Amt Mayen

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Genovevaburg, der Amtssitz

Das Amt Mayen war ein vom 13. Jahrhundert bis 1794 bestehender Verwaltungs- und Gerichtsbezirk im Kurfürstentum Trier mit Sitz in Mayen. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts war das Amt Mayen dem Oberamt Mayen nachgeordnet.

Geschichte

Zur Sicherung der kurtrierischen Macht wurde 1280 mit dem Bau der Genovevaburg begonnen. Die Burg war zunächst Sitz der kurtrierschen Burggrafen und dann der Amtmänner.

Erzbischof Johann VI. (1556–1567) ordnete am 26. November 1556 mit Zustimmung der Landstände in Koblenz eine vierjährige Landsteuer an. Je 1000 Gulden Vermögen betrug die Steuer 3,5 Gulden. Am 20. Juli 1563 forderte er Berichte aller Ämter an, die über die Orte und die dortigen Steuerzahler Auskunft geben sollte. Im Amt Mayen gab es danach 655 Untertanen in folgenden Orten:

Ortschaft Untertanen Trierer Untertanen Fremde Leibeigene
Kleine Pellenz
Kehrig 25 17 8
Allenz 17 15 2
Berresheim 6 5 1
Hof Spurzenheim 1 0 0
Kirchspiel Masburg
Masburg 35 26 9
Müllenbach 23 17 6
Laubach 15 13 2
Hauroth 12 9 3
Bermel 13 13 0
Große Pellenz
Nickenich 94 32 ca. 63
Niedermendig 58 42 16
Thür 44 30 14
Wassenach 37 20 17
Welling 41 25 16
Kottenheim 72 53 19
Plaid 48 2 46
Trimbs 20 15 5
Eich 25 8 23/25
Kretz 11 0 10/11
Bell 25 13 12
Hausen-Betzing 10 7 3
Ettringen 24 9 15

[1]

Ab Mitte des 16. Jahrhunderts war das Amt Mayen dem Oberamt Mayen nachgeordnet und dessen zentraler Teil.

Im Ersten Koalitionskrieg wurde 1794 das Linke Rheinufer französisch besetzt und später annektiert. Entsprechend der französischen Verwaltungsorganisation wurde nun ein Kanton Mayen eingerichtet.

Liste der Amtmänner

Siehe auch

Literatur

  • Peter Brommer: Kurtrier am Ende des alten Reichs : Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790, Mainz 2008, Band 1, ISBN 978-3-929135-59-6, S. 463–612.

Einzelnachweise

  1. Peter Brommer: Die Ämter Kurtriers. Grundherrschaft, Gerichtsbarkeit, Steuerwesen und Einwohner. Edition des sogenannten Feuerbuchs von 1563. Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Trier 2003, ISBN 3-929135-40-X, S. 22 ff. (online bei dilibri.de)
  2. Karl Heinz Theisen: Beiträge aus der Geschichte von Mayen. Geschichts- und Altertumsverein für Mayen und Umgebung e.V. Mayen 2018, 2018, abgerufen am 30. Dezember 2021 (deutsch).
  3. Ludwig Brink und Joseph Hilger: Geschichte von Mayen, 1910, S. 116 ff., Digitalisat

Koordinaten: 50° 19′ 34″ N, 7° 13′ 16,6″ O