Siegenhofen (Deining)

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Siegenhofen
Gemeinde Deining
Koordinaten: 49° 14′ 24″ N, 11° 32′ 12″ O
Höhe: 525 m ü. NHN
Einwohner: 221 (1. Jul. 2011)
Postleitzahl: 92364
Vorwahl: 09184
Siegenhofen

Siegenhofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Deining im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.

Geografie

Das Kirchdorf Siegenhofen liegt südöstlich der Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz an der Straße zur A 3 und Richtung Velburg.

Ortsname

Der Name des Ortes soll auf einen Hofbesitzer namens Sigo zurückgehen. Überliefert sind die Schreibweisen Sygenhoven, Sugenhouen, und Sigenhofen; die Endung -hofen deutet auf eine Entstehung im 7. bis 9. Jahrhundert n. Chr. hin. Nicht jede Erwähnung des Namens Siegenhofen in alten Dokumenten bezieht sich aber auf diesen Ort. In der Regel ist bei diesen Erwähnungen Siegenhofen an der Naab bei Schwandorf gemeint. Ab 1326 wurde zwischen Siegenhofen an der Naab und Vils-Siegenhofen bzw. Siegenhofen im Bezirk Amberg unterschieden.

Geschichte

Das Kloster Kastl erhielt im Jahr 1367 vier Höfe in Siegenhofen als Lehen. 1480 gab es eine eigenständige Pfarrei (St. Pankratius) in Siegenhofen. Im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges wurde Siegenhofen 1505 geplündert. 1634 wurden mehrere Gebäude durch die Schweden abgebrannt. Für 1671 sind 124 Einwohner bezeugt, die aus 21 Familien stammten und in 19 Häusern lebten.

Siegenhofen gehörte früher zur Gemeinde Unterbuchfeld. Ab 1790 wurden die Kinder aus Siegenhofen und Umgebung separat unterrichtet, nachdem sie vorher die Schule von Deining besucht hatten. Ein neues Schul- und Mesnerhaus für Siegenhofen, Oberbuchfeld, Arzthofen und Tannbügl wurde 1840 eingeweiht. Das Schulhaus war bald wieder zu klein; nachdem schon 1862 87 Kinder sich ein Schulzimmer teilen musste, plante man eine Erweiterung. 1889 wurde das Haus verlängert und renoviert. 1969 wurde die Siegenhofener Schule zugunsten des Schulverbandes Deining aufgelöst.[1]

Einwohnerentwicklung

1871 bis einschließlich 1987 ohne Siegenhofermühle, da diese in diesem Zeitraum als gesonderter Gemeindeteil ausgewiesen wurde.

  • 1830: 112 (18 Höfe)[2]
  • 1871: 093 (37 Gebäude) (Großviehbestand: 5 Pferde, 115 Stück Rindvieh)[3]
  • 1900: 120 (18 Wohngebäude)[4]
  • 1925: 144 (24 Wohngebäude)[5]
  • 1950: 117 (21 Wohngebäude)[6]
  • 1961: 117 (23 Wohngebäude)[7]
  • 1987: 170 (46 Wohngebäude, 50 Wohnungen)[8]
  • 2011: 221
  • 2017: 225[9]
Kirche St. Pankratius

Kirche St. Pankratius

Für 1559 sind als Inventar der Kirche ein vergoldeter Silberbecher, sechs Zinnleuchter, eine Messingmonstranz und fünf Messgewänder verzeichnet. Nach Plünderungen war die Kirche 1627 in baufälligem Zustand; die Sakristei war zerstört und das Inventar geraubt. Im Jahr 1780 wurde sie neu erbaut. Die Wiedereinweihung wurde am 3. Oktober 1781 durch Weihbischof Felix von Stubenberg aus Eichstätt vollzogen. 1863 bestand jedoch offenbar keine Pfarrei mehr in Siegenhofen und eine Wiedereinrichtung wurde abgelehnt. 1935 wurde die Pfarrkirche St. Pankratius abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Dieser wurde 1936 von Bischof Michael Rackl konsekriert. 1953 erhielt sie einen neuen Seitenaltar, 1966 ein neues Dach und 1969 erfolgte eine Innenrestaurierung.

Die Kirche hat ein dreistimmiges Geläute (as' – b' – des"). Zwei der Glocken wurden 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling gegossen. Die b'-Glocke dürfte aus der Barockzeit stammen und von Kleeblatt in Amberg gegossen worden sein.[10]

Bekannte Personen

Der Chorherr Jakob Siegenhofer war nach Siegenhofen bei Deining benannt. Er lebte von 1520 bis 1524 in Neumarkt und war von 1533 bis 1537 Kurfürstlicher Hofpfarrer von Heidelberg sowie Pfarrer von Lengenfeld und Stadt Kemnath.

Der Geistliche Rat und Dekan, H. H. Franz-Xaver Obeltshauser, der historische Forschungen betrieb und Ehrenbürger von Spalt war, wurde in Siegenhofen geboren.

Weblinks

Commons: Siegenhofen (Deining) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deining.de
  2. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 142
  3. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Sp. 886
  4. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 870
  5. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Spalte 877
  6. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952 Spalte 750
  7. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 554
  8. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 257
  9. deining.de: Einwohnerzahl von Siegenhofen am 1. Januar 2017 (Memento des Originals vom 23. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deining.de
  10. http://www.glockenklaenge.de/Siegenhofen.htm@1@2Vorlage:Toter Link/www.glockenklaenge.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.