Mariä Himmelfahrt (Neufahrn)
Die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Neufahrn in Niederbayern ist eine neuromanische Basilika, die in den 1930er Jahren unter Einbeziehung älterer Teile errichtet wurde. Das Gotteshaus ist ein Baudenkmal des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege mit der Nummer D-2-74-153-1.
Geschichte
Bereits um 800 dürften in Neufahrn zwei Kirchen bestanden haben: einerseits die St.-Veit-Kirche für die Hofmarksherren, andererseits ein Gotteshaus zu Unserer Lieben Frau für das einfache Volk. Der Gedenktag des heiligen Vitus (15. Juni) wurde noch bis zum Jahr 1934 von der Dorfbevölkerung als großer Festtag begangen. Um 1300 wurde erstmals ein gemauertes Gotteshaus im romanischen Stil erbaut, welches bereits an der Stelle der heutigen Kirche stand. Es handelte sich um eine Chorturmkirche, der Chorraum war also in dem noch heute im Kern erhaltenen Turmuntergeschoss untergebracht. Dieser Bau wurde um 1620 im Barockstil aus- und umgebaut, wobei der Chor und der Turm von der romanischen Kirche übernommen wurden. Der Turm wurde um ein neues Glockengeschoss aufgestockt und mit einer barocken Haube bekrönt.[1]
Aufgrund des starken Einwohnerzuwachses und der gestiegenen Bedeutung Neufahrns durch den Bau der Bahnstrecke Landshut-Regensburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Neufahrn 1904 zur Expositur und am 24. Juli 1923 zur Pfarrei erhoben. Auch die barocke Kirche wurde bald zu klein. So wurde in den Jahren 1937 und 1938 unter Pfarrer Georg Kick der heutige neuromanische Bau errichtet. Dabei wurde der im Kern romanische Turm miteinbezogen und schließt südlich an den neuen Chorraum an. Die barocke Haube wurde dabei allerdings durch ein Satteldach ersetzt. Die heutige Kirche liegt somit etwas weiter nördlich als ihre Vorgängerbauten.[1][2]
Beschreibung
Die Kirche, ein basilikaler Bau in romanisierenden Formen, besitzt ein geräumiges Inneres mit einem hohen Hauptschiff mit Flachdecke und zwei niedrigen Seitenschiffen. Der deutlich eingezogene Chor wird von einem Tonnengewölbe mit kurzen Quertonnen zu den Fensteröffnung überspannt und ist vom Langhaus durch einen typisch romanischen Rundbogen abgetrennt. Die Fassade von Langhaus und Chor ist weitgehend ungegliedert, dafür ist der fünfgeschossige Turm durch Lisenen und Putzbänderung umso aufwändiger gestaltet. Den oberen bildet ein von einem Treppengiebel eingerahmtes Satteldach.[2]
Westlich der Kirche schließt sich der große Ortsfriedhof an.
Ausstattung
Die aufwändige Ausstattung der Kirche wurde vom Vorgängerbau übernommen und ist daher im Wesentlichen barock. Der Hochaltar ist ein Geschenk des Damenstiftes Niedermünster aus Regensburg von 1779. Er zeigt eine bekrönte Marienfigur mit dem Jesuskind, was wahrscheinlich Auslöser für die Übernahme des Patroziniums Mariä Himmelfahrt (Gedenktag: 15. August) war. Auch die beiden Seitenaltäre sind im Barockstil gehalten. Der linke Seitenaltar ist dem heiligen Leonhard geweiht, der rechte dem heiligen Sebastian. Außerdem sind noch eine Figur des heiligen Florian im vorderen Bereich der Kirche und eine der wenigen Figuren des heiligen Bruders Konrad ohne Goldauflage im hinteren Bereich erwähnenswert.[1][2]
Orgel
Die Orgel der Pfarrkirche wurde bereits 1938, also im Jahr ihrer Fertigstellung, angeschafft. Hatte für den deutlich kleineren barocken Vorgängerbau noch die einmanualige Heinssen-Orgel mit acht Registern aus dem Jahr 1843 ausgereicht, so wurde nun bei Michael Weise in Plattling eine größere Orgel angeschafft. Das bis heute erhaltene, pneumatische Kegelladeninstrument umfasst insgesamt 17 Register auf zwei Manualen und Pedal.[3]
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- Koppeln: II/I, II/P, I/P, Super II/I, Sub II/I
- Spielhilfen: Pianopedal, Crescendo, Crescendo ab, Mezzoforte, Tutti, Auslöser
Anmerkungen:
- ↑ Abschwächung
Geläut
Das vierstimmige Geläut der Pfarrkirche mit der Tonfolge es1–ges1–as1–b1 wurde 1950 von der Erdinger Glockengießerei Karl Czudnochowsky geschaffen, nachdem die vormaligen Glocken im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden mussten.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c vgl. Aushang in der Kirche
- ↑ a b c Pfarrgemeinde Neufahrn i. NB: Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Online auf www.pfarrgemeinde-neufahrn.de. Abgerufen am 31. Januar 2016.
- ↑ a b c Orgeldatenbank Bayern online
- ↑ Neufahrn i. Ndb - Mariä Himmelfahrt - Glocke 1, dann Vollgeläut. Online auf www.youtube.com. Abgerufen am 16. Oktober 2016.
Koordinaten: 48° 44′ 23,1″ N, 12° 11′ 31,6″ O