Gartenstadt-Nord (Köln)

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Gartenstadt-Nord: Zweigeschossige Häuserzeile am Altonaer Platz

Das Kölner Stadtviertel Gartenstadt-Nord ist eine großflächige Wohnanlage im Süden des linksrheinischen Kölner Stadtteils Longerich.

Namensschreibweisen

Als Schreibweise wird sowohl Gartenstadt-Nord als auch Gartenstadt Nord (mit und ohne Bindestrich) verwendet. Auch kann jeweils der bestimmte Artikel "die" vorangestellt werden.

Straßen und Plätze

Das Quartier umfasst den Altonaer Platz sowie die Altonaer Straße, Baumberger Straße, Benrather Straße, Berghauser Straße, Bielefelder Straße, Brunsbütteler Straße, Cuxhavener Straße, Else-Falk-Straße, Graseggerstraße, Heinrich-Hoerle-Straße, Herforder Straße, Lachemer Weg, Marta-Hegemann-Straße, Monheimer Straße, Neusser Straße (Nippes), Norddeicher Straße, Oldenburger Straße, Osnabrücker Straße, Rambouxstraße, Rheindorfer Straße. Rüdellstraße, Scheinerstraße, Urdenbacher Straße, Wandsbeker Straße und Wilhelm-Sollmann-Straße.[1]

Entstehungsgeschichte

Die erste Wohnsiedlung Gartenstadt-Nord wurde 1936 erbaut. Sie erlitt im Zweiten Weltkrieg nur relativ leichte Schäden und ist bis heute bewohnt. Zu den Einfamilienhäusern wurden damals große Gärten angelegt, die der Selbstversorgung der Bewohner durch Gemüseanbau dienen sollten.

Die heutige Wohnanlage Gartenstadt-Nord entstand 1957 am südlichen Rand von Köln-Longerich. Ihr Grundstein wurde 1956 anlässlich des im gleichen Jahr in Köln stattfindenden Katholikentags gelegt. Seitdem wird die Anlage umgangssprachlich auch Katholikentagssiedlung genannt. Hauptziel des Vorhabens war die Schaffung von preiswertem Wohnraum für Familien mit Kindern. Mit Förderungen seitens der katholischen Kirche wurde vor allem kinderreichen katholischen Familien der Einzug ermöglicht.[2][3]

Die Auftraggeber zur Durchführung des neuen Bauvorhabens waren die GAG Köln, die Aachener Gemeinnützige und die Deutsche Wohnungsgesellschaft, Köln (DeWoG). Entworfen wurde die Anlage von mehreren Architekten, unter ihnen Herbert Neubert, der von 1947 bis 1968 technischer Direktor der GAG war und den Kölner Wohnungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich prägte.

Beschreibung

Punkthaus mit Y-Grundriss

Die Wohnanlage wurde in der Hauptsache für Mitarbeiter der nahe gelegenen Esso-Raffinerie Köln, die am 16. Dezember 1958 ihren Betrieb aufnahm, und für Arbeiter der Ford-Werke gebaut. Für die Esso-Beschäftigten entstanden größtenteils Ein- und Zweifamilienhäuser mit jeweils circa 103 m² Wohnfläche. Die GAG baute Punkthäuser als Wohnheime für Ford-Mitarbeiter.

Am Altonaer Platz, der von zweigeschossigen Häusern mit Läden und Gastronomie umgeben ist, entstanden eine zusammengehörige Baugruppe von Punkthäusern mit Y-Grundriss sowie dreigeschossige Sechsfamilienhäuser. Das gesamte Bauensemble stellt eine Mischung verschiedener Haustypen dar und entspricht damit der typischen Bauweise der 1950er Jahre.

Inzwischen sind die Einfamilienhäuser in das Eigentum der Bewohner übergegangen, während die Punkthäuser zum Immobilienbestand der GAG gehören.[4][5]

Literatur

  • Walter Buschmann, Matthias Hennies, Alexander Kierdorf: Via Industrialis. Entdeckungsreise Kölner Industriekultur. Essen 2018, ISBN 3837518736, Seite 170
  • Beate Wissing: Die Gartenstadt Nord in Köln-Longerich – ein Beitrag der angewandten historischen Geographie zur Inventarisation Kölner Wohnsiedlungen, Aufsatz in: Angewandte historische Geographie im Rheinland, Köln 1997, Seiten 91–99

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gartenstadt-Nord (Stadtviertel) - Alle Straßen im Veedel (Stadtviertel) Gartenstadt-Nord aus koeln.de, abgerufen am 18. Mai 2022
  2. Longerich aus cityinfo-koeln.de, abgerufen am 18. Mai 2022
  3. Longerich Website der Stadt Köln, abgerufen am 18. Mai 2022
  4. Gartenstadt-Nord aus rheinische-industriekultur.com, abgerufen am 18. Mai 2022
  5. Gartenstadt Nord in Longerich In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital, abgerufen am 18. Mai 2022

Koordinaten: 50° 59′ 40,7″ N, 6° 56′ 1,1″ O