Paul Hudl

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Paul Alexander Johann Hudl (* 6. Mai 1894 in Wien; † unbekannt) war ein österreichischer Politiker (NSDAP) und SS-Offizier.

Leben

Nach dem Besuch der Volksschule und der Realschule, die er mit der Matura abschloss, trat Hudl 1913 als Einjährig-Freiwilliger in das 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger ein. Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Im November 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Krieg wurde er siebenmal „vor dem Feinde ausgezeichnet“ und zweimal verwundet.

Nach Kriegsende schlug Hudl die kaufmännische Laufbahn ein und machte sich 1924 in Wien im Holzhandel selbständig. Bereits von 1920 bis 1926 gehörte er der DNSAP an und trat am 21. Oktober 1930 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 612.509)[1]. Im Dezember 1933 wechselte er von der SA-Motorstaffel zur SA-Militärstandarte, trat im folgenden Jahr der SS bei (SS-Nummer 107.003) und erreichte dort 1940 den Rang eines Sturmbannführers.[2]

Am 25. Juli 1934 beteiligte Hudl sich an dem von österreichischen Nationalsozialisten unternommenen Versuch, die österreichische Regierung durch einen Putsch zu stürzen und die Staatsgewalt im Alpenstaat zu übernehmen. Er war – in einer falschen Uniform verkleidet – an diesem Tag an der Erstürmung des Bundeskanzleramtes am Ballhausplatz beteiligt, bei der der österreichische Kanzler Engelbert Dollfuss erschossen wurde. Nach der Niederschlagung des Putsches wurde Hudl am 2. August 1934 von einem Militärgericht zu lebenslanger schwerer Kerkerhaft unter Aberkennung des Ordens der Eisernen Krone und des Militär-Verdienstkreuzes verurteilt. Nach dreiundvierzigmonatiger Haft in der Strafanstalt Stein an der Donau wurde Hudl schließlich am 18. Februar 1938 amnestiert und in Freiheit gesetzt.

Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich im März 1938 erhielt Hudl bei der Reichstagswahl am 10. April 1938 ein Mandat für den bedeutungslosen nationalsozialistischen Reichstag, dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 angehörte. Hudl, der in Neuberg ein Sägewerk betrieb, wurde 1938 Sonderbeauftragter des Staatskommissar für Privatwirtschaft Walter Rafelsberger und für die DAF Kommissar des deutschen Handels bzw. später Gauhandelswalter der DAF in Wien. Während der Schlacht um Wien setzte er sich im April 1945 aus der Stadt ab.

Ehe und Familie

Hudl heiratete am 16. Mai 1919 in erster Ehe Irene Sänger. Die Ehe wurde auf Beschluss des Bezirksgerichts Landstraße vom 27. Dezember 1921 wieder geschieden.

Literatur

  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 264.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/17161167
  2. Bundesarchiv R 9361-III/532534