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark, Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg, 2005, ISBN 3-8271-8255-7, S. 242–247, Gebietskarte 11, S. 92, sowie Verzeichnis der Denkmale und Objekte, S. 584
  2. Vergleiche etwa Radwege- und Freizeitkarte Hannover 1:20000, 14. Auflage, Hrsg.: Landeshauptstadt Hannover, der Oberbürgermeister, Geoinformation, Hannover: Stadt Hannover, 2014, Planquadrate X/Y 2/3
  3. Holger Grünjes (Verantw.): Bestattungen auf dem Friedhof der Ev.-luth. St. Nikolai Kirchengemeinde in Kirchhorst auf der Seite nikolai-online.de
  4. Hans-Peter Fischer: St. Nikolaikirche (Kirchhorst), in Wolfgang Puschmann (Hrsg.) Hannovers Kirchen. 140 Kirchen in Stadt und Umland, Hermannsburg: Ludwig-Harm-Haus 2005, ISBN 3-937301-35-6, S. 58–61
  5. Cornelia Kuhnert (Text), Günter Krüger (Fotos): Die Klarwetterklause im Pfarrhaus. Schreib- und Lebensetappe von Ernst Jünger, in dies.: 111 Orte rund um Hannover, die man gesehen haben muss, Originalausgabe, Köln: emons, 2015, ISBN 978-3-95451-707-7 und ISBN 3-95451-707-8, S. 88f.
  6. Fritz Kirchmeier (Verantw.): Isernhagen - Kirchhorst, Ev. Friedhof auf der Seite volksbund.de, zuletzt abgerufen am 4. Mai 2016
  7. Hauke Jagau (Verantw.): Gemeinsames Amtsblatt für die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover, Aktenzeichen 36.05 1305/02 Neuregelung, Sonderausgabe vom 7. September 2010, S. 18; von der Seite hannover.de herunterladbar als PDF-Dokument (Memento vom 27. März 2016 im Internet Archive)

Koordinaten: 52° 26′ 42,3″ N, 9° 53′ 57″ O