SŽD-Baureihe ОР23
SŽD-Baureihe ОР23 (OR23) | |
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OP 23
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Nummerierung: | OP 23.001 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Lokomotivfabrik Luhansk |
Baujahr(e): | 1949 |
Ausmusterung: | unbekannt |
Achsformel: | 1'E2' h4 |
Spurweite: | 1524 mm |
Länge: | 16.775 mm |
Gesamtradstand: | 19.475 mm |
Dienstmasse: | 168,1 t |
Reibungsmasse: | 115,4 t |
Radsatzfahrmasse: | 23 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h |
Indizierte Leistung: | 2500 PS |
Treibraddurchmesser: | 1500 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 900 mm |
Laufraddurchmesser hinten: | 1050 mm |
Zylinderanzahl: | 4 |
Zylinderdurchmesser: | 520 mm |
Kolbenhub: | 645 mm |
Kesselüberdruck: | 17 bar |
Rostfläche: | 8,2 m² |
Überhitzerfläche: | 184 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 324 m² |
Besonderheiten: | Lokomotive mit Brown-Triebwerk |
Die SŽD-Baureihe ОР23 (deutsche Transkription OR23) war eine Dampflokomotive der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) in Breitspurbauweise, ausgeliefert 1949. Sie war als Besonderheit mit einem Brown-Triebwerk ausgestattet und galt als Versuchslokomotive für dieses Triebwerk für Lokomotiven größerer Leistung bei einer Reibungsmasse von 115 t. Wegen ihres Brown-Triebwerkes wurde die Lokomotive in der Literatur auch als ein Hybrid zwischen einer Dampf- und einer Diesellokomotive bezeichnet. Die Dampflokomotive blieb ein Einzelexemplar und fand keine Verbreitung.
Geschichte
Nach der Beendigung des Großen Vaterländischen Krieges fand in der Sowjetunion ein Wachsen des Güterverkehres im Zusammenhang mit der Wiederherstellung der Volkswirtschaft statt. Das verlangte kräftigere Lokomotiven, als es die zu der Zeit eingesetzten Maschinen der SŽD waren (Reihen CO und Л). Die Erneuerung der Produktion der SŽD-Baureihe ФД schied aufgrund einiger Konstruktionsmängel aus (schwaches Fahrgestell, niedriger Wirkungsgrad des Dampfkessels).
Zu der Zeit wurde auf den meisten Hauptlinien der SŽD stärker belastbare Schienen der Type P 50 (Belastung 50 kg/m) verlegt, was das Anheben des Achsdruckes der Lokomotiven bis 23 t erlaubte. Bei der ФД betrug er noch 20 t. 1946 empfahl eine Kommission für die Wahl neuer Lokomotivtypen unter Vorsitz von Sergej Petrovitsch Suichomjatnikov die Notwendigkeit für den Beginn der Arbeiten für die Projektierung und Auslieferung einer bestimmten Anzahl Dampflokomotiven mit einer Reibungsmasse von 112 t bis 115 t. Diese Lokomotiven sollten fünf Antriebsachsen und eine Achslast von 22,5 t – 23 t besitzen.
Für die Projektierung der neuen Dampfloks wurden die Lokomotivfabrik Ulan-Ude, die Lokomotivfabrik Luhansk und die Lokomotivfabrik Kolomna beauftragt. Für die Projektierung der neuen Dampflok ergaben sich bei den Werken verschiedene Lösungsansätze. So stellte die Lokomotivfabrik Ulan-Ude eine Dampflokomotive auf der Grundlage der Reihe ФД vor, verstärkt in einigen Bereichen der Konstruktion und ausgerüstet mit einem neuen Kessel. Die Arbeiten fanden ihren Abschluss mit der Fertigung der Reihe УУ.
Die Konstrukteure der Lokomotivfabrik Kolomna gingen bei der Projektierung von einer Erhaltung des Achsdruckes von 19 t aus, nur sollte für die Unterbringung eines leistungsstärkeren Kessels die Anzahl der Achsen erhöht werden. Daher konnte diese Lokomotive auf den meisten Eisenbahnlinien der SŽD eingesetzt werden. Bald darauf erschien eine Probelokomotive der Reihe П34.
