Amalie von Oldenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Mai 2022 um 12:02 Uhr durch imported>Siphonarius(1824258) (Es gibt sicherlich noch mehr Amalienwege, kein Grund ersichtlich, warum ausgerechnet dieser hier exklusiv genannt werden soll).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Königin Amalie von Griechenland (Gemälde von Joseph Karl Stieler)

Amalie Marie Friederike Herzogin von Oldenburg (* 21. Dezember 1818 in Oldenburg; † 20. Mai 1875 in Bamberg) wurde durch Heirat Prinzessin von Bayern und Königin von Griechenland.

Leben

Amalie war die Tochter von Großherzog Paul Friedrich August von Oldenburg und seiner ersten Frau, Prinzessin Adelheid von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym. Amalie heiratete am 22. November 1836 in Oldenburg König Otto I. von Griechenland, den Sohn von König Ludwig I. von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Die Ehe blieb kinderlos.

Königin Amalie initiierte die Planung und Anlegung des Schlossgartens in Athen (seit 1974 Nationalgarten), jedoch richtete sich ihr Hauptinteresse auf die Landwirtschaft, wo sie sich für eine Einschränkung der Macht türkischer Großgrundbesitzer einsetzte. Sie unterstützte die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion unter anderem durch die Förderung des Einsatzes moderner Anbaumethoden. Angeblich entwarf sie auch die Uniform der Evzonen.

Politische Widerstände zwangen Amalie und ihren Ehemann 1862 dazu, Griechenland zu verlassen und sich ins Exil in die Heimat Ottos zu begeben.

Amalie starb 1875 im Alter von 56 Jahren in Bamberg. Als Erbin ihres beträchtlichen Vermögens setzte sie ihre Schwester Friederike von Washington ein. Amalie wurde in der Gruft der Theatinerkirche in München beigesetzt.

Gedenken

Zu Lebzeiten wurde ihr offensiver Einfluss auf das politische und gesellschaftliche Leben in Griechenland von Frauen als emanzipatorischer Akt verstanden. In Gebieten, die noch zum Osmanischen Reich gehörten, provozierten Griechinnen durch Imitation des freizügigen Kleidungsstils von Amalie. In Griechenland hatte sie den Spitznamen „schöne Amalie“ und bis heute hält sich der Mythos, Amalie sei die schönste Königin des Landes gewesen.

Der in Griechenland tätige Botaniker Theodor von Heldreich benannte folgende Arten nach ihr:

  • Abies Reginae Amaliae (Heldr.)
  • Abies apollinis var. reginae-amaliae (Heldr.)
  • Abies cephalonica var. reginae-amaliae (Heldr.)
  • Sempervivum marmoreum subsp. reginae-amaliae (Heldr. & Sarnth.)

Eine 1885 durch die Zusammenlegung zweier Ortschaften entstandene Gemeinde auf dem Peloponnes trägt zu ihrem Gedenken den Namen Amaliada, eine weitere ist Amaliapoli. Eine Hauptverkehrsstraße im Zentrum Athens, die Leofóros Basilísis Amalías (deutsch: Königin-Amalie-Allee) ist nach ihr benannt, sie liegt an dem von ihr angelegten Nationalgarten.

In Oldenburg tragen die Amalienbrücke über die Hunte und die sie einfassende Amalienstraße ihren Namen. Weitere Amalienstraßen[1] bestehen in Würzburg und Bamberg.

Archivinformationen

Die Briefe der Königin Amalia an ihre Schwägerin, Mathilde Karoline von Bayern, Großherzogin von Hessen, geschrieben zwischen 1837 und 1861, werden im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt in Darmstadt aufbewahrt.[2]

Die Briefe von Königin Amalia an ihren Bruder Peter II., Großherzog von Oldenburg, geschrieben zwischen 1861 und 1862, werden im Niedersächsischen Landesarchiv Oldenburg aufbewahrt.[3]

Literatur

  • Hermann Lübbing: Amalie Marie Friederike. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 237 f. (Digitalisat).
  • Amelie Marie Friederike, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. München 1974, S. 64
  • Anita Eichholz: Der Griechische Hofstaat zu Bamberg, S. 149–184 in: Von Athen nach Bamberg: König Otto von Griechenland. Begleitheft zur Ausstellung in der Neuen Residenz Bamberg vom 21. Juni bis 3. November 2002. Hrsg.: Bayerische Schlösserverwaltung. München 2002.
  • Anita Eichholz: Königin Amalies Exil- und Witwenjahre in Bamberg (1863–1875), S. 161–176 in: Amalie 1818–1875, Herzogin von Oldenburg, Königin von Griechenland, Begleitband zur Ausstellung „Amalie – Herzogin von Oldenburg – Königin von Griechenland“ vom 29. August bis zum 24. Oktober 2004 im Palais Rastede. Hrsg.: Kunst- und Kulturkreis Rastede e.V., Rastede 2004.
  • Gisela Niemöller: Die Engelinnen im Schloß; eine Annäherung an Cäcilie, Amalie und Friederike von Oldenburg. Isensee, Oldenburg 1997, ISBN 3-89598-463-9.
  • Kunst- und Kulturkreis Rastede e. V. (Hrsg.): Amalie 1818–1875. Herzogin von Oldenburg – Königin von Griechenland. Isensee, Oldenburg 2004, ISBN 3-89995-122-0.

Einzelnachweise

  1. Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. Ein Beitrag zur Heimatkunde. 2. Auflage. Würzburg 1921, S. 24 f. (Digitalisat).
  2. Briefe an Großherzogin Mathilde von ihrer Schwägerin, Königin Amalie von Griechenland – Archivinformationssystem Hessen. Abgerufen am 21. November 2021.
  3. Privatschreiben der Königin Amalie von Griechenland an den Erbgroßherzog Nikolaus Friedrich Peter (aus Athen und München). Niedersächsisches Landesarchiv Oldenburg.

Weblinks

Commons: Amalie von Oldenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerinAmtNachfolgerin
---Königin von Griechenland
1836–1862
Olga von Russland