Heinrich Adolf Mohrhoff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Juni 2022 um 12:00 Uhr durch imported>PaulT(238028) (→‎Quellen).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Heinrich Adolf Mohrhoff (* 11. September 1825 in Eitzendorf[1]; † 12. Juli 1908 in Blasewitz) war ein deutscher Kaufmann, Gründer und erster Vorsitzender der Concordia.

Leben

Mohrhoff-Haus in Hoya an der Kirchstraße (im Hintergrund Martinskirche)
Mohrhoff-Haus in Hoya

Heinrich Adolf Mohrhoff war ein Sohn des eitzendorfer Küsters und Schulmeisters Johann Friedrich Mohrhoff (1782–1868) und seiner Ehefrau Sophie Justine geborene Oeynhausen (um 1788–1864).[2] Mohrhoff war Kaufmann und wohnte von 1862 bis 1874 in Hoya in dem heute „Mohrhoff-Haus“ genannten Gebäude in der Kirchstraße 31. Am 26. März 1862 erschienen im Hoyaer Wochenblatt seine „Gedanken über Versicherungen gegen Feuergefahr“.[3] Diese Überlegungen führten 1864 zur Gründung der Hoyaschen Provincial-Mobiliar-Feuer-Versicherungsgesellschaft Concordia im Gasthof Guénin. Mohrhoff war der erste Vorsitzende der Versicherung und von 1869 bis 1871 außerdem Bürgermeister von Hoya. 1874 zog er mit der Concordia nach Hannover.[4] Zunächst waren Wohnung und Direktion in der damaligen Hausnummer 3 des Papenstiegs untergebracht.[5] Wenige Jahre später wurde ein Neubau in der Marienstraße 20 bezogen.[6] Das Gebäude existiert heute nicht mehr. Es stand etwa am Platz der heutigen Marienstraße 54.

Mohrhoffs erste Ehefrau Sophie (Charlotte Dorothea Henriette) geborene Ehlermann (* 1833) starb 1877. Aus erster Ehe hatte Mohrhoff eine Tochter: Thekla (1869–1938).

Mohrhoff war bis 1892 erster Vorsitzender der Concordia.[7] Er übergab den Vorsitz an Karl Domizlaff, der ab 1893 mit der Mobiliar-Feuerversicherungs-Gesellschaft Concordia in der Marienstraße 20 firmiert.[8] Mohrhoff zog in die direkt am linken Elbufer liegende Villa Moltke nach Blasewitz in die Johannstraße 33 (vorheriger Bewohner war Henry von Burt; ab 1905 Johannstraße 35, heute Dresden, Regerstraße 2).[9] 1894 schenkte Mohrhoff der Kirche St. Georg in seinem Geburtsort Eitzendorf eine kostbare Ausstattung für Altar und Kanzel.[10] Nach seinem Tode im Jahre 1908 bewohnte die Witwe Cäcilie Mohrhoff noch zwei weitere Jahre die Villa Moltke,[11] die bis 1911 für Max Dudek und die Firma J. H. Dudek Söhne von der Zinkweißhütte Bernsdorf umgebaut wurde.[12][13]

Einzelnachweise

  1. Stamboom Driessen (abgerufen am 16. August 2018)
  2. Heinrich Adolf Mohrhoff in Gedbas (abgerufen am 16. August 2018)
  3. Peter Koch: Geschichte der Versicherungswirtschaft in Deutschland. Verlag Versicherungswirtschaft Karlsruhe 2012. ISBN 978-3-89952-371-3
  4. Ein großes Jubiläum (abgerufen am 16. August 2018)
  5. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover für 1874. Abtheilung I., 2. Straßen- und Häuserverzeichniß.
  6. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover für 1876. Abtheilung I., 2. Straßen- und Häuserverzeichniß.
  7. Nach einer Informationstafel am Mohrhoff-Haus in Hoya (Kirchstraße 31) (E-Mail aus dem Stadtarchiv Hoya vom 21. Juli 2018 mit Bild der Informationstafel)
  8. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden 1893. Abtheilung I., 2. Straßen- und Häuserverzeichniß.
  9. Adreß- und Geschäfts-Handbuch für Blasewitz mit Neugruna und Neuseidnitz 1893.
  10. "1894 schenkte Bürgermeister Mohrhoff zu Dresden-Blasewitz unserer Kirche (in Eitzendorf) eine kostbare Altar- und Kanzelbekleidung mit reicher Goldstickerei, nebst einer weißen gestickten Altardecke und zwei entsprechenden Schrankendecken. (nach Pastor Soltmann, Eitzendorf)." Aus: Kurt Asendorf: Begegnungen und Persönlichkeiten, Band VI 1983 S. 222–229
  11. Adreßbuch für Dresden und seine Vororte 1909.
  12. Barbara Bechter: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Teil: Dresden. Deutscher Kunstverlag Berlin München 2005. Seite 149. ISBN 978-3-422-03110-4
  13. Adreßbuch für Dresden und seine Vororte 1912. Seite 31.