Siliciummonosulfid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Mai 2022 um 21:49 Uhr durch imported>Leyo(58286) (veraltete Formatvorlage ersetzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Siliciummonosulfid
Summenformel SiS
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12504-41-5
Eigenschaften
Molare Masse 60,15 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,85 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

940 °C[2]

Siedepunkt

1090 °C[2]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Siliciummonosulfid ist eine anorganische chemische Verbindung des Siliciums aus der Gruppe der Sulfide.

Vorkommen

Siliciummonosulfid wurde im interstellaren Raum nachgewiesen.[4]

Gewinnung und Darstellung

Siliciummonosulfid kann durch Reaktion von Silicium mit der 1,1fachen stöchiometrischen Menge an Schwefel bei 650 bis 700 °C gewonnen werden, wobei jedoch zu größeren Teilen auch Siliciumdisulfid entsteht.[1]

Alternativ kann es auch durch Komproportionierung von Siliciumdisulfid und Silicium bei 850 °C in monomeren Form[5] oder durch Reaktion von Silicium mit Kohlenstoffdisulfid bei 1000 °C oder mit Eisen(II)-sulfid bei 1200 °C gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Siliciummonosulfid ist eine gelbe, polymere, amorphe, metastabile Substanz, die sich durch geringste Feuchtigkeitsspuren zersetzt. Es kann in zwei Formen erhalten werden, wobei die faserige Form reaktiver als die glasige ist. Erstere disproportioniert manchmal spontan unter Aufglühen und Aufhellung. Oberhalb etwa 650 °C nimmt die Geschwindigkeit der Disproportionierung zu Siliciumdisulfid und Silicium merklich zu.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 700.
  2. a b c d William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2012, ISBN 1-4398-8049-2, S. 4–88s (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Jacek Kłos, François Lique: The rotational excitation of SiS by para- and ortho-H2. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. 390, 2008, S. 239–244, doi:10.1111/j.1365-2966.2008.13716.x.
  5. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 917.