Marzellferner

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Marzellferner
Marzellferner von Nordwesten, vom Marzellkamm (2011)

Marzellferner von Nordwesten, vom Marzellkamm (2011)

Lage Tirol (Österreich)
Gebirge Ötztaler Alpen, Schnalskamm
Typ Talgletscher
Länge 4,3 km (2011)[1][2]
Fläche 5,14 km² (1975)[1]
Exposition Nährgebiet: Nordwest; Zehrgebiet: Nord
Höhenbereich 3160 m – 2450 m (1975)[1]
Neigung ⌀ 16° (29 %) [3]
Koordinaten 46° 46′ 48″ N, 10° 52′ 48″ OKoordinaten: 46° 46′ 48″ N, 10° 52′ 48″ O
Marzellferner (Tirol)
Entwässerung Marzellbach → Schalfbach → NiedertalbachVenter AcheÖtztaler AcheInn
Marzellferner mit Gletscherzunge im Vordergrund und Similaun im Hintergrund, Stand August 2021.

Der Marzellferner ist ein Gletscher in den Ötztaler Alpen in Tirol. Er befindet sich auf der Nordseite des Schnalskamms, der die Grenze zu Südtirol (Italien) darstellt, nördlich von Similaun (3606 m) und Hinterer Schwärze (3628 m). Beim Gletscherinventar 1975 wurde eine Fläche von 5,1 km² ermittelt, neuere Daten sind nicht öffentlich verfügbar.[1]

Das Nährgebiet wird durch den Nordwestgrat der Westlichen Marzellspitze (3540 m) in zwei Teile getrennt. Der westliche Teil nimmt seinen Ausgang an der Nordseite des Similaun. Am Similaunjoch (3349 m) besteht hier eine Verbindung zum südlich exponierten Grafferner. Der östliche Teil wird im Süden eingerahmt von der Westlichen, der Mittleren und der Östlichen Marzellspitze (bis 3355 m) und der Hinteren Schwärze. Am Hinteren-Schwärzen-Joch (3393 m) reicht der Marzellferner an den östlich liegenden Schalfferner heran. Weiteres Eis fließt aus der Süd- und Westflanke der Mutmalspitze (3528 m) zu. Der Marzellkamm bildet im Zehrgebiet die westliche Begrenzung des Gletschers.

Früher war der Marzellferner mit den zwei von Osten kommenden Gletschern verbunden. Östlich der heutigen Martin-Busch-Hütte vereinigten sich die Gletscherzungen von Marzellferner und dem etwas größeren Schalfferner. Diese Verbindung besteht seit den 1920er-Jahren nicht mehr. Mitte der 1930er-Jahre riss auch die Verbindung zum steil vom Mutmalkamm herabkommenden Mutmalferner ab, seither endet dieser bereits weit oberhalb der östlichen Randmoräne des Marzelferners.[4][5]

Karte

  • Alpenvereinskarte Blatt 30/1, 1:25.000, Ötztaler Alpen, Gurgl, ISBN 3-928777-38-6.

Weblinks

Commons: Marzellferner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d WGMS: Fluctuations of Glaciers Database. World Glacier Monitoring Service, Zurich 2012 (doi:10.5904/wgms-fog-2012-11), abgerufen am 7. Februar 2013.
  2. M. Mergili: Zusammenstellung der Längenänderungen der österreichischen Gletscher 1970–2013. (online (Memento des Originals vom 27. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mergili.at). Basierend auf: Österreichischer Alpenverein: Gletscherberichte. Sammelberichte über die Gletschermessungen des Österreichischen Alpenvereins in den Jahren 1971 bis 2011. Zusammengestellt von H. Kinzl, G. Patzelt, A. Fischer. In: Mitteilungen des Österreichischen Alpenvereins/Bergauf. Band 27–67. Abgerufen am 30. April 2013.
  3. GLACIORISK – European Project: Marzellferner. Abgerufen am 12. Mai 2013.
  4. Robert von Srbik: Besondere Verfallserscheinungen an einigen Ötztaler Gletschern 1932–1945. In: Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum. Band 26, Innsbruck 1945, S. 83–95 (zobodat.at [PDF; 6,9 MB]).
  5. Hans Hanke: Quartärgeologische Untersuchungen im inneren Otztal. In: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Band 85, S. 191–223, Wien 1935 (zobodat.at [PDF; 2 MB]).