Worms-Wiesoppenheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Mai 2022 um 19:09 Uhr durch imported>Reinhard Dietrich(182264) (→‎Geschichte: ergänzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wiesoppenheim
Stadt Worms
Koordinaten: 49° 36′ 22″ N, 8° 17′ 55″ O
Höhe: 100 m ü. NHN
Einwohner: 1723 (31. Dez. 2012)[1]
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 67551
Vorwahl: 06241
Lage von Wiesoppenheim in Worms

Wiesoppenheim ist seit dem 7. Juni 1969 ein Ortsteil von Worms im südlichen Wonnegau.[2] Das Dorf liegt ca. sechs Kilometer südwestlich der Stadt im Süden Rheinhessens im Eisbachtal nahe der Bundesautobahn 61. Der Ortsteil Wiesoppenheim ist der südlichste Ort von Rheinhessen. Die Gemarkung Wiesoppenheim hat eine Fläche von 310,3 ha. Das sind 2,9 % der gesamten Wormser Stadtfläche.

Wappen

Das Wappen der Nachkriegszeit von Worms-Wiesoppenheim zeigt einen schwarz-rot geteilten Schild mit zwei gekreuzten, silbernen Schlüsseln, die auf den Wormser Dom St. Peter hinweisen, und darüber waagrecht ein silbernes Schwert, ein Hinweis auf den heiligen Martin von Tours, des Schutzpatrons der untergegangenen Kirche. Das Wappen in dieser Form wurde 1957 vom rheinland-pfälzischen Ministerium genehmigt.

Geschichte

Gemeindewappen vor 1957

Die älteste erhaltene Erwähnung von Wiesoppenheim findet sich in einer im Lorscher Codex überlieferten Urkunde aus von 793. Siedlungsspuren brachten aus einem fränkischen Gräberfeld einige römische Funde, darunter einen Sarkophag hervor. Lange Zeit gehörte Wiesoppenheim zum Hochstift Worms und hatte zeitweise eine eigene Gerichtsbarkeit. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3]

Erst 1875 wurde die noch aus karolingischer Zeit stammende Kirche St. Martinus wegen Baufälligkeit abgebrochen. Die 1875/76 dafür errichtete St. Martinskirche im neoromanischen Stil prägt noch heute das Dorfbild. Im Inneren soll sich bis 1883 ein kleiner Altar für die drei römischen Schicksalsgöttinnen (die Parzen) befunden haben. Dort finden sich heute holzgeschnitzte Heiligenfiguren aus dem 15./17. Jahrhundert.

Jährlich am Michaelstag, eine Woche nach Kirchweih, wird eine Prozession zu einer kleinen Kapelle am Feldrand, einem Heiligenhäuschen, durchgeführt. Diese Prozession geht auf ein Gelübde aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück. Die Bewohner gelobten für den Fall der Verschonung von der Pest eine jährliche Prozession.

Im Jahr 1969 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Wies-Oppenheim (damalige Schreibweise) mit 1.221 Einwohnern nach Worms eingemeindet.[2]

Am 22. Mai und vom 9. bis 13. Juni 1993 beging Wiesoppenheim seine 1200-Jahr-Feier.

Einwohnerentwicklung

Datum Einwohner
1933 939[4]
1939 920[4]
1968 1.221[2]
2012 1.723[1]

Politik

Ortsbeirat

Für den Stadtteil Worms-Wiesoppenheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören elf Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[5]

Zum Ortsbeirat siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Worms.

Ortsvorsteher

Ortsvorsteher ist Peter Rißberger (CDU). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 62,4 % in seinem Amt bestätigt.[6]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Worms-Wiesoppenheim/Horchheim (erstes Juli-Wochenende)
  • Wiesopprumer Kerb und Kirchweih Wiesoppenheim (um das 3. Septemberwochenende)
  • Adventsmarkt der Ortsvereine Wiesoppenheim (Dezember)

Siehe auch

Literatur

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Giessen 1905, S. 469–470.
  • Hermann Schmitt: Geschichte von Horchheim, Weinsheim und Wies-Oppenheim. Worms 1910.
  • Karlheinz Henkes (Hrsg.): 1200 Jahre Wiesoppenheim 793–1993. Chronik und Festschrift zur 1200-Jahr-Feier 22. Mai und 9. bis 13. Juni 1993. o. O. [Worms-Wiesoppenheim] 1993.
  • Irene Spille: Stadt Worms (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 10). Worms 1992, S. 290–293.
  • Mathilde Grünewald, Ursula Koch: Worms und seine Stadtteile. In: Mathilde Grünewald, Alfried Wieczorek (Hrsg.): Zwischen Römerzeit und Karl dem Großen. Band 1. Lindenberg im Allgäu 2009, S. 370–429.
  • Mathilde Grünewald: Chlodwigs Taufgeschenke? Zum Becher mit biblischen Szenen aus Worms-Wiesoppenheim. In: Berichte zur Archäologie in Rheinhessen und Umgebung. Jg. 8, 2015, S. 99–112.

Weblinks

Commons: Worms-Wiesoppenheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Einwohner der Stadt Worms nach Wohnart (Memento vom 18. Februar 2013 im Internet Archive) (PDF; 14 kB), Einwohner mit Hauptwohnsitz, Bestandsstatistik zum 31. Dezember 2012 mit den Bestandsdaten vom 3. Januar 2013 des Einwohnermelderegisters
  2. a b c Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 201 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
  4. a b Michael Rademacher: Landkreis Worms. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  5. Stadt Worms: Hauptsatzung Stadt Worms. § 10 bis 13. 29. August 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  6. Stadt Worms: Ortsvorsteherwahl Worms-Wiesoppenheim 2019. Abgerufen am 1. Oktober 2019.