Wittenbergplatz
Wittenbergplatz | |
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Platz in Berlin | |
Ostansicht U-Bahnhof Wittenbergplatz, 2008 | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Schöneberg |
Angelegt | 1889 |
Neugestaltet | mehrfach, zuletzt in den 1990er Jahren |
Einmündende Straßen | Tauentzienstraße, Ansbacher Straße, Bayreuther Straße, Kleiststraße |
Bauwerke | KaDeWe, U-Bahnhof Wittenbergplatz |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußgänger, Radfahrer, Straßenverkehr, ÖPNV |
Der Wittenbergplatz ist ein Platz im Berliner Ortsteil Schöneberg des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Er ist Teil des Generalszugs, einer Straßen- und Platzfolge, der die Ortsteile Schöneberg und Kreuzberg miteinander verbindet. Der rechteckige Platz wurde zwischen 1889 und 1892 angelegt. Er wird in West-Ost-Richtung vom Straßenzug Tauentzienstraße – Kleiststraße durchzogen.
Geschichte
Den Namen – nach der Schlacht bei Wittenberg vom 13. Januar 1814 (Belagerung und Kanonade der Stadt) gegen die napoleonischen Truppen in den Befreiungskriegen – erhielt der zukünftige Platz bereits am 31. Oktober 1864; basierend auf der Kabinettsorder vom 9. Juli 1864.[1] Im direkten Zusammenhang damit steht der Name der Tauentzienstraße, die sich an der Westseite des Platzes anschließt. General von Tauentzien erhielt in Würdigung des Gefechts den Beinamen „von Wittenberg“ – obwohl er bei der Erstürmung der Stadt nicht persönlich anwesend war. Baulich angelegt wurde der Platz allerdings erst um 1890, als der westliche Bereich des Generalszug-Projektes realisiert wurde.
Während des Ersten Weltkriegs traf sich die Berliner Secession, namentlich Ernst Oppler, Lovis Corinth und Eugen Spiro zu einem Stammtisch in einer kleinen Bierkneipe am Platz.[2]
Die Berliner Gebietsreform mit Wirkung zum 1. April 1938 hatte zahlreiche Begradigungen der Bezirksgrenzen sowie einige größere Gebietsänderungen zur Folge. So wurde auch das gesamte Areal des Wittenbergplatzes zu Schöneberger Gebiet.
Die Platzanlage wurde in den 1990er Jahren in den heutigen Zustand gebracht. Zwischen 2008 und 2009 wurde die Decke des U-Bahn-Tunnels wegen eindringenden Wassers auf einer Länge von rund 800 Metern für rund 11,4 Millionen Euro umfassend saniert. Dazu wurden Teile des Wittenbergplatzes abgesperrt, die jeweils linken Fahrstreifen der Tauentzienstraße und die Durchfahrt zur Bayreuther Straße gesperrt sowie Grün- und Blumenanlagen entfernt, da der Zugriff auf die Decke nur von oben her möglich war.
Der Wittenbergplatz war auch Gegenstand künstlerischer Rezeption, mit dem Werk Markt am Wittenbergplatz von Ernst Oppler und mit der Installation TEL-NEANT 1998 von George Zongolopoulos.
Bebauung und Nachbarschaften
Direkt in der Mitte des Platzes befindet sich das markante kreuzförmige Zugangsgebäude zum U-Bahnhof Wittenbergplatz, zwischen den Fahrstreifen der Verbindung von der Tauentzienstraße zur Kleiststraße. An der südwestlichen Ecke des Platzes steht das über Berlin hinaus bekannte Kaufhaus des Westens (KaDeWe).
Um den Platz herum oder in der Nähe befinden sich weitere Häuser, wie das Hotel Mercure Wittenbergplatz (Nummer 3), in den 1990er Jahren errichtet, das Plaza Wittenberg und die Deutsche Akademie-Sprachschule.[3]
An der Straße Wittenbergplatz haben mehrere Orthopäden eines benachbarten Ärztehauses die Aufstellung eines Buddy Bears finanziert, der den Namen Endobär II erhielt, gestaltet vom Künstler Andrej Bitter. Betrachter können an dem Kunsttier wie an Gelenkmodellen verschiedene Endoprothesen sehen. Der Bär trägt die Nummer 454 der Berlin Buddy Bär GmbH.
Weblinks
- Wittenbergplatz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Alte Postkarten
Einzelnachweise
- ↑ Wittenbergplatz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- ↑ Karl Schwarz (Hrsg.): Jüdische Kunst, Jüdische Künstler. Hentrich und Hentrich, 2001, ISBN 3-933471-05-2, S. 227.
- ↑ Mercure Hotel Wittenbergplatz und Umgebung, abgerufen am 2. März 2018.
Koordinaten: 52° 30′ 7″ N, 13° 20′ 34″ O