Anschnitt (Gießereiwesen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2022 um 13:17 Uhr durch imported>JFH-52(1000550) (→‎Literatur: tk analog Vorlage:Literatur).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Als Anschnitte bezeichnet man im Gießereiwesen den Teil eines Gießsystems, durch welchen der jeweilige Werkstoff in die eigentliche Form läuft (deshalb auch Zulauf).

Der Anschnittsquerschnitt ist abhängig von der Masse und der gewünschten Gießzeit des Gussstückes und wird jeweils individuell dimensioniert unter Beachtung der Gießleistung bei der Formfüllung und der gegebenen Gussteilgeometrie. Die Anschnittquerschnittsdimensionierung gibt dann die Basisgröße zur Dimensionierung des gesamten Gießsystems bis hin zum Trichter oder Tümpel der Gussform, in welche das flüssige Metall eingebracht wird.

Die eigentliche Aufgabe eines Anschnittes ist, das flüssige Metall vom Schlackenlauf (Lauf) in die Form zu leiten.

Unter Umständen werden ihm noch Aufgaben wie Schlackenrückhaltung (Anschnittquerschnitt kleiner als Schlackenlaufquerschnitt) oder aber ein Beruhigen der Gießturbulenzen (Anschnittsquerschnitt größer als Schlackenlaufquerschnitt) beigemessen.

Datei:Anschnitt.jpg
Ein Anschnittsystem

Literatur

  • Friedrich Nielsen: Gieß- und Anschnitttechnik-Grundlagen und Anwendung einer Methode. Giesserei-Verlag GmbH, Düsseldorf.
  • Rabinovic, Mai, Drossel: Grundlagen der Gieß- und Speisetechnik für Sandformguss. VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig.