Fronveste (Kemnath)

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Alte Fronveste in Kemnath

Die denkmalgeschützte Alte Fronveste im Turmviertel von Kemnath war der Ort, in dem die schweren Verbrechen, die sog. Malefizfälle, abgehandelt wurden. Hier wurden auch die peinliche Frag und die Tortur angewandt, um von einem mutmaßlichen Delinquenten ein Geständnis zu erzwingen. In der Fronveste hatte auch der Amtsknecht seine Wohnung. Der Galgen befand sich außerhalb der Stadt am Fahrweg nach Waldeck. Später wurde hier das Polizeigefängnis eingerichtet. Von dieser Nutzung des Gebäudes als Gefängnis zeugen noch Zellen mit teilweise heute noch erhaltener Einrichtung.

Bauwerk

Das in ursprünglicher Gestalt erhaltene Gebäude ist ein dreigeschossiger, verputzter Massivbau mit einem hohen Walmdach aus dem 17. Jahrhundert. Es besitzt Hausteingewände und eine Eckquaderung. Der daneben liegende Torbogen stammt aus dem 18. Jahrhundert. Teilweise ist das Gebäude über der Stadtmauer aus der zweiten Hälfte 14. Jahrhundert errichtet worden.

Heutige Nutzung

In dem Gebäude wurde 1984 das Kemnather Heimat- und Handfeuerwaffenmuseum eingerichtet. Im Wesentlichen ist hier die die wehrkundliche Sammlung, welche an das Fortschauer Armatur-Werk, die erste bayerische Gewehrmanufaktur, erinnert und die zugleich einen Überblick über die Entwicklung deutscher Handfeuerwaffen in der Frühneuzeit gibt. Zudem sind hier die vorgeschichtlicher Funde aus dem Kemnather Raum ausgestellt, die auf die mehr als 50 000 Jahre zurückreichenden Anfänge menschlicher Siedlung im heutigen Kemnather Land hinweist. In dem Museum werden in regelmäßige Abständen auch Sonderausstellungen über Themen aus der regionalen Geschichte und Kultur gemacht. In dem danebenliegenden Wehrturm befindet sich eine vollständig eingerichtete Schmiede.[1][2][3]

Literatur

  • Anton Reger: Aus der Geschichte der Stadt Kemnath. Heimatbuch (hrsg. von der Stadt Kemnath). S. 53 f. Verlag Laßleben, Kallmünz 1981. ISBN 3 7847 1134 0.

Einzelnachweise

Koordinaten: 49° 52′ 12,86″ N, 11° 53′ 26,09″ O