Projektierung und Bau
Im Unterschied zu den anderen Konstruktionen verwendeten die Konstrukteure der Lokomotivfabrik Luhansk ein ganz anderes Schema für die Dampflokomotive. Um die Kompliziertheit der Dampfmaschine in einigen Teilen zu vereinfachen, wurde bei dieser Lokomotive das sogenannte Brown-Triebwerk verwendet, bei der der Kreuzkopf entfallen konnte und außerdem die hin- und hergehenden Massen verringert werden konnten. Der Zylinder der Dampfmaschine arbeitet auf einen Übertragungshebel, dieser übergibt die Drehbewegungen auf die Achsen weiter. Die Wirkungsweise der Steuerung ist gut aus der Internetseite zu ersehen.[1] Bei der ОР23 kann davon ausgegangen werden, dass die Lokomotive auf jeder Seite zwei Zylinder hatte, die jeweils nach vorn bzw. hinten mit separater Steuerung arbeiteten. Die Lokomotive besaß also insgesamt vier Zylinder. Weitere Einzelheiten können nur vermutet werden. Fakt ist, dass die Lokomotive einen mittleren Doppelzylinder besaß. Aus der Bezeichnung geht hervor, dass es sich um keine Verbundmaschine gehandelt haben kann und demzufolge der Durchmesser aller Zylinder gleich war.
Das Brown-Triebwerk war ursprünglich für kleinere Lokomotiven beim Einsatz auf staubigem Gelände entwickelt worden, damit der Staub nicht die Arbeit des Kreuzkopfes und anderer geschmierter Teile der Steuerung beeinträchtigt. Bei größeren Lokomotiven waren die Reibungsverluste beträchtlich, sodass der Wirkungsgrad der Lokomotive beträchtlich sank.[2] Bei der ОР23 und einer weiteren Versuchslokomotive für den Personenzugdienst wurde zum ersten Mal der Versuch unternommen, dieses Triebwerk bei einer großen Hauptbahnlokomotive zu verwenden. In[3] wird behauptet, dass es die erste Dampflokomotive mit Brown-Triebwerk sei, dies muss aber angezweifelt werden; schon vorher gab es kleinere Lokomotiven mit diesem Triebwerk. Die Lokomotive soll einen ruhigen Lauf besessen haben, was durch die Reduzierung der hin- und hergehenden Massen zutreffen kann. Projektiert wurde sie von den Ingenieuren Н.А. Турика (N.A.Turika) und М.Н. Аникеева (M.H. Ankeewa) von der Lokomotivfabrik Luhansk. In[3] wird die Lokomotive als ein Hybrid zwischen einer Dampf- und einer Diesellokomotive bezeichnet. Das mag auf die Verwendung der Steuerung mit den Übertragungshebeln zurückzuführen sein.
Schicksal der Lokomotive
Zum Beginn des Jahres 1949 wurde der Bau der Versuchslokomotive ОР23 fertiggestellt. Inwieweit diese Lokomotive mit ihrem einzigartigen Antrieb getestet wurde, und welche Ergebnisse diese brachten, geht aus der Literatur nicht hervor. Außerdem fehlen Einsatzdaten und Verbleib der Lokomotive. Aufgrund der Tatsache, dass große Lokomotiven mit einem Brown-Triebwerk größere Reibungsverluste als herkömmliche Konstruktionen haben, wird sie sich aber bestimmt nicht lange im Einsatz gehalten haben.
Siehe auch
Literatur
- Aus der Geschichte sowjetischer Dampflokomotiven. In: Der Modelleisenbahner, 11/1977, S. 331.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Internetseite über eine erhaltene Lokomotive mit Brown-Triebwerk auf www.drehscheibe.online
- ↑ Aus der Geschichte sowjetischer Dampflokomotiven. In: Der Modelleisenbahner. 11/1977 S. 330, Organ des DMV
- ↑ a b Witali Alexandrowitsch Rakow: Lokomotiwy otetschestwennych schelesnych dorog (1845-1955 gg.). Transport, Moskwa 1995, ISBN 5-277-00821-7.