Neukaledonien-Krokodil
Neukaledonien-Krokodil | ||||||||||||
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Unterkiefer von Mekosuchus inexpectatus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mekosuchus inexpectatus | ||||||||||||
Balouet & Buffetaut, 1987 |
Das Neukaledonien-Krokodil (Mekosuchus inexpectatus) ist eine ausgestorbene Art der Krokodile (Crocodylia). Es handelte sich dabei um ein Landkrokodil, welches als Endemit bis ins Holozän auf Neukaledonien lebte.
Forschungsgeschichte und Merkmale
Mekosuchus inexpectatus wurde 1980 anhand von Skelettresten als einziger Vertreter der Mekosuchidae beschrieben. Dabei handelte es sich um Versteinerungen aus Karsthöhlen auf der Insel Île des Pins mit einem geschätzten Alter von 3.500 bis 3.900 Jahren sowie auf Neukaledonien selbst mit einem Alter von nur etwa 1.600 bis 1.800 Jahren.
Die Tiere erreichten eine Länge von etwa zwei Metern und waren somit nach Vertretern der Gattung Meiolania die größten Reptilien in ihrem Verbreitungsgebiet. Der Schädel war deutlich höher als der amphibisch lebender Arten und die Nasenlöcher lagen vorn und öffneten sich seitlich an der Schnauzenspitze. Als einmaliges Merkmal unter den Krokodilen gilt eine Beteiligung des Oberkieferknochens (Maxillare) am knöchernen Augenhöhlenring. Weitere Schädelmerkmale teilen sie mit Vertretern der frühen Mesoeucrocodylia, andere mit denen der modernen Krokodile (Eusuchia).
Lebensweise
Das Neukaledonien-Krokodil lebte in den Tieflandgebieten der Inseln und war neben Volia athollandersoni von den Fidschi-Inseln (ebenfalls ein Mekosuchier) und Mekosuchus kalpokasi aus Vanuatu eines der wenigen terrestrisch lebenden Krokodile, auf die der Mensch traf. Dies konnte vor allem aufgrund der Lage der Nasenlöcher, die seitlich am Schädel lagen, sowie aus dem Bau der Extremitäten und deren Muskelansätzen geschlossen werden. Das Tier ernährte sich wahrscheinlich hauptsächlich von Schnecken.
Aussterben
Das Aussterben der Art wird mit einer intensiven Bejagung erklärt, die bereits lange vor dem Eintreffen der ersten Europäer zur Ausrottung führte. Diese Hypothese wird gestützt durch den Fund eines Unterkiefers in einem Muschelhaufen an der Westküste Neukaledoniens. Als Vertreter einer sehr ursprünglichen Abstammungslinie der Krokodile war das Neukaledonien-Krokodil bis kurz vor seinem Aussterben ein Beispiel für ein lebendes Fossil.[1]
Literatur
- Charles A. Ross (Hrsg.): Krokodile und Alligatoren. 2. Auflage. Orbis-Verlag, Niedernhausen 2002, ISBN 3-572-01319-4.
Einzelnachweise
- ↑ Erich Thenius: „Lebende Fossilien“ im Organismenreich. Paläontologie und Molekularbiologie als wichtigste Grundlagen. In: Denisia 20, S. 75–96, 2007, ISBN 3-85474-178-2 (zobodat.at [PDF]).