Baltische Universität
Die Baltische Universität war eine Exil-Universität der baltischen Staaten. Sie wurde in der Nachkriegszeit für Flüchtlinge aus Estland, Lettland und Litauen in Hamburg (1946/47) und Pinneberg (1947–1949) gegründet.
Geschichte
Die Universität wurde März 1946 in Hamburg in der britischen Besatzungszone gegründet. Dabei halfen die United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA), der Lutherische Weltbund und andere Gruppen. Der estnische Astronom Ernst Öpik wurde ihr erster Rektor, der zweite der litauische Archäologe Jonas Puzinas (1905–1978). Da viele der Mitarbeiter und Studenten Unterkunft in anderen Ländern gefunden hatten, wurde die Universität im September 1949 geschlossen.
Im Jahre 1947 zählte die Baltische Universität 1025 Studenten, davon rund zwei Drittel Letten.[1] Insgesamt 76 Studenten legten dort ihr Examen ab, davon 53 Letten, 16 Litauer und 7 Esten. Die allermeisten Studenten setzten ihr Studium an anderen Universitäten fort.
Die Universität hatte rund 170 Professoren und 1.200 Studenten in acht Fakultäten und 13 Abteilungen.
Studentenverbindungen
An der Baltischen Universität wurden fünf (heute in Riga ansässige) Studentenverbindungen gegründet:[2]
- Fraternitas Imantica, 18. Februar 1947 rot–gold–weiß
- Spīdola, Damenverbindung, 11. März 1947 gelb–violett–weiß [3]
- Gersicania, 14. März 1947 weiß–violett–grün
- Zinta, Damenverbindung, 21. April 1947 dunkelblau–schwarz–grün [4]
- Fraternitas Cursica, 7. Mai 1947 schwarz–gold–blau
Einzelnachweise
Literatur
- Baltijas universitāte, 1946–1949: rakstu un fotogrāfiju krājums, sakārtojis Arnolds Grāmatiņš, Minsterē. Latvija, 1989.
- Elmar Järvesoo, Leo Koobas: Balti Ülikool Saksamaal 1945–1949 (Baltic University in Germany 1945–1949). Balti Ülikool, 1991, Balti Ülikooli Eesti Seltsi toimetis (Toronto) ISBN 0921178123
Weblinks
- Die Webseite Baltische Flüchtlingslager in Deutschland informiert ausführlich über die Geschichte der baltischen Displaced Persons. Auf der Unterseite
- Education findet sich ein längerer Abschnitt über HIGHER AND HIGH SCHOOLS, der auch Dokumente zu Studenten und Absolventen der Baltischen Universität enthält.