Bayerische Sterndolde

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Bayerische Sterndolde

Bayerische Sterndolde (Astrantia bavarica)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Saniculoideae
Gattung: Sterndolde (Astrantia)
Art: Bayerische Sterndolde
Wissenschaftlicher Name
Astrantia bavarica
F.W.Schultz

Die Pflanzenart Bayerische Sterndolde (Astrantia bavarica)[1] gehört zur Gattung Sterndolde (Astrantia) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Beschreibung

Habitus

Vegetative Merkmale

Die Bayerische Sterndolde wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern. Die grundständigen Laubblätter sind fünf- (bis sieben-)teilig.[1]

Generative Merkmale

Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August. Der endständige, doldige Blütenstand besitzt samt Hülle einen Durchmesser von 1 bis 1,5, selten bis zu 2,5 Zentimetern. Die dünnen, häutigen und weißen Hüllblätter sind 8 bis 15 Millimeter lang und deutlich länger als die Dolde.[1]

Die Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind stumpflich oder kaum stachelspitzig, eiförmig-lanzettlich, mit einer Länge von 0,7 bis 1 Millimetern nicht oder nur wenig länger als die Blütenkronblätter.[1]

Die Doppelachäne ist etwa 4 Millimeter lang.[1]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7; es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 14 vor.[2][3]

Ökologie

Die Bayerische Sterndolde ist ein Hemikryptophyt.[1]

Vorkommen und Gefährdung

Die Hauptverbreitung nach Oberdorfer ist präalpid. Die Bayerische Sterndolde kommt im montan-subalpinen Laub- und Nadelwaldgebiet der europäischen Hochgebirge vor.[4] Fundorte gibt es in Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Italien und im früheren Jugoslawien.[5] In den Nördlichen Kalkalpen vom Karwendel an östlich in den Nordtiroler Alpen bis zum Inn, in den südlichen Kalkalpen in der Steiermark tritt sie selten, aber örtlich in kleineren Beständen auf. Sie kommt in den Karnischen Alpen und den Karawanken vor.

Die Bayerische Sterndolde braucht kalk- und humushaltige Lehmböden. Sie besiedelt Bergwiesen und grasige Stellen in lichten Legföhrenbeständen sowie in Hochstaudenfluren. Sie ist eine Seslerietalia-Ordnungscharakterart, kommt aber auch in Gesellschaften des Poion alpinae, Nardion oder Adenostylion vor.[2]

Die Rote Liste der gefährdeten Arten Bayern 2003 stuft die Bayerische Sterndolde als sehr selten ein. Innerhalb Deutschlands trägt Bayern die Alleinverantwortung für die Erhaltung dieser Art. Nach der Roten Liste Deutschland 1996 gilt die Bayerische Sterndolde als ungefährdet.[4]

Taxonomie

Die Erstbeschreibung von Astrantia bavarica erfolgte 1858 durch Friedrich Wilhelm Schultz in Flora, Band 41, S. 161.[5]

Literatur

  • Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 95. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 3: Nachtkerzengewächse bis Rötegewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Weblinks

Commons: Astrantia bavarica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Astrantia bavarica F. W. Schultz, Bayerische Sterndolde. FloraWeb.de, zuletzt abgerufen am 4. Oktober 2018.
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 699.
  3. Astrantia bavarica bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  4. a b Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns., abgerufen am 4. Dezember 2013.
  5. a b Ralf Hand: Apiaceae. 2011 Astrantia bavarica In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity., abgerufen am 4. Dezember 2013.