Latènezeitliches Brandgräberfeld Dausfeld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Juni 2022 um 09:34 Uhr durch imported>Roman Kimmlingen(2918685) (Literatur eingefügt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Koordinaten: 50° 13′ 34″ N, 6° 26′ 27″ O

Latènezeitliches Brandgräberfeld Dausfeld
p1
f1
Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland
Fundort Dausfeld
Latènezeitliches Brandgräberfeld Dausfeld (Rheinland-Pfalz)
Wann Latènezeitliche Gräber (Brandgräber)

Das Latènezeitliche Brandgräberfeld Dausfeld ist ein latènezeitliches Grabfeld im Stadtteil Dausfeld der Stadt Prüm im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz.

Beschreibung

Es handelt sich um ein latènezeitliches Brandgräberfeld nördlich von Dausfeld wenig westlich der Prüm.[1]

Das Gräberfeld lässt sich in die Zeit zwischen dem 5. Jahrhundert bis 1. Jahrhundert v. Chr. einordnen.[1]

Archäologische Befunde

Allgemeines und Ustrina

Im Jahre 1939 wurden bei Erdarbeiten erstmals an dieser Stelle zwei Brandgräber entdeckt. Es fanden sich zahlreiche Beigaben, die detailliert dokumentiert wurden. Rund 2,5 m nordöstlich des zweiten Grabes stieß man zudem auf eine dicke Holzkohleschicht im Boden. Mittlerweile geht man hierbei von einem Verbrennungsplatz, also einer Ustrina aus.[1]

Brandgrab 1

Unter den Beigaben in Grab 1 fanden sich zwei Bronzefibeln, die nur noch in Fragmenten erhalten geblieben sind, eine Keramikschale mit eingebogenem Rand sowie ein Wirbelknochen, dessen Ursprung unklar ist. Anhand der Fragmente der Fibeln konnte eine als bogenförmige Hülsenscharnierfibel mit einem unterteilten und durchbrochenen Bügel bestimmt werden. Bei der zweiten handelt es sich um eine Schlüsselfibel mit recht breitem Fuß. Die Zeitstellung ist nicht eindeutig geklärt.[1]

Brandgrab 2

Unter den Beigaben in Grab 2 fand sich ebenfalls eine Schale, zudem ein tonnenförmiges Gefäß mit ebenfalls eingebogenem Rand sowie zwei Töpfe. Einer weist eine besonders steile Wandung, der andere einen abgesetzten Schrägrand auf. Neben der Keramik fand man auch in diesem Grab wieder zwei Bronzefibeln, ähnlich denen in Grab 1, wobei hier keine eindeutige Beschreibung und Zuordnung gemacht werden kann. Schließlich war unter den Funden noch eine Eisenschere zu beobachten.[1]

Erhaltungszustand und Denkmalschutz

Die Brandgräber wurden bei den Erdarbeiten beschädigt und sind nach den anschließend durchgeführten Untersuchungen nicht mehr vor Ort erhalten. Heute befindet sich das Gräberfeld innerhalb einer Waldfläche.

Das Gräberfeld ist als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz (DSchG)[2] unter besonderen Schutz gestellt. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Literatur

  • Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld: Fundstellenkatalog (= Römisch-germanische Forschungen. Band 63). Römisch-Germanische Kommission, Mainz/Frankfurt am Main/Esslingen 2006, S. 113 (online).

Einzelnachweise