Chengde

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Chengde
Großregion: Nordchina
Provinz: Hebei
Status: Bezirksfreie Stadt
Untergliederung: 3 Stadtbezirke,
5 Kreise,
3 Autonome Kreise
Einwohner: 3.354.444 (2020)[1]
Fläche: 39.455 km²
Lage von Chengde in Hebei
Lage in China

Chengde (chinesisch 

承德市

, Pinyin

Chéngdé shì

, früher: Jehol, Dschehol, Scheche, Rèhé 热河) ist eine bezirksfreie Stadt ungefähr 160 km nordöstlich von Peking.

Lage

Chengde liegt in der nordchinesischen Provinz Hebei, in der Nähe des Luan-Flusses (Luan He). Ihr Verwaltungsgebiet hat eine Fläche von 39.455 km² und 3.354.444 Einwohner (Stand: Zensus 2020). Insbesondere in den drei Autonomen Kreisen gibt es einen hohen Bevölkerungsanteil von Mandschu und Mongolen. Das eigentliche Stadtgebiet weist eine Bevölkerungszahl von ungefähr 700.000 Menschen auf.

Geschichte

Chengde hieß früher Rehe (Jehol) und war die Hauptstadt der ehemaligen Provinz Rehe.

Chengde ist vor allem als Sommerresidenz der frühen Kaiser der Qing-Dynastie bekannt. Der Gebirgserholungsort, den sie dort im 18. Jahrhundert erbauten, besteht aus großen Parks mit Seen, Pagoden und dem Kaiserlichen Sommerpalast. Außerhalb seiner Mauern befinden sich die Acht äußeren Tempel, die in verschiedenen Architekturstilen aus ganz China gebaut sind. Die eindrucksvollsten von ihnen sind der Putuo-Zongcheng-Tempel (chinesisch 

普陀宗乘

, Pinyin

Pǔtuó Zōngchéng

), der in Anlehnung an den Potala-Palast in Lhasa (Autonomes Gebiet Tibet) gebaut wurde, und der Pule-Tempel, der dem Himmelstempel in Peking nachempfunden ist.

Der Gebirgserholungsort und die Tempel der Umgebung wurden 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Verkehr

Mit Straßen- und Eisenbahnverbindungen nach Peking hat sich Chengde zu einem Verkehrsknotenpunkt entwickelt und seine Kulturschätze machten es zu einem beliebten Touristenziel. Die Nationalstraße 101 verbindet seit 2006 Chengde direkt mit der Innenstadt von Peking.

Administrative Gliederung

Auf Kreisebene setzt sich Chengde aus drei Stadtbezirken, einer kreisfreien Stadt, vier Kreisen und drei autonomen Kreisen zusammen. Diese sind (Stand: Zensus 2010)[2]:

  • Stadtbezirk Shuangqiao (双桥区), 629 km², 424.897 Einwohner, Zentrum, Sitz der Stadtregierung;
  • Stadtbezirk Shuangluan (双滦区), 457 km², 146.878 Einwohner;
  • Stadtbezirk Yingshouyingzi Kuang (鹰手营子矿区), 151 km², 62.454 Einwohner;
  • Kreisfreie Stadt Pingquan (平泉市), 3.281 km², 446.939 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Pingquan (平泉镇);
  • Kreis Chengde (承德县), 3.695 km², 388.554 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Xiabancheng (下板城镇);
  • Kreis Xinglong (兴隆县), 3.123 km², 314.730 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Xinglong (兴隆镇);
  • Kreis Luanping (滦平县), 2.996 km², 287.986 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Luanping (滦平镇);
  • Kreis Longhua (隆化县), 5.444 km², 372.030 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Longhua (隆化镇);
  • Autonomer Kreis Fengning der Manju (丰宁满族自治县), 8.731 km², 357.029 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Dage (大阁镇);
  • Autonomer Kreis Kuancheng der Manju (宽城满族自治县), 1.932 km², 250.304 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Kuancheng (宽城镇);
  • Autonomer Kreis Weichang der Manju und Mongolen (围场满族蒙古族自治县), 9.018 km², 421.400 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Weichang (围场镇).

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hedin, Sven: Jehol, die Kaiserstadt. F.A. Brockhaus, Leipzig (1932)
  • Montell, Gösta: The Lama Temple Potala of Jehol. Plan of the Monastery-Ground. In: Geografiska Annaler, Band 17, Supplement: Hyllningsskrift Tillagnad Sven Hedin (1935), S. 175–184. (Betrifft die Putuo Zongcheng Tempelanlage bei Chengde)
  • Hedin, Sven + Bergman, Folke: History of the expedition in Asia 1927-1935, in: Reports from the scientific expedition to the north-western provinces of China under leadership of Dr. Sven Hedin. The sino-swedish expedition. Publication 24: Part II 1928 - 1933. Stockholm 1943-1945. (Sven Hedins Text über Jehol Seite 121ff. und Der Aufbau der Kopie des Goldenen Tempels im Cihangpudu im Putuo Zongcheng bei Chengde auf der Weltausstellung in Chicago 1933-1934 Seite 184ff.. Weitere Informationen dazu siehe Chinesisch-Schwedische Expedition.)
  • Montell, Gösta, Hedin, Sven: The chinese lama temple Potala of Jehol. Exhibition of historical and ethnographical collections. Made by Dr. Gösta Montell, member of Dr. Sven Hedin's Expeditions, and donated by Vincent Bendix. Chicago: Century of Progress Exposition 1932 (Weltausstellung 1933/1934).
  • Erich Haenisch: Die viersprachige Gründungsinschrift des Tempels An-yüan-miao in Jehol vom Jahre 1765 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse. Jahrgang 1950, Band 15). Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden).

Weblinks

Commons: Chengde – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 40° 58′ N, 117° 56′ O