Europium(II)-silicat

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Kristallstruktur
Strukturformel von Europium(II)-silicat
_ Eu 0 _ Si 0 _ O
Allgemeines
Name Europium(II)-silicat
Verhältnisformel Eu2[SiO4]
Kurzbeschreibung

zitronengelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13537-14-9
EG-Nummer 603-916-4
ECHA-InfoCard 100.133.539
Eigenschaften
Molare Masse 396,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,734 g·cm−3 [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Europium(II)-silicat (Eu2[SiO4]) ist eine chemische Verbindung und zählt zu den ortho-Silicaten des Europiums. Außerdem werden in der wissenschaftlichen Literatur auch das höher verknüpfte Silicat Eu[SiO3][3] und das Europium(III)-oxido-ortho-silicat Eu2O[SiO4] erwähnt.[4]

Gewinnung und Darstellung

Die Verbindung kann durch Reduktion von Europium(III)-oxid mit elementarem Europium und Siliciumdioxid bei 1100 °C hergestellt werden.[1]

Eine weitere Synthesemethode ist die Synthese aus Europium(III)-oxid und Siliciumdioxid in einer Wasserstoffatmosphäre.[1]

Eigenschaften

Europium(II)-silicat ist ein zitronengelber Feststoff, der bis 250 °C an Luft beständig ist und zu Eu2O[SiO4] oxidiert.[5][1]

Bei Zimmertemperatur kristallisiert Europium(II)-silicat in der Larnit-Struktur (Ca2[SiO4]), in der monoklinen Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2 mit vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Oberhalb von 179 °C geht Europium(II)-silicat in eine Hochtemperaturmodifikation über und kristallisiert dort in einer inkommensurabel modulierten Struktur, also einer verzerrten Variante der orthorhombischen Raumgruppe Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62.[1] Dabei sind die Atome periodisch von ihren Gitterplätzen ausgelenkt, aber in keinem einfachen Verhältnis zum Kristallgitter. Durch die isolierten Silicateinheiten handelt es sich um ein Inselsilicat.

Die Verbindung leuchtet durch Lumineszenz unter UV-Licht intensiv zitronengelb und ändert die Farbe über dem Phasenübergangs zu orange.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g C. Funk, J. Köhler, I. Lazar, D. Kajewski, K. Roleder, J. Nuss, A. Bussmann-Holder, H. Bamberger, J. van Slageren, D. Enseling, T. Jüstel, T. Schleid, Old and New Insights into Structure and Properties of Eu2[SiO4], Cryst. Growth Des. 2018, 18, 6316–6325. doi:10.1021/acs.cgd.8b01265
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. H. Jacobsen, G. Meyer, W. Schipper, G. Blasse, Synthesis, structures and luminescence of two new Europium(II) Silicate‐Chlorides, Eu2SiO3Cl2 and Eu5SiO4Cl6, Z. Anorg. Allg. Chem. 1994, 620, 451–456, doi:10.1002/zaac.19946200308.
  4. M. E. Bohem, T. Schleid: The Luminescence Properties of Eu2O[SiO4] and Eu4.667O[SiO4]3 In: Z. Anorg. Allg. Chem. 2016, 642, 1058.
  5. J. Felsche, E. Kaldis, Thermal Oxidation of Eu2SiO4 – a Topotactic Solid State Reaction. J. Solid State Chem. 1972, 5, 49–56. doi:10.1016/0022-4596(72)90008-4