Erdbeben in Nordanatolien 1668

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Erdbeben in Nordanatolien 1668
Erdbeben in Nordanatolien 1668 (Türkei)
Koordinaten 40° 54′ 0″ N, 36° 0′ 0″ OKoordinaten: 40° 54′ 0″ N, 36° 0′ 0″ O
Datum 17. August 1668
Uhrzeit Vormittag
Intensität IX  auf der MM-Skala
Magnitude 7,8–8,0[1][2] MS
Epizentrum Ladiksee
Land Osmanisches Reich
Betroffene Orte

Orte entlang der Nordanatolischen Verwerfung von Bolu bis nach Erzincan, sowie Samsun und umliegende Orte entlang der Schwarzmeerküste

Tsunami Ja
Tote 8.000

Das Erdbeben in Nordanatolien 1668 (türkisch 1668 Kuzey Anadolu depremi) fand am 17. August des Jahres 1668 im Osmanischen Reich statt. Das Erdbeben hatte eine geschätzte Magnitude zwischen 7,8 und 8,0 auf der Oberflächenwellen-Magnituden-Skala mit einer gefühlten maximalen Intensität von IX (Intensiv) auf der Mercalli-Intensitätsskala.[2] Das Epizentrum des Erdbebens lag am Südufer des Ladiksees, südwestlich von Samsun.[2] Die genaue Zeit des Erdbebens ist nicht bekannt, aber es geschah am Vormittag.[2]

Als das Erdbeben zuschlug, brach ein 600 km langer Abschnitt der Nordanatolischen Verwerfung, was entlang dieses gesamten Abschnitts starke Erschütterungen und schwere Schäden von Bolu im Westen bis Erzincan im Osten verursachte. Es führte zu etwa 8.000 Todesfällen.[3] Die Nachbeben hielten 6 Monate an. Es ist das stärkste Erdbeben, das in der Türkei registriert wurde.[4]

Die Stadt Bolu wurde Berichten zufolge durch das Erdbeben fast vollständig zerstört, mit 1.800 Toten. Weiter östlich entlang der Verwerfung gab es ebenfalls schwere Schäden mit weiteren 6.000 gemeldeten Todesfällen zwischen Merzifon und Niksar. Die Gesamtzahl der Todesopfer lag bei rund 8.000.[3] Einige Schäden wurden auch aus dem Osten bis Erzincan und an verschiedenen Orten entlang der Schwarzmeerküste gemeldet. Auch die Stadt Samsun wurde schwer beschädigt. Die Mauern und Türme der Burg Samsun wurden beschädigt und einige Teile der Burg stürzten ein.[4]

Einzelnachweise

  1. National Geophysical Data Center (NGDC): Comments for the Significant Earthquake. Abgerufen am 2. August 2010.
  2. a b c d Tarihsel Depremler (Historische Erdbeben) (Türkisch) In: Boğaziçi Üniversitesi, Kandilli-Observatorium . Abgerufen am 1. Februar 2020.
  3. a b A. Gündüz, S. Türkmen, U. Eryiğit, Y. Karaca, M. Aydın: Is Turkey an Earthquake Country?. In: The Journal of Academic Emergency Medicine. 12, 2013, S. 33–37. doi:10.5152/jaem.2013.012.
  4. a b N. Ambraseys: Earthquakes in the Mediterranean and Middle East: A Multidisciplinary Study of Seismicity up to 1900. Cambridge University Press, 2009, ISBN 9781316347850, S. 512–515.