Christian Friedrich Harleß

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Christian Friedrich Harleß (Kupferstich von G. W. Bock, 1817)
Signatur Christian Friedrich Harleß.PNG

Johann Christian Friedrich Harleß, auch Christian Harless (* 11. Juli 1773 in Erlangen; † 11. März 1853 in Bonn) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Christian Friedrich Harleß, Sohn des Humanisten Gottlieb Christoph Harleß und dessen zweiter Ehefrau Sophie Henriette Weiß, studierte in Erlangen und erhielt 1796 eine außerordentliche Professur der Medizin. Von 1801 bis 1803 lebte er in Italien, um sich unter Johann Peter Frank in Pavia weiter auszubilden, wurde dann 1805 ordentlicher Professor und Mitdirektor des klinischen Instituts in seiner Vaterstadt und folgte 1818 dem Ruf als Professor der Pathologie und Therapie nach Bonn, wo er am 11. März 1853 starb. 2 Söhne[1]: der Herforder Philologe Hermann Harleß (geboren 1801 aus erster Ehe) und der Düsseldorfer Archivar Woldemar Harleß[2] (geboren 1828 aus zweiter Ehe).

Werk

Im Jahr 1812 wies Harleß auf die Möglichkeit des Übergangs einer akuten Pankreatitis in eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse hin.[3] Ausgehend von der Naturphilosophie Schellings entwickelte Harleß eine Theorie der Elektrizität und ein elektrophysiologisches Konzept sowie eine entsprechende Elektropathologie.[4][5]

Ehrungen

Im Jahr 1796 wurde Christian Harleß zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[6] 1815 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[7]

Schriften

  • Versuch einer vollständigen Geschichte der Hirn- und Nervenlehre im Alterthume. Erlangen 1801.
  • Über die Krankheiten des Pankreas mit besonderer Berücksichtigung der Phthisis pancreatica und mit einleitenden Bemerkungen über Schwindsuchten überhaupt. Nürnberg 1812.
  • Lehrbuch der spezifischen Heilkunde. Nürnberg 1816.
  • Vorschlag und Aufforderung an die Medicinalbehörden und Ärzte Teutschlands zur Gründung und Einführung einer allgemeinen teutschen National-Pharmacopoe. Kunz, Bamberg 1816 Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  • Handbuch der ärztlichen Klinik. 3 Bände. Leipzig/Koblenz 1817–1826.
  • De sanguine variisque fluidis animalibus experimenta microscopica. Bonn 1823 Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  • Die verdienste der Frauen um Naturwissenschaft, Gesundheits- und Heilkunde sowie auch um Länder-, Völker- und Menschenkunde von der ältesten Zeit bis auf die neueste. Göttingen 1830.
  • Die sämtlichen Heilquellen und Kurbäder des südlichen und mittlern Europa, Westasiens und Nordafrikas. 2 Bände. Berlin 1846–1848 (unvollendet).

Ein Teil seiner kleineren Schriften erschien unter dem Titel: Opera minora academica (Leipzig 1815). Er gab auch das Journal der ausländischen medizinischen Literatur (mit Christoph Wilhelm Hufeland und Schreyer, Nürnberg 1802–1810, 10 Bände), die Jahrbücher der deutschen Medizin und Chirurgie (Nürnberg 1813–1819) und die Rheinischen Jahrbücher (1819 ff.) heraus.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gottlieb Wilhelm August Hermann Harless, Blätter aus seinem Leben und zu seinem Gedächtniß, Joh. Chr. Harleß Bonn 1844
  2. in NDB/ADB-online http://www.deutsche-biographie.de/pnd116476567.html
  3. K. Zimmermann: Bauchspeicheldrüse. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 89–106, hier: S. 93.
  4. Charlotte Triebel-Schubert: Die naturphilosophische Konzeption einer Elektrophysiologie bei Johann Christian Friedrich Harless (1773–1853). In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 6, 1988, S. 245–266
  5. Johann Christian Friedrich Harless: Andeutungen einer pathologischen Elektrologie und insbesondere einiger vorzugsweise elektrischer Krankheiten. In: Abhandlungen der physicalisch-medicinischen Societät in Erlangen 1, 1810, S. 52–126
  6. Mitgliedseintrag von Christian Friedrich Harless bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 26. November 2015.
  7. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 103.