Tschop
Tschop | ||
Чоп
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Transkarpatien | |
Rajon: | Rajon Uschhorod | |
Höhe: | 106 m | |
Fläche: | 6,02 km² | |
Einwohner: | 8.777 (2009) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.458 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 89500 | |
Vorwahl: | +380 3137 | |
Geographische Lage: | 48° 26′ N, 22° 12′ O | |
KATOTTH: | UA21100270010071297 | |
KOATUU: | 2111000000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 7 Dörfer | |
Bürgermeister: | Halyna Zar | |
Adresse: | вул. Берег 2 89502 м. Чоп | |
Website: | http://chop.org.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
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Tschop (ukrainisch und russisch Чоп, ungarisch Csap, slowakisch Čop) ist eine kleine Stadt im Rajon Uschhorod der Oblast Transkarpatien im äußersten Westen der Ukraine (Karpatoukraine). Sie liegt am Dreiländereck von Ungarn, der Slowakei und der Ukraine. Von Ungarn trennt die Stadt der Grenzfluss Theiß.
Tschop hat etwa 8800 Einwohner, von denen knapp 4000 Ungarn sind, und ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Grenzbahnhof. Hier treffen sich die Eisenbahnlinien von Lemberg/Stryj (weiter nach Debrecen und Budapest) und Lemberg–Uschhorod (weiter nach Košice). Wegen des Wechsels von der Breitspur auf die Normalspur ist eine Umspuranlage vor Ort.
Gegenüberliegende Stadt in der Slowakei und dortiger Grenzbahnhof ist Čierna nad Tisou.
Außer den Eisenbahnübergängen nach Ungarn und in die Slowakei gibt es noch einen LKW- und PKW-Grenzübergang nach Ungarn (Záhony). Im Jahr 2005 wurde etwa 20 km nordwestlich von Tschop zwischen den Dörfern Mali Selmenzi und Veľké Slemence ein Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer eröffnet.
In der Nähe von Tschop, auf dem Gebiet des Nachbardorfs Solomonowo, liegt der westlichste Punkt der Ukraine. Von hier sind es ca. 1500 km bis nach Rannja Sorja, dem östlichsten Punkt der Ukraine.
Geschichte
Tschop teilt die Geschichte der Karpato-Ukraine und war im Laufe der letzten Jahrhunderte zahlreichen Herrschaftsgebieten zugehörig. In der Mitte des 11. Jahrhunderts wurde es von den Magyaren erobert, die erste schriftliche Erwähnung findet sich 1281 als Chap. Bis 1919 gehörte der Ort zum Königreich Ungarn und somit ab 1526 auch zur österreichischen Monarchie bzw. ab 1867 zu Österreich-Ungarn. Innerhalb des Königreichs Ungarn war die Stadt Teil des Komitats Ung (Usch). Danach gehörte die Stadt in der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit zum slowakischen Landesteil. Ab 1938 gehörte sie zum durch den 1. Wiener Schiedsspruch vergrößerten Ungarn. Am 29. Oktober 1944 wurde Tschop im Zuge der Ostkarpatischen Operation von der Roten Armee erobert. 1945 kam sie zur Sowjetunion (Ukrainische SSR), erhielt 1947 den Status einer Siedlung städtischen Typs[1] sowie 1957 das Stadtrecht zugesprochen und gehört seit 1991 zur unabhängigen Ukraine. Dort war sie bis 2003 dem Rajon Uschhorod zugeordnet, seit dem 5. September 2003 steht sie als Kreisfreie Stadt unter Oblastverwaltung.[2], seit dem 12. Juni 2020 ist sie wieder Teil des Rajons.
Stadtname/Sprachen
Aufgrund der Vielzahl von ethnischen Gruppen in dieser Region gibt es verschiedensprachliche Schreibweisen für Tschop: ukrainisch und russisch Чоп, slowakisch und tschechisch Čop, ungarisch Csap. In englischer Transkription wird die Stadt Chop genannt.
Verwaltungsgliederung
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Tschop (Чопська міська громада/Tschopska miska hromada) im Rajon Uschhorod. Zu dieser zählen auch 7 Dörfer[3]; bis dahin bildete sie die Stadtratsgemeinde Tschop (Чопська міська рада/Tschopska miska rada).
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Tschop ein Teil der Gemeinde:
Name | |||||
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ukrainisch transkribiert | ukrainisch | russisch | slowakisch | ungarisch | deutsch |
Essen | Есень | Есень | Eseň | Eszeny | - |
Petriwka | Петрівка | Петровка (Petrowka) | Malý Eseň, Serňan Hat | Kiseszeny, Szernyehát | - |
Solomonowo | Соломоново | Соломоново | Salamúnová | Tiszasalamon | - |
Solowka | Соловка | Соловка | Saloka | Szalóka | - |
Tscherwone | Червоне | Червоное (Tscherwonoje) | Čaronda | Csarondahát, Szalánctanya | - |
Tyssaaschwan | Тисаашвань | Тисаашвань (Tissaaschwan) | Ašvaň | Tiszaásvány | - |
Tyssaujfalu | Тисауйфалу | Тисауйфал (Tissauifal) | Veliký dvor, Nová Ves | Tiszaujfalu | - |
Siehe auch
- Geschichte der Tschechoslowakei
- Geschichte der Ukraine
- Geschichte Ungarns
- Liste der historischen Komitate Ungarns
- Dreiländerecke Europas
Weblinks
- Landkarte, Sowjetunion 1:100.000 (Stand 1983) (Memento vom 10. April 2012 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Указ ПВР УРСР від 30.5.1947 "Про віднесення сіл Великий Березний, Великий Бичків, Волове, Іршава, Королеве, Перечин, Рахів, Свалява, Солотвина, Тячів, Чоп і Ясиня, Закарпатської області до категорії селищ міського типу"
- ↑ Верховна Рада України; Постанова від 15.05.2003 № 810-IV Про віднесення міста Чоп Ужгородського району Закарпатської області до категорії міст обласного значення
- ↑ Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 712-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Закарпатської області"