RwandAir
RwandAir | |
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IATA-Code: | WB |
ICAO-Code: | RWD |
Rufzeichen: | RWANDAIR |
Gründung: | 2002 |
Sitz: | Kigali, Ruanda |
Drehkreuz: | |
Heimatflughafen: | Flughafen Kigali |
IATA-Prefixcode: | 459 |
Leitung: | John Mirenge (CEO) |
Mitarbeiterzahl: | 400 |
Fluggastaufkommen: | 740.000 (2017) |
Vielfliegerprogramm: | Dream Miles |
Flottenstärke: | 12 (+ 4 Bestellungen) |
Ziele: | national und kontinental |
Website: | www.rwandair.com |
RwandAir (zuvor RwandAir Express) ist die staatliche Fluggesellschaft Ruandas mit Sitz in Kigali und Basis auf dem Flughafen Kigali.
Geschichte
Die Fluggesellschaft wurde im Dezember 2002 als Joint-Venture zwischen der Regierung Ruandas (77 %) und Silverback Cargo Freighters (23 %) mit dem Namen RwandAir Express gegründet. Am 23. April 2003 begann der Flugbetrieb mit einer Boeing 737-500, die von Maersk Air aus Dänemark geleast war. Später kamen zwei inzwischen ausgemusterte McDonnell Douglas MD-82, eine De Havilland DHC-8-200 und je eine Boeing 737-500 von Air Malawi und Air Namibia dazu. Die Flugzeuge steuerten vor allem Ziele in den Nachbarländern an.
Im Juni 2009 legte die Fluggesellschaft ihren Beinamen Express ab, um nicht den Anschein einer Regionalfluggesellschaft zu erwecken. Im Herbst 2009 konnten von Lufthansa Regional zwei Bombardier CRJ200LR erworben werden.
Die Fluggesellschaft ist gekennzeichnet von politischer Einflussnahme, was zu vier verschiedenen Vorstandschefs zwischen 2007 und 2010 führte. Da sich Silverback Cargo inzwischen wieder 100 % in Staatsbesitz befindet, ist auch RwandAir heute eine reine Staatsairline.[1] Im Gegensatz zu vielen anderen afrikanischen Fluggesellschaften ist Rwandair registriertes Mitglied der IATA.
Im August 2013 musterte Rwandair ihre letzten beiden Boeing 737-500 aus.
Am 9. September 2015 bestätigte RwandAir die Bestellung von jeweils einem Airbus A330-200 und einem A330-300, welche 2016 ausgeliefert wurden. Die Flugzeuge werden jeweils von Rolls-Royce Trent 772B-Triebwerken angetrieben.[2]
Den Vorstandsvorsitz von RwandAir übernahm im April 2018 Yvonne Makolo, den sie bis heute innehat. Noch für das Jahr 2019 wird der Ausbau der Flotte um zwei Boeing 737 MAX 8 sowie um zwei Airbus A330neo erwartet, die damit insgesamt 16 Flugzeuge umfassen soll.[3]
Anfang Februar 2020 kündigte Qatar Airways die Übernahme von 49 Prozent der Anteile an der RwandAir an.[4]
Flugziele
RwandAir fliegt vom Flughafen Kigali neben nationalen Zielen weitere Destinationen in Afrika an. Außerhalb Afrikas werden unter anderem der Flughafen London Gatwick und Brüssel bedient. Im Januar 2019 wurde bekannt gegeben, dass fünf wöchentliche Flüge nach Addis Abeba aufgenommen werden sollen, die mit CRJ-900 durchgeführt werden sollen. Weitere internationale Ziele sind Abuja (4 Flüge wöchentlich) sowie Kapstadt (5 wöchentliche Flüge), wobei letztere Verbindung mit Zwischenstopp in Harare durchgeführt wird. Bei dieser Flugverbindung genießt Rwandair für den Streckenabschnitt Harare – Kapstadt die 5. Freiheit (Luftverkehrsrecht) und darf auch auf dem nicht Ruanda berührenden Streckenabschnitt Fluggäste befördern.
Flotte
Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der RwandAir aus zwölf Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 6,8 Jahren:[5]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[6][3] | Anmerkungen | Sitzplätze[7][2] (Business/Eco+/Eco) |
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Airbus A330-200 | 1 | 1 | 244 (20/21/203) | |
Airbus A330-300 | 1 | 1 | 274 (30/21/223) | |
Boeing 737-700 | 2 | mit Winglets ausgestattet | 120 (12/-/108) | |
Boeing 737-800 | 4 | 2 | 154 (16/-/138) | |
Bombardier CRJ900 | 2 | 75 (6/-/69) | ||
De Havilland DHC-8 DHC-8-400 | 2 | 67 (7/-/60) | ||
Gesamt | 12 | 4 |
Zwischenfälle
RwandAir verzeichnet in ihrer Geschichte einen Unfall mit Todesopfern:
- Am 12. November 2009 meldete die Besatzung einer Bombardier CRJ100 nach dem Start vom Flughafen Kigali in Richtung Entebbe technische Probleme und bat um eine Rückkehr zum Flughafen. Das Flugzeug landete sicher und erreichte seine zugewiesene Parkposition. Der Kapitän meldete, dass sich die Leistung der Triebwerke nicht drosseln ließe, und diese weiterhin bei voller Leistung verblieben, woraufhin sich die Maschine wieder in Bewegung setzte, beschleunigte, einige Zäune durchbrach und wenig später mit einem Gebäude kollidierte. Von den zehn Fluggästen und drei Besatzungsmitgliedern überlebte ein Passagier den Unfall nicht. Am Flugzeug kam es zu starken strukturellen Schäden; es musste abgeschrieben werden (siehe auch RwandAir-Flug 205).[8]
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der RwandAir (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ FlugRevue Juli 2011, S. 30–32, Airline aus Runda
- ↑ a b Airbus.com - RwandAir firms-up order for two Airbus A330 Family aircraft, 9. September 2015 (englisch) abgerufen am 13. September 2015
- ↑ a b Afrikas kleiner Überflieger: RwandAir Interview mit Yvonne Makolo auf Aero.de, abgerufen 17. Februar 2019
- ↑ Qatar Airways to buy Rwandair stake to gain African foothold. Fin24, 5. Februar 2020.
- ↑ RwandAir Fleet Details and History. In: planespotters.net. Abgerufen am 10. März 2020 (englisch).
- ↑ http://www.airfleets.fr/flottecie/Rwandair.htm (englisch), abgerufen am 17. Februar 2019
- ↑ rwandair.com - Our Fleet (englisch) abgerufen am 17. Februar 2019
- ↑ Unfallbericht CRJ 100 5Y-JLD, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. November 2019.