Kanarische Dattelpalme

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. April 2022 um 13:40 Uhr durch imported>Ralph Reichelt(2365874) (weiterer Standort eingefügt, Quelle: https://www.freilandpalmen.ch/2017/02/05/die-palmenpromenade-von-muralto-bei-locarno-tessin-schweiz/).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kanarische Dattelpalme

Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis)

Systematik
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Unterfamilie: Coryphoideae
Tribus: Phoeniceae
Gattung: Dattelpalmen (Phoenix)
Art: Kanarische Dattelpalme
Wissenschaftlicher Name
Phoenix canariensis
Hort. ex Chabaud
Fruchtstand einer Kanarischen Dattelpalme

Die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) ist eine Pflanzenart der Gattung Dattelpalmen (Phoenix) aus der Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Sie ist das Natursymbol der Kanarischen Inseln.[1]

Beschreibung

Die Kanarische Dattelpalme erreicht Wuchshöhen zwischen 8 und 18 Metern, gelegentlich auch bis über 20 Meter und einen Stammdurchmesser von etwa 50 cm. Der gerade, dicke Stamm ist mit rhombenförmigen Narben bedeckt, die beim Abfallen der Blätter entstehen. Im Unterschied zur Echten Dattelpalme ist der Stamm immer unverzweigt. Sie bildet eine üppige Krone. Die Blätter sind 5 bis 6 Meter lange, schief stehende, frisch grüne Wedel, wobei einzelne Fiedern 40 bis 50 cm lang sind.

Die Kanarische Dattelpalme ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die männlichen Blüten sind gelblich-weiß und gruppieren sich in dichten, hängenden Blütenständen. Die gelben, weiblichen Blüten sind in ährigen Blütenständen angeordnet. Die Blütezeit reicht von Februar bis Juni.

Die dunkelbraunen, nur wenig fleischigen Beerenfrüchte weisen eine Länge von 1,5 bis 2,5 cm und einen Durchmesser von etwa 1,2 cm auf. Die Früchte sind im Prinzip essbar, werden aber nur als Futterdatteln für Schweine und Ziegen genutzt.

Vorkommen

Die Kanarische Dattelpalme ist auf den Kanarischen Inseln endemisch und auf Madeira, den Azoren und den Kapverdischen Inseln eingeführt. Sie wird auch häufig als Park- und Alleebaum im Mittelmeerraum gepflanzt.

Nutzung

Auf den Kanarischen Inseln, speziell auf La Gomera, der palmreichsten Kanareninsel, wird aus der Dattelpalme schon seit dem 16. Jahrhundert Palmhonig gewonnen. Dazu wird eine Kerbe in den Vegetationskegel geritzt, aus der der Saft über Nacht ausläuft. Drei bis sechs Monate gibt die Palme so täglich 8 bis 14 l Saft. Anschließend sollte man sie für einige Jahre nicht weiter anzapfen, damit sich die Palme erholen kann. 1999 wurde die Dattelpalme gesetzlich zum Wahrzeichen der Insel Gomera ernannt und steht seitdem unter strengem Schutz.

Floristik

Kanarische Dattelpalme als Topfpflanze vor dem Orangerieschloss Potsdam

Phoenix canariensis ist eine schnell wachsende, sehr robuste und anpassungsfähige Palmenart, deren Pflege mit vergleichsweise geringem Aufwand verbunden ist. Dadurch sind auch größere Pflanzen sehr preiswert zu erwerben. Kanarische Dattelpalmen sind aus diesem Grund die weltweit häufigste Palmenart, die in öffentlichen Gärten und Plätzen ausgepflanzt wird. Die Pflanze besitzt mit ca. −5 °C bis −10 °C eine relativ hohe Frostresistenz und ist damit eine der am weitesten verbreiteten Palmen in Freilandkultur weltweit. Sie wird in den wärmsten Regionen Westeuropas, auch in gemäßigten Klimazonen im Freiland kultiviert. Vor allem in den mildesten Gebieten Großbritanniens, Westfrankreichs, im Schweizer Kanton Tessin und in der Kölner Bucht wachsen Exemplare mit wenig oder ohne Protektion. Größere Exemplare werden mittlerweile in gemäßigten Klimazonen auch als Massenware angeboten, wo sie im Frühling oft in Supermärkten als Aktionsware angeboten werden. Kleinere Exemplare werden häufig als Kübelpflanze genutzt.

Quellen

Literatur

  • Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora, Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09361-1
  • Hohenester / Welss: Exkursionsflora für die Kanarischen Inseln, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3466-7
  • Cabrera Pérez: Die einheimische Flora der Kanarischen Inseln, 1999, ISBN 84-241-3550-4

Weblinks

Commons: Phoenix canariensis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise