Alfred Kostelecky
Alfred Kostelecky (* 15. Mai 1920 in Wien; † 22. Februar 1994 in Wien) war ein österreichischer römisch-katholischer Geistlicher. Von 1986 bis zu seinem Tod war er Bischof der neu geschaffenen Militärdiözese ("Militärbischof von Österreich"), zudem von 1986 bis 1990 Titularbischof von Aggar und von 1990 bis zu seinem Tod Titularbischof von Wiener Neustadt.
Leben
Kostelecky wurde am 29. Juni 1948 zum Priester geweiht. Unmittelbar vor seiner Ernennung zum Bischof fungierte er als Sekretär der österreichischen Bischofskonferenz.
Bis zur Neuregelung der katholischen Militärseelsorge durch die Apostolische Konstitution „Spirituali militum curae“ am 21. April 1986 lagen die vollen bischöflichen Rechte für die katholische Militärseelsorge beim Papst. Die für die Militärseelsorge verantwortlichen Bischöfe waren daher als "päpstliche Vikare" für diesen Bereich tätig. In Österreich war dies 1959 bis 1969 der Erzbischof von Wien Franz Kardinal König und 1969 bis 1986 der Diözesanbischof von St. Pölten Franz Žak. Mit der Neuregelung durch Papst Johannes Paul II. konnten nun Militärbischöfe ernannt werden, die in ihren Rechten einem Diözesanbischof gleichgestellt sind.
Kosteleckys Ernennung zum Militärbischof am 12. November 1986 folgte am 14. Dezember 1986 die Bischofsweihe durch Hans Hermann Kardinal Groër im Dom St. Stephan in Wien, an der als Mitkonsekratoren der Salzburger Erzbischof Karl Berg und der Bischof von St. Pölten Franz Žak mitwirkten, wobei Žak bis dahin als päpstlicher Vikar noch für die Militärseelsorge in Österreich verantwortlich war.
Kosteleckys bischöflicher Wahlspruch lautete Pax et Iustitia (Friede und Gerechtigkeit). Als Titularbischof von Aggar (heute Sidi Amara, Tunesien) war er bis 1990 Weihbischof in Wien und mit der Ernennung zum Militärbischof von Österreich am 12. November 1986 mit der Katholischen Militärseelsorge in Österreich betraut. Am 10. Februar 1990 wurde er Titularbischof des ehemaligen Bistums Wiener Neustadt (Neostadiensis). Als solcher weihte er auch seinen späteren Nachfolger Christian Werner zum Bischof.
Während Kosteleckys Amtszeit als Militärbischof von Österreich wurde am 15. April 1987 das Militärvikariat in Militärordinariat umbenannt, und es wurden durch den nunmehrigen Militärordinarius die für die Verwaltung der Diözese notwendigen Organe und Räte gebildet. Soweit es sich um Funktionen handelte, die durch Laien wahrzunehmen waren, zog der Militärbischof hierfür in erster Linie Angehörige der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten (AKS) heran.
Am 22. Februar 1994 verstarb Kostelecky und wurde gemäß seiner Verfügung in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt beigesetzt. Dafür wurde 1990 ein Vorraum der Kirche adaptiert; der ansonsten leere Raum im ersten Obergeschoss enthält seither den Marmorsarkophag sowie eine metallene Darstellung von Kosteleckys Bischofswappen.
Alfred Kostelecky war seit 1954 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.Ö.St.V. Rudolfina Wien im ÖCV. Er trug auch das Ehrenband der Gothia Seckau in MKV.[1]
Auszeichnungen
- 30. Januar 1990: Großes Goldenes Komturkreuz mit Stern des Landes Niederösterreich
- 3. Mai 1990: Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- 14. Mai 1990: Kardinal-Opilio-Rossi-Medaille
Weblinks
- Literatur von und über Alfred Kostelecky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Alfred Kostelecky auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Alfred Kostelecky in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Tonaufnahme von Alfred Kostelecky im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (Interview im Mittagsjournal)
Einzelnachweise
- ↑ Festschrift "65 Jahre Borussia Wien im MKV", S. 22
Personendaten | |
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NAME | Kostelecky, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Militärbischof |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1920 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 22. Februar 1994 |
STERBEORT | Wien |