Iryna Farion
Iryna Dmytriwna Farion (ukrainisch Ірина Дмитрівна Фаріон, * 29. April 1964 in Lwiw, Oblast Lwiw, Ukrainische SSR),[1] ist eine ukrainische Philologin und Politikerin. Von 2012 bis 2014 war sie Abgeordnete der Werchowna Rada.[2]
Biografie
Laut Dokumenten, die im November 2013 in den Archiven des Regionalrats der Oblast Lwiw gefunden wurden, war Farion ab September 1978 Mitglied der Komsomol und ab März 1987 Mitglied der KPdSU. Farion selbst hat die Mitgliedschaft in dieser Partei mehrfach bestritten.[3] 1987 schloss sie ihr Philologie-Studium an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw ab. Sie arbeitete bis 1996 als Laborantin am Institut für allgemeine Sprachwissenschaft in Lwiw. Seit 1996 ist sie Assistenzprofessorin an der Nationalen Polytechnischen Universität Lwiw für ukrainische Sprache.[1]
Seit 2005 ist sie Mitglied der Partei Allukrainische Vereinigung „Swoboda“. Von 2006 bis 2012 war sie Mitglied des Regionalrats der Oblast Lwiw.[1] Bei der Parlamentswahl in der Ukraine 2012 wurde sie als Abgeordnete in die Werchowna Rada gewählt[4] und wurde dort zur Leiterin des parlamentarischen Subkomitees für höhere Bildung ernannt.[1] Sie hielt dieses Amt inne bis zur Parlamentswahl in der Ukraine 2014.[2]
Ansichten
Farion setzt sich für den Erhalt der ukrainischen Sprache als einzige Amtssprache des Landes ein. Am 15. Februar 2010 warf sie dem neu gewählten Präsidenten Wiktor Janukowytsch in einem offenen Brief vor, Angriffe auf die ukrainische Sprache, die ihrer Meinung nach ein entscheidendes Merkmal der Nation ist, zu führen und warnte ihn vor seiner „bilingualen, Moskau dienenden“ Politik.[5] Im selben Monat machte sie landesweit Schlagzeilen, als sie am Tag der Muttersprache in einem Kindergarten in Lwiw einen Vortrag vor Kindern und ihren Eltern hielt. Dabei kritisierte sie die Verwendung von russischen Varianten von Kosenamen für Kinder und empfahl Kindern, die sich selbst mit einem russischen Namen benennen, nach Russland umzuziehen („Soll die Mascha dahin fahren, wo die Maschas leben“). Dieser Vorfall löste bei Eltern, Psychologen und Politikern Empörung aus. Einige Eltern zeigten Farion dafür vor Gericht an.[6][7][8] Im Juni 2010 schlug Farion ein Gesetz vor, das erlauben sollte, alle Bewohner der Ukraine, die sich weigern, die ukrainische Sprache zu lernen, strafrechtlich belangen zu können. Außerdem bezeichnete sie Russisch als die „Sprache der Besetzer“ und bezeichnete die 14 % der ukrainischen Bevölkerung, die Russisch als ihre Muttersprache angeben, als „Degenerierte“, die „gerettet“ werden müssen.[9] Sie forderte, „dass diese fünf Millionen Menschen, die sich als Ukrainer ausgeben, aber unsere Sprache nicht sprechen, für sechs Monate ins Gefängnis [zu] schicken“ seien.[10]
Hinsichtlich Homosexualität vertritt sie die Ansicht, dass sich die betroffenen Personen einer Therapie unterziehen sollten. Sie hält Homosexualität für eine Krankheit, die geheilt werden müsste.[11]
Nach dem Mord an Oles Busyna im Jahr 2015, nannte sie ihn „Degenerierter“ und „Teufelsmissgeburt“.[12] Am 20. Dezember 2016 bedankte sie sich öffentlich auf ihrer Facebookseite bei dem Mörder von Andrei Karlow.[13]
Farion nimmt regelmäßig an Veranstaltungen teil, welche Stephan Bandera popularisieren.[14]
Privates
Farion hat eine Tochter.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Фарион Ирина Дмитриевна. file.liga.net. Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ a b ІРИНА ФАРІОН
- ↑ "Свободівка" Фаріон таки була членом КПРС. Ukrajinska Prawda. 19. November 2013. Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ Фаріон Ірина Дмитрівна. Werchowna Rada (Webseite). Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ Відкритий лист Ірини Фаріон Вікторові Януковичу. svoboda.org.ua. 15. Februar 2010. Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ Во Львове Машам посоветовали "ехать туда, где Маши живут". korrespondent.net. 22. Februar 2010. Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ Rechtsextreme spielen Putin in die Hände. Mittelbayrische Zeitung. 23. März 2014. Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ Ирина Фарион. obozrevatel.com. Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ Фарион предлагает посадить в тюрьму 5 млн "дегенератов, которые не говорят на украинском языке". korrespondent.net. 5. Juni 2010. Abgerufen am 1. September 2014.
- ↑ Rising Ukrainian Nationalist Party Denies It Is anti-Semitic - Haaretz
- ↑ LGBT Rights: The 2013 ‘Hall of Shame’, 17. Mai 2013.
- ↑ Ірина Фаріон: Вбито дегенерата Бузину (ua) 16. April 2015. Abgerufen am 16. April 2015: „Вбито дегенерата Бузину. Можливо, ця нагла смерть хоч якось нейтралізує багнюку, розлиту тим покидьком. Таких не переконують. Такі приходять у світ, аби ми очищувалися від ментального намулу і творили духовну вертикаль. Такі йдуть у каналізацію історії. Їхні прізвища згодом деантропонімізуються. Хоч у цьому випадку ця деантропонімізація була від початку. Бузина - чортяче поріддя. Морок йому і забуття.“
- ↑ Фаріон зраділа вбивству російського посла. segodnya.ua, 20. Dezember 2016.
- ↑ Бандерівські читання.
Personendaten | |
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NAME | Farion, Iryna |
ALTERNATIVNAMEN | Farion, Iryna Dmytriwna (vollständiger Name); Фаріон, Ірина Дмитрівна (ukrainisch) |
KURZBESCHREIBUNG | ukrainische Philologin und Politikerin |
GEBURTSDATUM | 29. April 1964 |
GEBURTSORT | Lwiw, Oblast Lwiw, Ukrainische SSR |